~Sie hatten uns nichts getan.
"What's comin' will come and we'll meet it when it dies."
-Hagrid from "Harry Potter"▪️THRONE▪️
Es tat weh, dass sie plötzlich so abweisend wirkte, das konnte ich nicht leugnen.
Was war der Grund dafür? Ich hatte ihr nichts getan.
Hatte es etwas mit ihrer Freundin zu tun?Abwesend wanderte ich durch die großen Gänge meines Schlosses.
Ich möchte Heather ganz sicher mehr, als ich es mir eingestehen wollte. Sie bedeutete mir sehr viel.
Wenn mein Vater von meinen Gefühlen erfahren würde, wäre ich so gut wie tot.
Nur, dass die Ironie dabei ist, dass ich gar nicht sterben kann..."Mein Sohn? Was machst du um diese Uhrzeit noch in den Gängen?"
Ich drehte mich leicht zu dem vernarbten Gesicht meines Vaters um und besah ihm mit einen kühlen Blick, so, wie wir es immer taten."Ich konnte nicht schlafen. Was macht ihr noch hier, Vater?"
Ich hasste es, meinen eigenen Vater siezen zu müssen. Bei ihm fühlte ich mich sowieso immer schon unwohl, doch dies trug noch dazu bei."Mich dürstet es nach frischem Blut. Willst du mit in den Keller kommen?"
Mir wurde aus irgendeinem Grund schlecht. Ich konnte nicht mehr auch nur daran denken, einem Menschen das Blut auszusaugen.
Was war nur mit mir los? War Heather der Grund für all diese Reaktionen? Das konnte doch nicht sein, oder? Wie sollte ein einfaches Mädchen Grund für meine Abneigung gegen Blut sein?"Danke, aber nein", lehnte ich höflich ab und verschränkte die Arme hinterm Rücken. "Ich bin müde und werde mich jetzt in mein Gemach begeben. Gute Nacht, Vater."
Er sah mich an.
Teilweise überrascht, aber auch misstrauisch.
Mir wurde schlecht, als ich daran dachte, was passieren würde, wenn er Wind von meinen Gefühlen zu einer menschlichen Frau erfahren würde.Doch daran wagte ich gar nicht zu denken.
Mit schnellen Schritten betrat ich den Keller, um in die Küche der Bediensteten zu gehen.
Was ich hier tat?
Ich suchte sie.Das zarte Mädchen, dass mich so sehr gefesselt hatte, dass es mir schwer fiel, ohne sie zu sein.
Es fühlte sich an, als würde mich etwas Entscheidendes am atmen hindern.
Dabei musste ich noch nicht mal atmen.Mein Blick glitt über die kühlen steinenden Wände.
Ob sie um diese Zeit noch hier war?Zwar war es schon nach Mitternacht, doch mir war klar, dass manche unserer Diener die Nacht durchmachen mussten.
Wir behandelten sie wie Sklaven.
Dabei hatten sie uns gar nichts getan.
Und tatsächlich:
Als ich die Küche betrat, stand sie da.
Vor der Spüle und wusch wahrscheinlich das Geschirr ab.Traurig, dass sie es mit der Hand machen musste, doch man hatte alle elektrischen Geräte mit der Eroberung verboten lassen.
Heather hatte ihre sanft gelockten, blonden Haare zu einem unordentlichen Zopf gebunden und ihre Dienstbekleidung war leicht schmutzig.
Im ganzen Raum duftete es nach ihr, ihre bloße Präsent berauschte mich auf eine irre Art und Weise.
Ich atmete tief ein (obwohl ich das nicht mal musste) und versuchte, mich zu beruhigen.
Mein nicht vorhandenes Herz schien verrückt zu spielen.Ich räusperte mich.
Heather erschrak und wirbelte herum.Suchend blickte sie umher, bis sie mich im fahlen Licht entdeckte.
Ihre Augen weiteten sich, ihre sanften Gesichtszüge sprachen Schock und Angst aus."Hallo", sagte ich leise.
Hallo? Dein Ernst?
Sie verbeugte sich leicht.Ein Zeichen der Unterwerfung.
Es störte mich, dass sie das tat."Guten Abend", hauchte sie...
▪️▪️▪️

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Blood Sucker
VampiriIm Jahre 2390 beherrschen blutrünstige Vampire den Planeten. Die Menschheit wird unterdrückt. Das Einzige, wozu sie dienen, ist ihr Blut. Heather ist jung, rein und wunderschön. Und sie ist ein Mensch. Throne ist unsterblich, blutig und schön. Und...