Kapitel 8

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Als sie ins Vorzelt kamen, um zu frühstücken, saß Michael dort auf einem Stuhl und las Zeitung. Leonie schlich sich leise an ihren Vater an. „Na?", sagte sie laut und griff ihm mit ihren Händen an die Schultern. „Was gibt's neues in der Welt?" Michael zuckte kurz zusammen, behielt aber die Nerven und lachte. „Och...Nichts besonderes. Wolltet ihr jetzt auch mal frühstücken?" Wieder wurde gelacht. „Was dagegen?", meinte Leonie spielerisch. Sie wartete gar nicht erst auf eine Antwort und setzte sich auf an den Tische. Jana, die das Spiele zwischen ihr und ihrem Vater beobachtet und immer wieder gekichert, tat es ihr gleich.

Als beide saßen, sah Jana eine Korb mit Brötchen und bot Leonie eins an. Sie nahm ein weiches, was aussah wir eine Schrippe mit einem Schnitt oben drin aber zusätzlich noch so eine klebrige Marzipan-Schicht oben drauf hatte. „Wollen wir es uns teilen?", fragte sie schwesterlich. „Gerne! Sieht sehr lecker aus.", antwortete Jana, der schon ein wenig das Wasser im Mund zusammenlief. Leonie nahm ein Messer und schnitt es quer durch. „Oben oder unten?", fragte sie. „Da fragst du noch? Außerdem willst du doch wahrscheinlich eh lieber oben.", gab Jana keck zurück. Sie lachten wieder. Michael hob den Kopf und sah sie über seine Zeitung hinweg fragend an. Leonie verstand seinen Blick und meinte nur: „Ach Papa. Wenn du mitlachen willst dann musst du zuhören und nicht immer in deiner Zeitung verschwinden." „Haha.", machte der nur mit einer leicht gehässigen Grimasse und vertiefte sich wieder in seine Zeitung. Leonie und Jana sahen sich an, grinsten aber nur um Michael nicht wieder aus seinen "spannenden" Berichten herauszuholen.

Nachdem sie sich wieder eingekriegt hatten, überlegten sie, was sie auf dem nicht definierbaren Brötchen essen konnten. Wie aus einem Munde platze es aus beiden heraus: „Kannst du mir mal bitte das Nutella geben?" Sie guckten sich entgeistert an und fingen wieder an zu lachen, während Michael wieder aufschreckte und die beiden mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah. „Und?", fragte Leonie. „Kannst du?" „Natürlich, gnädiges Fräulein!", entgegnete ihr Vater überhöflich und reichte ihr das Glas. Gerade als Leonie zugreifen wollte, nahm ihr Vater das Glas ruckartig wieder zurück. „Halt! Gast zu erst." Seine Tochter sah ihn mit einem beinahe tötendem Blick an. Doch der grinste nur und reichte das Glas mit der Nussnugatcreme Jana, die in seinen angefangenen Tonfall verfiel: „Vielen Dank, der Herr!" Auch sie blickte Leonie mit funkelnden Augen an. Jana verstand ihren Gesichtsausdruck. „Komm schon Leonie.", sagte sie wieder normal. „Es war doch nur ein kleiner Spaß!" Sie stieß ihrer besten Freundin mit der Faust leicht gegen die Schulter. Da Leonie überhaupt nicht nachtragend war, fing diese auch wieder an zu grinsen und forderte Jana auf: „Aber jetzt los! Ich möchte bitte heute noch frühstücken!" Also beeilte sich Jana ein bisschen. Nachdem sie fertig war ihr Brötchen zu beschmieren, reichte sie Leonie das Glas.

Nun streckte Claudia den Kopf durch die Wohnwagentür und fragte: „Na ihr zwei, was habt ihr heute vor?" ihre Tochter antwortete ihr: „Wir wollten heute eventuell nach Hörnum rein und wollten mal schauen, wie das da alles aussieht." „Eine schöne Idee.", meinte Michael, der sich von seiner Zeitung losgelöst hatte und dem Gespräch zugehört hatte. „Aber, ganz alleine? Ich meine ihr kennt euch doch noch gar nicht aus." Er sah die Mädchen ein bisschen besorgt an. „Man Papa. Wir sind doch keine Kleinkinder mehr und bestimmt wird es da nicht so groß sein, dass man sich verlaufen könnte." „Außerdem haben wir ja einen Fremdenführer.", ergänzte Jana und blickte verträumt in die Luft. „Ach, ihr habt schon Leute kennengelernt?", fragte nun Claudia etwas verblüfft. „Na klar! Gestern, bei unserem Rundgang. Sehr nette Leute hier.", berichtete Leonie die neben bei ihre Freundin beobachtete und sie aus ihrem Tagtraum unauffällig weckte. Claudia machte ein nachdenkliches Gesicht. „Vielleicht sollten wir das auch mal machen. Bestimmt ist es schön, sich abends noch einmal zusammenzusetzen und ein bisschen zu klönen.", schlug sie ihrem Mann vor. Der nickte nur stumm und schaute wieder zurück in seine Zeitung.

Als die Mädchen fertig gegessen hatten, beschlossen sie, sich umzuziehen und sich für den Tag fertig zu machen.

Nicht Nur Ein SommerflirtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt