Ich weiß nicht mehr, wie lange wir gefahren sind, aber ich erinnere mich noch daran, dass ich meine dunkelblauen Beats aufgesetzt und durch irgendwelche Lieder gezappt habe, bis ich weggenickt bin.
Die eigentlich sehr teuren Kopfhörer hatte ich zufällig in einem der kleinen Läden gefunden, wo diese alten Frauen gelangweilt hinter ihrer Theke sitzen, Stricken (Wahlweise auch häkeln) und dich ganz genau beobachten, damit du auch ja nichts klaust. („Die jungen Leute wissen ja gar nicht mehr, wie man sich älteren Menschen über verhält")
Diese Leute sind so weltfremd! Ich meine, wer verkauft schon so gut wie neue Beats für 10 Dollar?! Naja egal.
Als ich wieder aufwachte war es bereits dunkel geworden. Meine Mutter weckte mich mit den Worten „In diesem Haus wohnt meine Schwester!" Ich rieb mir kurz Augen (Hallo, ich hatte geschlafen?!) und die Ohren (meine Mutter hatte mir regelrecht ins Ohr geschrien).
Als ich aus dem Fenster sah, entdeckte ich einige kleine Häuschen, die eher so aussahen, als würden hier Studenten oder Azubis leben.
Als meine Mutter meinen fragenden Blick sah, zeigte sie am schwitzigen und fetten Hals des Fahrers vorbei auf ein großes Herrenhaus (Bild oben).
Die Fenster waren bis auf eins nicht beleuchtet. Das Haus und der dazugehörige Garten waren von einem hässlichen hohen, verrosteten, alten Zaun umgeben.
Na toll das sah ja nach Spaß aus! Wir wurden kurz vor diesem Haus abgesetzt und während meine Mutter sich noch mit dem Taxifahrer unterhielt ( Sie versuchte wahrscheinlich den Preis runter zu handeln) ging ich näher an den Zaun heran um das Herrenhaus näher unter die Lupe zu nehmen.
Es war etwas ungepflegt, aber wenigstens hatte es noch alle Fenster. Als meine Mum neben mich trat, zuckte ich leicht zusammen. Sie stand recht nah bei mir, was ich überhaupt nicht von ihr gewohnt war.
Sie war weder der anhängliche, noch der gesprächige Typ. Als sie mit einem kraftvollen Stoß die beiden Flügel der Tore aufstieß, lief mir beim Geräusch aufeinander reibenden Metalls eine Gänsehaus über den Rücken und die Arme runter. Die kleinen Härchen auf meinen Armen stellten sich auf und ich schauderte.
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Wanna runaway?
HumorKallie wünscht sich nichts anderes, als aus ihrer Kleistadt, die sich blöderweise Zuhause schimpft, zu entkommen. Jedoch ein unerwartetes Ereignis reißt sie aus ihrer Träumerei und bringt sie auf den Boden der Tatsachen zurück. (Bitte seid nicht tu...