Kapitel 2

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"Am besten du verpisst dich gleich wieder. Wir wollen dich hier nicht!"
Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Dann tat ich so, als hätte ich sie nicht gehört. Ich versuchte angestrengt, mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Mathematik war nicht mein Fach. Und ich schaffte es nicht, mich zu konzentrieren.
Endlich erklang der Gong. Alle sprangen auf. "Lena, bleibst du bitte noch einen Moment?", fragte Frau Maiden. Ich nickte und ging zögernd zum Lehrerpult. Sie lächelte mich freundlich an und reichte mir eine Liste, wo die Sachen draufstanden, die ich kaufen musste. "Den Rest kriegst du von der Schule, da du im Heim bist", sagte sie. Ich nickte und verliess das Klassenzimmer. Ich machte mich auf den Weg zur Toilette. Ich wollte nach Hause. Einfach nur weg von hier. Ich schluckte. Plötzlich hackte sich jemand bei mir ein. Ich erschrak mich fast zu Tode. Es war meine Banknachbarin. Sie lächelte mich zuckersüss an und flüsterte: "Ich bin Laura. Halt dich von dem Jungs fern, sonst gibt's Ärger! Und von den Mädels sowieso. Und noch was: Du kannst gleich gehen. Hier wird es dir nicht besser gehen als bisher." Mit diesen Worten liess sie mich stehen. Ich atmete frustriert aus. Aufgeben wollte ich nicht. Noch nicht. Vielleicht hatte ich trotzdem noch ne Chance. Ich setzte meinen Weg zur Toilette fort. Doch in diesem Moment klingelte es wieder. Na Bravo! Ich machte kehrt und eilte zu unserem Klassenzimmer.
Ich setzte mich mit zusammen gebissenen Zähnen hin. Ich hasste Laura jetzt schon.
Die Stunde verlief relativ normal. Ich meldete mich ein paar mal. Auch die zweite, dritte und vierte Stunde verlief normal. Naja, normal... Für mich zumindest normal. Mir wurden immer wieder Das ist doch die Neue -Blicke zugeworfen und ein paar Killerblicke von Laura musste ich auch einstecken.
In der Mittagspause sass ich allein. Aber auch das war ich mir schon gewohnt. Aber das heisst nicht. dass es mir nichts ausmachte. Ich liess es mir nur nicht anmerken.
Auch die restlichen Stunden waren normal. Doch in der letzten Stunde gab es einen kleinen Zwischenfall.
Laura schob mir einen Zettel hin. Ich faltete ihn auseinander und las:

Wehe du kommst morgen wieder in die Schule. Es will dich hier niemand!

Ich schüttelte den Kopf. Diesen Gefallen werde ich ihr nicht tun!
Als es endlich wieder klingelte, sprang ich auf und packte schnell meine Sachen. Ich rannte aus dem Gebäude zur Bushaltestelle. Der Bus hielt gerade an. Ich stieg ein. Julia wank mir zu und bahnte sich einen Weg zu mir. Dann umarmte sie mich und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. "Und? Wie ist es gelaufen?", fragte sie. Ich reichte ihr nur stumm den Zettel von Laura. Sie las ihn und sagte dann wütend: "Wenn die nochmal so was macht, dann kriegt sie es mit mir zu tun! So eine Ziege!" Ich musste lächeln. Julia war einfach so lieb!
Wie stiegen drei Stationen zu früh aus und kauften ein paar Hefte, Ordner und was sonst noch auf der Liste stand. Den Rest liefen wir nach Hause.
Zu Hause erwartete mich eine neue Überraschung...

Hey!
Ich freue mich über Meinungen und ich hoffe, euch gefällt die Geschichte (das Kapitel)!
Hoffe, ihr seid gut ins 2017 gestartet 😇
LG LoliLollipop110

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