Dr. Love

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Vorsichtig und verängstigt griff die Schülerin nach seinem Arm, erst als sie merkte, dass er ihre sanfte Berührung zuließ näherte sie sich ihm. Sie drehte ihn an seinem Arm den sie nun fester umklammert hielt zu sich und starrte in sein neues Gesicht. Sie hatte recht, von Anfang an wollte sie seinen Tod nicht glauben und nun nach über einem Jahr stand er vor ihr. Jedoch hatte er sich verändert, er war so kalt, sein Kopf war in ihre Richtung geneigt doch er schwieg. Er nahm sie nicht in seine Arme und er fasste sie auch nicht an. Nur sein warmer Körper der sich erneut schützend vor ihr aufgebaut hatte erinnerte sie an den Mann den sie vor langer Zeit kennen lernte. Sie sah seine Verletzungen und spürte regelrecht seinen Schmerz, sie fühlte sich verantwortlich, sie konnte gar nicht anders als ihm zu helfen. Sanft strich sie seinen Arm hinunter bis sie an seiner Hand angekommen war um ihre in die seine zu legen. Er ließ es zu, auch als sie ihre Finger mit seinen verschränkte bewegte er sich keinen Millimeter. Ob er ihr vertraute oder es einfach tat da er sowieso nichts mehr zu verlieren hatte wusste sie nicht doch er ließ sich auf sie ein und folgte ihr als sie die Gasse verließ um auf die Hauptstraße zurück zu kommen. Er lief schweigend ein Stück hinter ihr, schützte sie so auch noch vor dem Regen der dank des Windes schon fast schmerzhaft auf ihren Rücken gepeitscht wäre. Sie fürchtete ihn doch sonst hatten sich ihre Gefühle nicht geändert, sie liebte ihn und sie brauchte ihn. Die Lücke die sich nach seinem vermeintlichen Tod in ihrem Körper gebildet hatte war wieder gefüllt, sie fühlte sich wieder komplett. Sie genoss das Gefühl welches seine warme Hand die immernoch fest mit ihrer verschränkt war in ihr auslöste. Es war warm, ihre ganze Hand kribbelte und ihr Herz fühlte sich schwerelos. Sie fürte ihn sicher durch die Straßen bis sie vor ihrem Haus ankam, die Tür aufschloss und ihn vorsichtig in die Wohnung führte. Ihre Mutter war noch nicht Zuhause, so beschloss sie zu erst seine Wunden zu versorgen. Auch wenn sie sich damit zugegebenermaßen nicht sonderlich gut auskannte würde sie es sicher schaffen ihn für den Moment zu versorgen. Alles andere würde sie klären wenn es so weit sein würde. Sie stellte sich warmes Wasser, Desinfektionsmittel, mehrere Lappen und falls nötig Nadel und Faden bereit. Er setzte sich freiwillig neben sie als sie ihn vorsichtig abtippte. Leicht vor Nervosität zitternd begann sie den ersten Knopf seines Hemdeszu öffnen. Es war nur ein ärmelloses Hemd irgendeines Handwerk oder KFZ Betriebs doch er sah darin unglaublich gut aus, lag wohl an den Farben. Als der letzte Knopf aus dem Loch sprang rutschente das Hemd über seine breiten Schultern und ließ ihr eine freie Sicht auf seine Brust und damit auf die, glücklicherweise, nicht sonderlich tiefe Schnittwunde. Als sie diese desinfizierte zuckte er kurz zusammen doch insgesamt schien es ihm nicht sehr zu stören. Gerade als sie einen Verband um seinen Oberkörper legen wollte wurde sie grob zurück auf das Sofa auf welchem sie ihre kleine Not-OP durchführte gedrückt. Sie zitterte als sich sein muskulöser Körper über ihren beugte, seine Arme stützten sich neben ihrem Kopf ab und seine Beine standen fest auf dem Boden. Ängstlich doch gleichzeitig verlangend drückte sie eine ihrer Hände an seine Brust, die andere freie Hand griff fest nach seinem Arm. Sie wollte ihm näher sein, sie wollte endlich wieder seine Wärme spüren und sich in seinen Armen geboren fühlen. Als er seinen Kopf minimal senkte legte sie ihre Arme in seinen Nacken und zog sich an seinem Körper hoch um ihre Lippen stürmisch und verlangend auf seine zu legen. Sie keucht erleichtert als er ihren Kuss erwiederte und einen seiner Arme unter ihren Rücken legte. Um ihm noch näher sein zu können schlang sie ihre Beine um seinen Rücken. So verharrten sie, ihre Lippen nur wenige Millimeter von seinen entfernt. Sein Atem stieß heiß gegen ihr Gesicht. Sie spürte seinen angespannten Arm welcher sie jedoch Problemlos über dem Stoff des Sofas trug, seinen zweiten Arm der von dem Gewicht der Beiden leicht zitterte doch fest und stark auf dem Stoff stand, seine Atmung die seinen Brustkorb füllte und seinen Kräftigen Herzschlag. Ihre Finger krallten sich in die nackte Haut seiner Schultern und ihr Kopf drückte sich fest gegen seine Halsbeuge. Am liebsten würde sie ihn nie wieder los lassen. Sie wollte für immer seinen starken Körper der sich gegen ihren presste spüren, doch die Tür die sich nach dem üblichen klicken des Schlosses öffnete verwehrte ihr diesen Wunsch. Sie hörte wie ein Gewicht auf den Boden fiel. Seufzend ließ sie von seinen schultern ab und schlüpfte durch seinen leichten griff. Ihre Mutter stand im Wohnzimmer und beäugte die Szene skeptisch. Noch hatte sie den Mann der halb nackt vor ihm Sofa Stand nicht erkannt und wollte gerade anfangen ihrer Tochter eine moralpredikt halten als sie die blutgetränkten Tücher und die Utensilien sah. Als sich der Mann dann aufrecht aufstellte ließ sie entgültig alles fallen was sie in ihren Händen hatte, Der Mann welche das Geräusch der brechenden Gläser hörte zuckte grinsend mit seinen schultern bevor er von der älteren Frau fest in eine Umarmung gezogen wurde.

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