Chapter 36

959 98 1
                                    

Kira P.o.V
Neues Jahr. Erstes Jahr, in das ich ohne Azazel getraten war. Er fehlte mir. Trotzdem hatte ich ein schönes Silvester mit Hiro gehabt. Er versuchte wirklich mich aufzumuntern. Und irgendwie klappte das auch etwas.

"Ey ey ey! Wag es nicht deine Sachen einfach in eine Ecke zu knallen Kira."
Ich wollte mein Shirt grade auf den Boden werfen, doch Hiro sah mich ernst an und ich lachte leise. Das Shirt legte ich also über einen Stuhl und kam zu Hiro, der an der Wand lehnte.

"Warum suchst du eigentlich nach einer Wohnung anstatt dich in Azazels Anwesen einzunisten? Es doch um einiges größer als die Wohnungen die du hier finden wirst."
"Du willst mich also loswerden?"
Ich musterte ihn und seufzte leise. Er schüttelte hektisch den Kopf und fuchtelte mit seinen Händen umher. "Nein nein nein auf keinen Fall! So war das nicht gemeint Kira. Ich finde es doch schön wenn du hier bist."
Ich lachte leise. "Soso."
Ich wuschelte durch sein Haar und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Ich denke ich werde mich etwas zurückziehen Hiro." Er blickte verwirrt zu mir auf. "Wie?!" Ich lächelte leicht. "Einfach etwas Zeit alleine...um nachzudenken." "Mach bloß keinen Scheiß Kira."
Hiro sah mich ernst an und ich drückte ihn an die Wand. "Ich mach schon keinen Scheiß. Ich will mich einfach in meine Magiekunst vertiefen."
Meine Augen glühten auf und ich stemmte mein Bein zwischen seine. Er quiekte erschrocken auf und ich grinste ihn finster an. "Ich will lernen meinen Körper zu wandeln. Mich stärker zu machen für Kämpfe..." "Du bist doch gut Kira."
Er sah zu mir auf und ich musterte ihn. Mit meiner Zunge leckte ich mir kurz über die Zähne. Er sah sehr süß aus so wie er da stand. "Nicht gut genug...Also such mich nicht Hiro. Ich komme wieder. Spätestens morgen..."
Mit diesen Worten löste ich mich in Luft auf und landete unsanft auf dem Nadelboden eines Waldes. Ich stützte mich mit meinen Flügeln ab und erhob mich. Der Wald war ein schöner Ort um allein zu sein.
Außerdem musste ich langsam anfangen jagen zu lernen. Hiro konnte mich mit seinem Blut schließlich nicht sättigen. Und dieses komische Spiel von Gott hatte auch ein Ende genommen. Ich hatte keine Möglichkeit mehr diese schneeweiße Form anzunehmen.

Nach einer Weile des Umherstreifens hatte ich meinen Körper komplett runter gefahren. Ich fühlte mich so ruhig und frei wie noch nie.
Vorsichtig setzte ich mich auf den Boden und schloss meine Augen. Plötzlich ein Gebelle. Ich öffnete ruckartig meine Augen und knurrte finster. Wieso war hier ein Hund?
Mit lautem Gebelle trabte der Hund auf mich zu. Ich erhob mich und sah finster auf ihn herab.

"He Pluto!"
Eine dunkle Stimme ertönte und er Hund stoppte kurz. Doch sofort bellte er weiter und stellte sein Fell auf. Ich seufzte und lauschte den Schritten des Mannes. Er näherte sich.
Nach kurzer Zeit befand er sich in Sichtweite und blickte mich schockiert an.
"E-ein Wendigo."
Ich seufzte kurz. Diese Bezeichnung hatte ich noch nie bekommen. Aber gut.
Ich musterte den Mann und trat einen Schritt voraus. Der Hund knurrte und biss in mein Bein. Finster schüttelte ich ihn ab und er kam jaulend gegen einem Baum auf.
"Pluto!"
Der Mann schrie kurz seinen Namen und stolperte dann zurück.
Vielleicht hatte er ja Familie. Jemand würde ihn vielleicht vermissen.

Ich trat weiter auf ihn zu. Er wich zurück und fiel schließlich zu Boden. Dabei schnitt er sich sein Bein an einem Stein auf und schrie kurz erschrocken auf. Jetzt war es so oder so vorbei. Meine Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen und ich stürzte mich auf den Mann. Man würde denken ein Tier hätte ihn erlegt. Ich riss seine Brust auf und mein Körper tunkte sich in sein Blut.

Aber das was ich getan hatte war doch kein Jagen. Er war gestürzt und ich hatte ihn umgebracht. Ich hatte ihn nicht gejagt. Er hatte sich nicht Wehren können. Seufzend erhob ich mich von dem Körper. Ich machte mir erst garnicht die Mühe den Leichnam zu verstecken. Welches Tier tat sowas?

Blitzschnell rannte ich durch die dunklen Gassen. Vor mir, eine blonde Frau in einem dunkelroten Kleid. Sie rannte ängstlich und schrie immer wieder. Wenn sie so weiter machte würde ich Schwierigkeiten bekommen.
Finster teleportierte ich mich ans Ende der Gasse und meine menschliche Gestalt erschien. Ich fing die junge Frau auf, die auf mich zu stolperte und musterte sie.
Sie sah erschrocken zu mir auf. "T-tut mir leid."
Sie drückte sich von mir und ich lächelte leicht. "Was tun Sie denn hier alleine. Dies ist nicht die schönste Gegend."
"Da war etwas! Ich schwöre ich habe ein Monster gesehen."
"Ein Monster?" Ich sah sie mit großen Augen an. "Soll ich sie begleiten?"

"D-das wäre nett. Und ja es war eine dunkle Kreatur mit Hörnern. Erst dachte ich, ich hätte mich versehen...aber das hab ich nicht! Und ich bin nicht betrunken..."
Ich grinste kurz etwas. "Soso ein Monster mit Hörnern und Flügeln."
"Von Flügeln habe ich garnichts gesagt. Aber es hatte welche..."
Die Frau blickte mich erschrocken an. Doch bevor sie reagieren konnte hatte ich sie gepackt und gegen eine Hauswand gedrückt.
Meine wahre Gestalt erschien und aus ihrer Kehle drang ein stummer Schrei.
"Es wird nicht wehtun."
Ich grinste und biss in ihre Kehle.

Der Schnee war mit Blut verschmiert. Und die Frau lag verkrümmt auf dem Boden. Ihre Augen waren glasig geworden und ihr Ausdruck war schmerzerfüllt. Ich leckte mir über die Zähne und musterte mein Werk. Vorsichtig schnitt ich ihren Oberkörper auf und beugte mich darüber. Endlich konnte ich eine menschliche Seele zu mir nehmen.
Die warme Seele floss meinen Hals herab und löste sich langsam in mir auf. Es fühlte sich gut an. Sehr gut sogar. Besser als die Seele eines Dämons.

Vorsichtig schloss ich die Haustür hinter mir und trat lautlos in die dunkle Wohnung.
Ich war in einen dunklen Mantel gewickelt und zog vorsichtig meine Schuhe aus. Um diese Uhrzeit war Hiro wahrscheinlich schon im Bett. Ich zog den Mantel aus und ging leise ins Bad.
Vorsichtig schloss ich ab und zog meine Sachen aus. Das Shirt musste ich irgendwie reinigen. Es war Blut drauf. Ich stieg unter die Dusche um meine wahre Gestalt von den Blut zu befreien. Rotes Wasser floss auf den weißen Boden der Dusche und ich seufzte leise. Nach kurzer Zeit trat ich wieder aus der Dusche und schnappte mir mein Shirt. Es war nicht viel Blut. Hiro würde sich deswegen niemals Sorgen machen.
Schnell trat ich aus dem Bad. Jetzt wollte ich mich einfach zu Hiro legen.

"Ich dachte schon du lässt mich hängen..." Hiro stand verschlafen vor mir und sah zu mir auf.

Hey hoffe das Kapitel gefällt euch:3
Wollt ihr, dass ich schonmal das erste Kapitel meiner neuen Story veröffentliche...oder soll ich lieber noch warten? Was meint ihr?

Cast out of Heaven 2 |Boy x Boy|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt