2. Kapitel

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"Mein Name ist Haruka, aber du kannst mich auch Haru nennen, wie ist dein Name?", fragte er neugierig und schaute mich schief an.
"I-ich bin Rin.", stamelte ich vorsichtig und starrte ihn verdutzt an.
"Ich wollte schon immer mal einen Menschen treffen.", erzählte Haru freundig und betatschte mein Knie.
"I-ich..", ich wusste nicht was sagen, ich musste erst meine Gedanken sammeln.
Doch dazu bekam ich im Moment keine Gelegenheit, der Meeresbewohner war viel zu interessiert an meinem menschlichen Körper.
Er fuhr mit seinen dünnen, langen Fingern an meinem Knie hinunter und streifte über meinen Fuß.
"Für was braucht ihr diese Dinger?", fragte er und spielte mit meinen Zehen herum.
"Keine Ahnung.", haspelte ich und betrachtete seine Schwanzflosse etwas genauer. Er kam noch etwas näher und betrachtete nochmals kurz meine Beine. Während ich gebannt auf seine Schwanzflosse starrte und es immer noch nicht glauben konnte, bemerkte ich nicht das sich Haru inzwischen für etwas anderes an mir interessierte.
Er machte sich meine Unaufmerksamkeit zu nutze um einen Blick unter meine Badehose zu werfen. Blitzschnell glitt er mit seinem Finger einige Zentimeter in meine Badehose und zog sie zu sich um einen Blick hinein zu werfen.
Mein Kopf färbte sich in Sekunden hoch rot und ich riss schnellstmöglich seine Hand aus meiner Hose.
"W-WAS TUST DU DA?!"
"Hab ich was falsches gemacht?", fragte Haru unschuldig und nahm die Hand vor den Mund.
"Ä-äh d-... Ic-...Ä-...", ich brachte keinen einzigen Ton heraus und stammelte bloß vor mich hin.
"Das tut mir sehr leid.", antwortete er, engelsgleich, sich keiner Schuld bewusst und doch hatten seine Wangen nun einen leichten roten Schimmer.
Ich versuchte erst gar nicht mehr darauf zu antworten und haspelte einfach nur noch etwas vor mich hin
"I-ich meine... D-du k-kannst d-doch nich-... A-aber.."
"Tut mir Leid.", sagte er nochmals und schaute mich nun doch etwas schuldbewusst an.
"Ist schon gut.", brachte ich nun in an einem Stück heraus. Und meine Wangen kühlen sich langsam wieder ab.
Als ich plötzlich wieder klare Gedanken fassen konnte fiel mir auf einlal wieder ein wie ich überhaupt in dieser Situation gelandet war.
"Wolltest du mich eigentlich ertränken!?"
"Nein! Das würde ich doch niemals tun! Ein Hai schwamm auf dich zu, er muss deine Witterung aufgenommen haben. Hier!"
Er zeigte auf eine kleine Schürfwunde an meinem Bein. Er hatte recht, sie blutete ein wenig.
"Also hast du mein Leben gerettet?", fragte ich überrascht.
"Könnte man so sagen."
Haru klang fast schon etwas stolz dabei. er schaute mir in die Augen und schien über etwas nachzudenken.
"Ich glaube, ich weiß jetzt wie ich dich mit Unterwasser nehmen kann.", sagte er und grinste schämisch.
Ich schaute ihn fragend an, während er an meinem Arm zupfte und mekerte: "Hilf mir mal ins Wasser, allein ist das nicht so leicht an Land. Ich hab keine Füße, oder Beine so wie du."
Das konnte man ihm auch ansehen. Mit seiner Flosse an Land wirkte er wirklich etwas hilflos. Naja, wie ein Fisch an Land eben.
Ich stand auf, nahm ihn kurzerhand im Brautstil hoch, ging etwa Kniehoch ins Wasser und legte ihn hinein.
"Und was jetzt, du willst mich mit unterwasser nahmen?", fragte ich und dachte nach wie er das wohl machen wollte.
"Also, ich versuche jetzt etwas... Ich drücke dich dann kurz unters Wasser, ok? Aber du sollst dann nicht die Luft anhalten, versuche einfach einzuatmen. Wenn es nicht funktioniert tauchst du einfach wieder auf, in Ordnung?", fragte er und schaute mich dabei überzeugt an.
Ich war zwar nicht so überzeugt, aber wenn es Meerjungfrauen gibt, gibt es bestimmt auch Menschen die Unterwasser atmen können.
Oder?
Er sah mich genau an.
"Bereit?", fragte er.

A Mermaid's StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt