Übernachtungsgast

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Ich ging noch zur Apotheke, um mir mein Schlafmittel zu holen, zum Supermarkt und holte Tütensuppe und zu meiner Standard-Tankstelle. Blöder weise war Mike nicht da. Er gibt mir den Tabak immer umsonst. Jetzt steht eine Frau, die ich nicht kenne dort. Zögernd gehe ich auf sie zu. "Hallo, was darfs sein?" Fragt sie freundlich. "Einmal American Spirit Drehtabak.". Sie schaut mich skeptisch an, legt den Tabak vor sich und fragt nach einem Ausweis. Kurz tue ich so, als würde ich ihn raus suchen, dann greife blitzschnell zu dem Tabak und renne aus der Tanke raus. Dabei rammen ich aus versehen jemanden an, der gerade rein will. Während des Laufens Blicke ich kurz zurück direkt in die Augen des Mannes. Ein komisches Gefühl macht sich bei seinem Anblick in mir breit, allerdings muss ich mich wieder aufs flüchten konzentrieren.

Ziemlich außer atem biege ich in meine Straße ein. Nach dem Schlüssel suchend gehe ich zu dem Haus in dem ich wohne. Kurz vor der Tür erblicken ich zwei Schuhe. Meine Augen wandern zu dem dazu gehörigem Körper. "Sagtest du nicht was von schlafmöglichkeit?". Er geht zur Seite damit ich aufschließen kann. "Vielleicht will ich ja jetzt schon schlafen?". Seufzend gehe ich die Treppe hoch und in meine Wohnung. Meine Sachen landen auf dem eh schon überfülltem Tisch und ich selbst schmeiße mich aufs Sofa. Isaiah bleibt im Türrahmen stehen und betrachtet mein Zimmer. Ich schaue mich kurz um. Klar, ist nicht schön und nicht sauber aber ich bin ja auch kein Hotel.
"Wenns dir nicht gefällt dann geh wieder. Aber hör auf da rum zu stehen und zu gaffen." Zische ich genervt.

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Schweigend sitzen wir auf dem Sofa und schauen irgendwas im Fernsehen. Er schaut immer wieder auf sein Handy, schreibt irgendwas und wendet seinem Blick zurück auf den Fernseher. "Wieso guckst du mich an?" Fragt er ohne seinen Blick vom Fernseher zu wenden. Sofort gucke ich weg. "Tue ich nicht.". Ich stehe auf, hole mein Drehzeug und dreh mir eine. "Willst du auch?". Er nickt. Ich gebe ihm die Sachen und zünde mir meine Kippe an.

Rauchend bleibe ich mitten im raum stehen. Was wollte ich tun? "Was hast du?" Fragt er. Ich drehe mich zu ihm. "Habs vergessen.". Kurz sehe ich ihn auf lachen doch das verblasst sofort wieder. Deprimiert bleibe ich einfach stehen und Asche reflexartig  auf den Boden. Isaiah guckt mich mit hoch gezogener Augenbraue an.
Ich rauche die Kippe auf und nehme mir dann Pullover und Jogginghose von dem Wäscheständer. "Ich geh duschen."  Murmel ich.

Ich genieße gerade das warme Wasser als es plötzlich eis kalt wird und ich mir einen Aufschrei nicht verkneifen kann. In dem Moment höre ich auch die Klospülung. Sofort mache ich das Wasser aus und gucke hinter dem blickdichtem Vorhang hervor. Isaiah steht vor dem Waschbecken und grinnst. "Gehts noch? Raus hier!". Er trocknet seine Hände ab und geht dann langsam raus.

Als ich fertig bin mit duschen sehe ich mich das erste mal heute ihm Spiegel. Man sieht deutlich wie sehr mich die Drogen aussaugen. Meine Schlüsselbeibe stechen deutlich hervor und auch meine Rippen kann man gut erkennen. Ich stütze mich am Waschbecken ab. Kurz verweile ich in der Position ehe eine Tränen über meine Wange läuft. Schnell wische ich sie weg und ziehe mich an. Meine Haare lasse ich einfach an der Luft trocken.

Als ich zurück in mein Zimmer komme liegt Isaiah ausgebreitet auf meinem Sofa. "Mach mal Platz.". Er bewegt sich kein Stück. Augenrollend steige ich aufs Sofa, schiebe ihn mit meinem Knie zur Seite und lege mich hinter ihn. Dabei nehme ich meine Decke und ziehe sie ihm weg. Ein kurzer Blick auf mein Handy verrät mir das es bereits 17:00 Uhr ist. "Warum kannst du nicht Zuhause schlafen?" Frage ich Ihn. "Das hat dich nicht zu interessieren!" Zischt er. "Du hast mir weh getan und belagerst jetzt mein Zuhause. Ich habe wohl das recht zu erfahren wieso.". Sichtlich genervt setzt er sich auf so das ich sofort mehr Platz habe. Seinen Kopf stützt er auf seine Arme und fährt sich übers Gesicht. Deutlich zeichnet sich sein angespannter Kiefer ab. "Mein Vater ist zu Besuch.". Murmelt er. "Und?." Verwirrt schaue ich ihn an. "Es ist kompliziert. Is doch auch egal.. Was ist mit deinen Eltern?"
Kurz zieht es schmerzharft in meiner Brust.
"Sie leben in Texas. Sie bezahlen mir die Wohnung hier." Lüge ich. Skeptisch schaut er mich an sagt jedoch nichts.

-1:33am-

Genervt drehe ich mich hin und her. Ich kann in Hose und BH einfach nicht schlafen. Kurz entschlossen ziehe ich Hose, Pullover und BH aus und ziehe mir anschließend ein weites T-shirt wieder an. Schnell nehme ich mir noch eine von den Schlaftabletten, ehe ich mich wieder hin lege.

-11:03am-

Als ich aufwache spüre ich zwei warme Beine die mit meinen verschränkt sind. Zu dem presst sich ein warmer Rücken gegen meine Brust. Mit einem fiesen Grinse stütze ich mich an die Wand und drücke Isaiah mit Schwung vom Sofa. Mit einem lauten Knall fällt er zu Boden und stöhnt auf.

Safe Her From Death Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt