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Seit sie aufgebrochen waren, hatten sie nicht mehr miteinander geredet, zu sehr waren beide auf die Aufgabe konzentriert das Schiff so schnell wie möglich von dem kleinen Planeten weg zu bekommen. Doch nun waren sie weit genug entfernt, als dass sie sich sicher sein konnten, dass sie nicht verfolgt wurden.

Es war Padmé, getrieben von ihrer Neugierde, die das Schweigen schließlich brach. „Wie habt Ihr mich gefunden?“ 

Obi-Wan stellte den Autopilot ein, bevor er ihr antwortete: „Der Rat hat mich über Euer Verschwinden informiert und mich damit beauftragt dafür zu sorgen, dass Ihr in Sicherheit gebracht werdet.“

Es war das erste Mal seit der überstürzten Flucht das er sich ihr ganz zuwandte. 

„Der Rat?“ fragte Padmé verwirrt. „Ich dachte Palpatine hätte den Rat aufgelöst?“ 

Der Jedi sah sie nicht an, als er antwortete. 

„Er hat nicht alle Ratsmitglieder umbringen können, wenn ihr das meint.“

Es herrschte ein drückendes Schweigen, das nur durch die Geräusche des Schiffes unterbrochen wurde. Für einen Moment dachte sie so etwas wie Schmerz in seinen Augen erkennen zu können, aber vielleicht spielte ihr das dämmrige Licht nur einen Streich.

„M'lady.“ sagte er plötzlich und richtete seine Augen versichernd auf sie und sie hatte das unerwartete Gefühl das er bis auf den Grund ihrer Seele schauen konnte. Doch anstatt sich entblößt zu fühlen, war alles was sie spürte Sicherheit. „Ich werde Euch und Euer Kind in Sicherheit bringen.“ 

"Woher--?" 

"Woher ich das weiß?" 

"Ich habe es niemand gesagt. Niemand! Nicht einmal Dormé oder meiner Mutter." Padmé hörte das Zittern in ihrer Stimme, doch es war nicht zu ändern. 

Seine Augen zeigten Verständnis. Er hob die rechte Hand zu seinem Gesicht und begann abwesend seinen Bart zu reiben. 

"Meister Yoda hatte eine Vision der Zukunft. Die Macht hat ihm offenbart das ihr ein Kind unterm Herzen tragt und die Hilfe der Jedi bedürft."

"Deshalb hat er Euch gesandt?" Padmé hielt inne. "Ihr sollt mein Beschützer sein?"

Er nickte. 

"Ich soll dafür Sorge tragen das ihr Euer Kind in Sicherheit zur Welt bringen könnt."

Beide schwiegen und sahen einander an.

Padmé kannte den Jedi seit über zehn Jahren. Als junge Königin hatten er und sein Meister, Qui-Gon Jinn, sie gerettet und eine Reihe schicksalhafter Ereignisse in Gang gesetzt die ihr Leben für immer verändert hatte. 

Sie erinnerte sich an jenen fernen Tag an dem die Gungans versucht hatten Naboo einzunehmen. Wie sie als Zofe verkleidet, durch den Palastinnenhof Theeds gelaufen war und dort von Droiden angegriffen worden waren.

Im nächsten Moment waren die beiden Jedi zwischen ihnen gelandet und hatten sich um das Problem gekümmert. 

Der Padawan, den sie an diesem Tag kennen gelernt hatte, hatte sich in den folgenden Jahren in einen ernsten, umsichtigen Jedi-Meister verwandelt. Die beiden verband eine lose Freundschaft, die wann immer sie einander begegneten, wieder auflebte. Ihre Leben waren verbunden, auch wenn sie in vollkommen anderen Zirkeln verkehrten. 

Padmé vertraute ihm und sie fragte sich warum sie nicht bereits vorher mit ihm gesprochen hatte. 

"Ich verspreche Euch das ich dafür Sorge." 

Es war ein ernsthaftes Versprechen und seltsamerweise nahm es ihr eine Last ab, von der sie nicht gewusst hatte, dass sie diese trug. Es löste auch etwas anderes in ihr aus, etwas das viel schwerer zu beschreiben war: Eine Art Ahnung von Dingen, die noch nicht geschehen waren. 

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