9 - PERCY, STIRB NICHT!

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Percy P.O.V

"Was machst du denn da?", ertönte die sanfte, beruhigende Stimme Annabeths hinter mir. Hektisch drehte ich mich um, versteckte die kleine Schachtel hinter meinem Rücken. Mit überkreutzten Armen stand sie, an den Türrahmen gelehnt und sah mich abwartend an.

"Nichts?", sagte ich, was allerdings eher wie eine Frage klang.

Ein wenig ungeschickt steckte ich mir die kleine unscheinbare Schachtel in die Hosentasche, ohne das Annabeth es mit bekam, wohlbemerkt. Mit langsamen Schritten kam ich auf sie zu.

"Mach dir keine Sorgen.", sagte ich, da ich genaustens wusste was in ihre vorging. Ich kannte diesen Blick, sie versuchte es zu verstecken, weil sie wusste, dass ich es nicht mochte. Aber ich sah es. Ich wusste es zu schätzen, dass die Leute sich Sorgen um mich machten, aber ich fühlte mich dann immer schuldig. Ich wollte niemandem zur Last fallen, mit meinen Problemen die ihr alle nur zu gut kennt.

Ich zog sie in eine lange, aber trotzdem zu kurze, Umarmung. Für einen Moment blendete ich einfach alles aus, vergrub mein Gesicht in ihren Haaren.

"Ich mach mir aber nunmal Sorgen. Rede mit mir.", murmelte sie in meine Schulter. Ich seuftzte und löste mich von ihr. Ich wandte mich schnell von ihr ab, ich stand jetzt mit dem Rücken zu ihr. Verzweifelt raufte ich mir die Haare.

"Ich kann nicht.", flüsterte ich schon fast. Frustriert ließ ich den Kopf zurück fallen und ballte meine Hände zu Fäusten.

"Percy. Bitte.", bettelte sie. Ich hörte ihre Schritte im Raum wiederhallen, da sich inzwischen eine unangenehme Stille ausgebreitet hatte. Ich konnte ihren warmen Atem deutlich spüren, als sie genau hinter mir stand. Sie legte eine Hand auf meine Schulter. Sofort durchströmte meinen Körper eine unglaubliche Wärme und meine Haut fing an zu prickeln. Natürlich mussten mir genau in diesdem Moment, die Bilder meines Traumes in den Kopf schießen. Annabeths wunderschönene grauen Augen erloschen. Annabeths lebloser, blasser Körper. Annabeths kalten Hände. Wie lange? Wie lange konnte ich sie noch beschützen?

"Nicht.", sagte ich und löste mich mit einer ruckartigen Bewegung von ihr. Das Gewicht der Schachtel in meiner Hose, nahm von Sekunde zu Sekunde zu. Mit jedem Gedanke an Annabeth wurde sie schwerer. Mit schweren, dennoch schnellen Schritten, hastete ich aus unserem Zimmer. Ließ eine verletzte, verwirrte und auch enttäuchte Annabeth zurück.

"Percy.", hörte ich sie noch traurig murmeln, bevor sich die Türen des Fahrstuhls schlossen und langweilige, mit Apollo vergleichbare,  Musik ertönte. Oh man Tony.


Steve P.O.V

Das konnte nicht sein Ernst sein! Er war Tony Stark, natürlich war das sein Ernst! Wie hatte ich mich nur jemals in ihn verlieben können? Das hatte ich wirklich nicht kommen sehen. (AN: Okay sorry, aber der musste sein.)

Ich richtete meinen Blick wieder auf den Sandsack vor mir, der fünfte den ich diese Stunde schon zu Brei schlug. Ich spürte nicht mal mehr meine Hände.

Ich hasse ihn. Schlag.

Ich liebe ihn. Schlag.

Will er etwas von mir oder nicht? Schlag.

Ich hätte noch Stunden weiter machen können, aber ein lauter Krach holte mich wieder in die Realität zurück. Seuftzend blickte ich auf und entdeckte den Übeltäter, der mich bei meinem effektiven Frustabbau unterbrochen hatte.                                                                                                    Percy. Er sah traurig aus und wütend? Er schien mich nicht einmal zu bemerken. Der laute Krach schien dann wohl die Tür gewesen zu sein.

Fight til the end  (Percy Jackson/Avengers FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt