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Padmé hatte das Schiff nur verlassen, weil sie die grauen Wände des Transporters nicht länger hatte aushalten können. Nur für einen Moment wirklichen Boden unter den Füßen haben und den Wind auf ihrer Haut spüren! 

Mehr als jemals zuvor in ihrem Leben hungerte Padmé nach Leben. Nach beinahe einer Woche auf dem Transporter, erschien ihr alles viel klarer.

Sie ging langsam die Straße hinab und an der endlosen Reihe an Verkaufsständen vorbei. Manchmal blieb sie stehen und sah sich die Auslage eines Händlers etwas genauer an, die zierlich geschnitzten Holzketten, die wie perfekte kleine, weiße Perlen in der Mittagssonne glitzerten. Oder die aus einem Fell genähten Schuhe, die auf den ersten Blick rauh aussahen, die sich allerdings weich anfühlten unter ihren forschenden Fingern. 

An einem Stand für Kämme und Spiegel war sie stehen geblieben, nahm einen aus Muscheln gefertigten Kamm zur Hand und ließ ihre Haarspitzen vorsichtig hinüber gleiten. Die braunen Augen im Spiegel blickten fragend und zu sorgenvoll zurück. Sie wirkte etwas müder, etwas gehetzter. Ihre Züge hielten nicht die übliche Nachgiebigkeit. Doch sie war immer noch die Selbe, obgleich sie sich wie eine andere, eine fremde Frau fühlte. 

Das Bild kam plötzlich und ungebeten: Anakin wie er lächelnd unter einer sengenden Sonne stand und zu ihr hinüber sah. Die karge Landschaft Tatooines bildete den Hintergrund. Das Lachen von Kindern war aus einiger Distanz zu hören. Dies war ein Leben ohne Geheimnisse und Dunkelheit. 

Plötzlich wurde ihr klar: Hätte er sie gefragt hätte sie ihr Leben für ihn aufgegeben. Hätte er gefragt, wäre sie ihm wo immer er auch hinging gefolgt. Sie wäre sogar nach Tatooine gegangen, diesen grässlichen toten Planeten, der nichts zu bieten hatte außer Sklaven, Hutts und hilflosen Optimisten. Was hätte sie nicht alles getan!

Vielleicht hätte ein gemeinsames Leben ihrer beider Schicksal geändert und den unweigerlichen Sturz in die Dunkelheit aufgehalten. 

Der Zacken des Kamms drückte fest in ihre Hand. 
Es war nicht klar was zuerst geschah: Das stiller werden der Menge oder dass sie die Sturmtruppen in ihren weißen, glänzenden Uniformen hinter sich im Spiegel bemerkte, die in Richtung des Transporters zogen. 

Langsam legte sie den Kamm ab, verschwand ohne sich umzusehen mit rasendem Herzen in eine der Gassen. Hier gab es Läden die in den Kellern von Häusern lagen, genug Menschen als dass sie in der Menge untergehen würde, aufgetürmte Kisten und ausladende Stoffpalisaden, die ihr die Hoffnung auf ein Versteck ließen und gleichzeitig Angst machten was sich dahinter verbarg. 

Sie suchte sich ihren Weg durch die verwinkelten und dunklen Gassen zurück zum Transporter, bis sie aus sicherer Entfernung beobachten konnte wie die Sturmtruppen in dem Schiff verschwanden. 

Es war nicht möglich zurück zu kehren. Das wusste sie. Es war zu gefährlich zu riskieren, dass sie eine Falle stellen würden. Doch wo sollte sie bleiben wenn sie hier blieb? Wo würde sie sich verstecken? Wer würde ihr-

Sie konnte nicht einmal schreien, als ihr Angreifer sie von hinten ergriff und ihr die Hand auf den Mund presste. Die Attacke war unerwartet und schnell. Panik stieg in ihr auf und der Gedanke schoss ihre durch den Kopf das es bereits wieder vorbei war. Dass Anakin sie nun hatte, dass er dafür sorgen würde dass sie nie wieder gehen würde. 
Mein Kind... Was wird aus meinem Kind?

„M'lady.“ warmer Atem streifte ihr Ohr. „Habt keine Angst.“
Eine Welle von Erleichterung durchströmte sie als sie erkannte wer sie da fest hielt. 

„Meister Kenobi.“ keuchte sie und hoffte, dass er nicht bemerken würde wie sehr ihr Herz raste, als sie ihn stürmisch umarmte. "Obi-Wan!" 
„Seid Ihr verletzt? Geht es Euch gut?“ fragte der Jedi, während er ihre Umarmung hölzern erwiderte, bevor er wieder Abstand zwischen sie brachte und sie eindringlich musterte. 

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