~Und dann hörte ich ihren Schrei...
"Ich rannte zu meinen Träumen, stolperte über die Wirklichkeit und stieß mit den Kopf an der Wahrheit."
▪️HEATHER▪️
Perplex schaue ich ihm hinterher.
Erst jetzt fiel mir auf, dass ich eben gegen sämtliche Regel verstoßen habe.
Ich habe mich nicht vor ihm verbeugt, hab Emir ihm gesprochen, ihm in die Augen geguckt.
Normalerweise wäre ich jetzt tot.
▪️▪️▪️
Niemand hat gemerkt, dass ich so lange im Keller war.
Gottseidank.
Schnell laufe ich in die Küche und schnappe mir die dreckigen Töpfte.
Gedankenversunken wische ich sie nacheinander mit einem feuchten Lappen ab.
Ich kriege seine Augen einfach nicht aus dem Kopf.
Dieses wunderschöne Eisblau.
Heather, er ist ein Vampir!
Er gehört zu der Rasse die die Menschen quält und foltert!
Hör verdammt nochmal auf, an ihn zu denken!Verträumt starrte ich ins Leere.
"Nummer siebenunddreißig?"
Ich zucke zusammen, als ich die Stimme meiner Aufpasserin sehe.
In der Küche ist es ziemlich finster, ich kann ihr Gesicht nicht erkennen."Ja, Miss Adler?"
Sie tritt näher.
"Was machen Sie noch um diese Uhrzeit hier? Wir haben bereits nach zwölf Uhr."
Ich lächele zögerlich.
"Tut mir außerordentlich leid, Miss Adler. Ich habe wohl ein wenig getrödelt..."
"Dann beeilen Sie sich. Wenn sie fertig sind, können sie schlafen gehen."
Sonst darf ich nie so früh Feierabend machen.
Überhaupt scheint Miss Adler heute ziemlich gnädig zu sein.Was für ein Wunder.
Als sie geht, wische ich schnell die restlichen Töpfe sauber, trockne sie ab und stelle sie dann zurück in die Regale.
Hastig lief ich dann die Treppe hinauf zum Dienstflur, entlang den Türen, wo die Menschen schliefen.
Vor der fünften Tür blieb ich stehen und öffnete sie.
Nummer einundzwanzig, eine meiner Mitbewohnerinnen, war schon da und schlief tief und fest. Nummer achtzehn war noch nicht in Sicht.
Wir sind zu dritt in diesem Zimmer.
Und das ist echt ein Glück, denn manch andere Nummern teilen sich zu acht ihr Zimmer der Größe eines Abstellraumes.
Eines echt kleinen Abstellraumes.
Wir schlafen auf Hochbetten.
Ich teile mir eins mit Achtzehn und Einundzwanzig schläft auf einem Einzelbett.Die Mattratzen sind dünn und die Decken Rau.
Aber wir können froh sein, dass wir überhaupt ein Bett haben.
Man sagt, dass im Schlosse des Grafen von Österreich, ebenfalls ein Vampir, viel schlimmere Zustände sind.
Schnell ziehe ich mir meine Bluse und meine Schuhe aus und lege mich dann in mein Bett.
Müde schließe ich die Augen.
Meine Gedanken schweifen wieder zu ihm.
Ich darf nicht so über ihn denken!
Er ist ein Mörder, und wer weiß, was sonst noch.
Wieso glaube ich ernsthaft, dass er wirklich Interesse an mir haben könnte?!
Ich war ein Mensch.
Für ihn war ich nur ein Objekt.
Mit den Gedanken in Selbstmitleid badend öffne ich wieder die Augen und starre an die Decke.
Es ist mittlerweile bestimmt halb zwei.
Wieso ist achtzehn noch nicht da?
Ich beginne, mir ernsthaft Sorgen zu machen...
Wie aus dem Nichts durchbrach ein Schrei die Stille.
Ein qualvoller Schrei.
Auf meinem Körper bildet sich eine unangenehme Gänsehaut.
Das hört sich viel zu sehr nach Achtzehn an...
Bitte, Gott, mach, das das nicht Achtzehn ist!...
Noch ein Schrei.
Dieses Mal bin ich mir sicher: Das ist ganz sicher Achtzehn.
Was taten diese Monster ihr an?!
▪️▪️▪️

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Blood Sucker
WampiryIm Jahre 2390 beherrschen blutrünstige Vampire den Planeten. Die Menschheit wird unterdrückt. Das Einzige, wozu sie dienen, ist ihr Blut. Heather ist jung, rein und wunderschön. Und sie ist ein Mensch. Throne ist unsterblich, blutig und schön. Und...