Verständnis

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- Zwei Wochen später-

Isaiah

"Lia! Wir müssen los!" Brülle ich die Treppe hoch. Ich hab keine Lust schon wieder zu spät zur Schule zu kommen.

Langsam kommt sie die Treppe runter. Allein an ihrem Blick erkenne ich, das sie schon wieder drauf ist. Zu dem hat sie, seit dem erstem Tag an dem ich sie  gesehen habe bis heute bestimmt 15 Kilo abgenommen. Sie war davor schon sehr zierlich aber jetzt.. jetzt ist es besorgniserregend.

Aber egal was ich ihr anbiete, die Drogen sorgen dafür das sie nichts runter bekommt.

"Ich glaube ich bleibe lieber hier." Murmelt sie leise als sie die letzte Stufe erreicht. Die Treppe hat sie völlig außer Atem gebracht. "Ehm.. okay. Soll ich hier bleiben?". Sie schmunzelt leicht aber schüttelt den Kopf. "Nein, ich komm klar.".

So ganz kann ich das nicht glauben, aber ich bin auch kein Babysitter. Also nicke ich nehme meine Tasche. "Gut, dann bis nachher. Und versuch mal was zu essen.".

Mit einem schlechten Gefühl ziehe ich die Tür hinter mir zu und mache mich auf den Weg zur Schule.

Ophelia

Gott sei dank ist er weg. Erleichtert lasse ich meine Haltung fallen und stütze mich am Treppengeländer ab. Meine Kraft ist am Ende. Nicht nur physisch, auch psychisch. Ilay ignorierte mich seit dem Morgen in der Küche. Isaiah gibt sich Mühe mir zu helfen aber ich möchte nicht mehr.

Selbst das Koks hilft nicht mehr mein Selbstbewusstsein zu pushen. Eigentlich verlangt alles in mir nach mehr, nach etwas anderem was mich leicht fühlen lässt. Heroin. Ja Heroin würde das tun.

Ich hab tatsächlich welches da, aber habe mich nicht getraut. Aber jetzt? Mein doch nicht toter Bruder will nichts von mir Wissen und auch so gibt es nicht wofür es sich zu leben lohn. Also was habe ich zu verlieren?

Kurzentschlossen kämpfe ich mich die Treppe wieder rauf in mein Zimmer, zu dem kleinen Metallkasten unter meinem Bett. Im Schneidersitz setze ich mich auf die Matratze und packe das Besteck, also die Spritze, einen Löffel und etwas Watte zum Filtern aus. Mit der Spritze ziehe ich etwas von dem Wasser aus der Flasche neben meinem Bett aus und lege sie zur Seite. Von dem Heroin nehme ich einen kleinen Stein den ich auf dem Löffel zerbrösel und füge das Wasser hinzu. Über einer Kerze lasse ich das Heroin heiß werden, lege anschließend die Watte hinein und ziehe die Flüssigkeit mit der Spitze wieder auf.

Ich habe es so oft gesehen bei meinem Vater, da fällt es mir nicht schwer die Handlung nach zu machen. Kinderleicht eigentlich.

Mit einem Gürtel binde ich meinen Arm ab, suche eine gute Vene und setzte die Spritze an meine Haut an. Ein kleiner Funke Zweifel überkommt mich doch ehe ich es mir anders überlege steche ich zu und treffe sofort. Ich löse den Gürtel, spritze das Heroin und sofort verteilt sich die Wirkung. Ein warmes Kribbeln macht sich in mir breit, fast so als hätte man einen Orgasmus.

Ich lehne mich im Bett zurück, alle muskeln entspannt und ohne schlechte Gedanken im Kopf. Jetzt weiß ich wieso mein Vater es immer genommen hat. Dieses Gefühl will ich für immer!

Isaiah

Kaum an der Schule angekommen drehe ich wieder um. Dieses schlechte Gefühl ist so stark geworden das ich einfach zurück muss. Es war ein Fehler sie allein zu lassen. Irgendwas ist passiert, das spüre ich. Nur frage ich mich wieso ich das spüre, diese Verbindung hatte ich noch nie.

Ich stürme in Haus und es ist still. "Lia?!" Rufe ich laut und schaue im wohnzimmer nach. Nichts. Auch keine Antwort. Mein nächster gang führt nach oben in ihr Zimmer. Ich klopfe an doch bekommen keine Antwort. Langsam mache ich die Tür auf.

Was ich sehe versetzt meinem Herz einen Aussetzer. Sie liegt auf ihrem Bett, im Kerzenschein glänzte eine Spritze in ihrem Arm und neben ihr liegt alles was man braucht um sich Heroin zu Spritze, inklusive der Heroins. Ich wusste es war win Fehler zu gehen.

Ich trete näher an sie heran, setze mich auf die Bettkante. Sie sieht friedlich aus. Eine ruhige langsame Atmung, ein Lächeln im Gesicht, die Augen geschlossen.

Vorsichtig nehme ich die Spritze aus ihrem Arm und lege sie auf den Nachttisch.

Mit meiner Hand fühle ich ihre Stirn, sie ist eiskalt und nass. Schnell räumen ich das Bett frei, lege sie auf die Seite,  falls sie sich übergeben muss und lege mich hinter sie. Wach wird sie davon nicht. Schnell ziehe ich noch die Decke über uns und schreibe einem Kumpel. Er ist unser privater Arzt. Also kein richtiger Arzt aber er hat alles um einen wieder Fit zu bekommen, mit Infusionen und allem drum und dran. Er wird am Abend vorbei kommen und sie fit machen.

Komisch das sie mir plötzlich so wichtig ist. Aber irgendetwas hat sich geändert. Seit dem sie bei uns saß im Wohnzimmer. Ihre Schlagfertigkeit, ihre Augen, einfach sie. Sie hat mir meinen Kopf verdreht..

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 05, 2020 ⏰

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