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Padmé fand, dass Alderaan vom All aus beinahe aussah wie Naboo und dieser Gedanke weckte ein unvermutetes Heimweh, das sie in ihrer Entscheidung bestärkte, dorthin zurück zu kehren, sobald die Möglichkeit dazu bestand. 
Natürlich wusste sie auch, dass Obi-Wan recht hatte. Jetzt war es unmöglich dorthin zurück zu kehren, außer natürlich sie wollte sofort wieder nach Coruscant zurückgebracht werden. 

Sie würde warten. Solange bis es sicher war. Bis man sie vergessen hatte. Bis niemand mehr ahnte, dass sie noch lebte und einen Platz suchte um ihr Kind aufzuziehen. 
Der Planet vor ihr war für den Augenblick die beste Wahl. 

Was Alderaan so sicher - und einsam - machte war der Umstand, dass im Umkreis von mehreren Lichtjahren keine weiteren Planeten lagen. Abgesondert und stolz lag der Planet vor ihnen und wartete. 

Alderaan war klein genug, als dass er nicht als Gefahr galt und Padmé wusste wie einfach es war diese kleineren Planeten zu vergessen. 

Natürlich entsprang aus dem Vorteil auch ein Nachteil: Denn im Kampf war Alderaan ausgeliefert und hilflos. Niemand würde kommen, denn es gab keine Verbündeten und keine Nachbarn. 
Sie waren bereits in die Atmosphäre eingedrungen, während Padmé noch ihren Gedanken nachhing. 

Schon von hier konnte Padmé Alderaa, ihr Ziel und die Hauptstadt dieses wunderschönen und friedlichen Planets, sehen. Die kilometerlangen alderaanischen Gärten, die überall bekannt und beliebt waren. Die schlichten, aber eleganten Bauten. Die kleinen Flüsse, die sich über den ganzen Planeten zogen, wie ein kristallklarer Gürtel. Die schneeverhangenen Berge die sich im Hintergrund gegen den Himmel abzeichneten. 

Sie setzten zum Landeanflug an und kamen mit nur einem leichten Ruck zurück auf den Boden. Wenn Padmé sich nicht recht täuschte war dies der persönliche Port des alderaanischen Hofs. 

Es kamen bereits Leute der Wartung auf das Schiff zu und machten sich daran zu schaffen. 

Die werden noch einiges zu tun haben, dachte Padmé sarkastisch und erhob sich von ihrem Sitz und folgte dem Jedi. 
Bevor sie die Rampe erreichten, stoppte der Jedi und wandte sich an sie. 

„M'lady,“ sagte er ernst. „Egal, was passiert, sagt nichts bis wir wieder allein sind. Ich möchte nicht dass jemand weiß, dass Ihr hier seid.“ 

Padmé nickte, obgleich ihr diese Jedi-Tricks zuwider waren, und folgte Obi-Wan die Rampe hinab. 

Kaum hatten sie festen Boden unter den Füßen kam ihnen auch schon ein kleiner, dünner Mann entgegen, der sich als Sekretär Bail Organas vorstellte und den Jedi nach seinem Namen und Intentionen fragte. Padmé hingegen schien er gar nicht wahrzunehmen. 

„Ich bin ein Freund Bail Organas. Bitte sagt ihm, dass Obi-Wan Kenobi hier ist und dringend mit ihm sprechen muss.“

Der Sekretär nickte. „Folgt mir.“
Der Jedi nickte Padmé unauffällig zu und bedeutete ihr mit einem Blick mitzukommen. 

Schweigend folgten sie dem Mann in den riesigen Palast. Schließlich brachte sie ihr Führer in einen großen, lichtdurchfluteten Raum.

„Setzt Euch. Ich werde Eure Hoheit über Eure Ankunft in Kenntnis setzen.“

Sowohl Padmé als auch Obi-Wan nahmen Platz und warteten. Der Sekretär schien sich einiges an Zeit zu nehmen. Padmé seufzte einige Male widerwillig und beherrschte sich im letzten Moment aufzuspringen und hin und her zu laufen, bevor die Tür auf glitt und der Sekretär, gefolgt von der weit größeren Gestalt Bail Organas, das Arbeitszimmer betrat. 

Sein dunkelblaues Gewand unterstrich seine stattliche Größe. Er wirkte makellos, wie immer. 
Obi-Wan stand auf und wandte sich Bail Organa zu. 

Book of DaysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt