Stell dich

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*Sicht Lucy*

Nun saß ich hier in einer schäbigen Wohnung. Meiner schäbigen Wohnung.

Ich schreckte auf als es laut Klopfte. Wer klopfte denn bitteschön zwei Uhr Nachts?

Vorsichtig ging ich zur Tür und wartete.

"Ich höre das du atmest." hörte ich Papa sagen.

Ich zuckte zusammen und mein Blick fiel Panisch zum Fenster. Schnell schnappte ich mir meinen Hoodie und flüchtete danke der Feuertreppe aus dem Fenster.

"Lucy!" rief Papa als ich fast um die Ecke war.

Ächzend rannte ich weiter. Ein paar Häuser weiter war ein Spielplatz auf dem ich mich versteckte.

"Was machst du zwei uhr Nachts auf einem Spielplatz?"

"Zückst du jetzt deine Waffe und ermodest mich?" fragte ich.

Lara setzte sich seufzend neben mich.

"Was machst du hier?" fragte ich.

"Ich komme gerade von einer Party." sagte Lara. "Und du?"

"Papa stand vor meiner Tür." antwortete ich.

"Oh, du bist das erste mal durchs Fenster raus?" fragte Lara.

"Ja." sagte ich. "Irgendwie war es cool, wenn es nicht Papa gewesen wäre vor dem ich weggerannt bin."

"Rede mit ihm." sagte Lara.

"Noch nicht." sagte ich und zog mir meinen Hoodie an.

"Das ist ein schöner Baum." sagte Lara und schaute hoch.

"Du kannst gar nichts sehen." sagte ich.

"Stimmt aber er ist bequem." sagte Lara. "Ich taufe ihn Kirk."

"Wie Kirk aus Gilmore Girls?" fragte ich.

"Ich mag Kirk." sagte Lara.

"Den Baum oder den Gilmore Girls Menschen?" fragte ich.

"Beide." sagte Lara.

"Ich mag auch beide." sagte ich.

"Lucy." sagte Lara und nahm meine Hand.

"Willst du mir jetzt sagen dass du auf mich stehst?"  fragte ich.

Sie lachte. "Nein."

"Was dann?" fragte ich.

"Du solltest deinen Dad wenigstens anrufen. Oder schreib ihm einen ordentlichen Brief, ich kann ihm den Brief geben." sagte Lara.

"Mal schauen." sagte ich. "Ich warte erstmal bis er wieder weg ist."

"Wie lange dauert das?" fragte Lara.

"Er ist ziemlich gut im warten." sagte ich.

"Morgen früh?" fragte Lara.

"Eher morgen Mittag." sagte ich.

"Wir können morgen Früh frühstücken gehen und dann...keine Ahnung. Dann beobachten wir deine Wohnung." sagte Lara.

"Du musst nachhause." sagte ich.

"Nein, du brauchst mich jetzt." sagte Lara.

"Danke." sagte ich und legte meinen Kopf auf ihre Schulter.

Circa Zehn Stunden später standen wir vor dem Haus.

"Meinst du er ist noch da?" fragte Lara.

"Ich weiß es nicht." sagte ich.Wir seufzten und gingen zu meiner Wohnung.

"Er ist weg." sagte Lara.

"Perfekt." sagte ich und schloss auf. "Möchtest du noch mit rein kommen?"

"Nein, sorry. Ich muss wieder zu Mama. Ich komme dann morgen, spätestens übermorgen." sagte sie und umarmte mich.

"Ähm." ich schaute sie an. "Sag Papa bitte dass er einen Brief bekommt, er muss nicht nochmal hier auftauchen." 

"Okay." sie lächelte und ging.

Seufzend schaute ich meine Wohnung an. Langsam nahm ich den Block und nach kurzem überlegen nahm ich einen Stift und fing an zu schreiben. 

Am ende hatte ich sieben Seiten. Ich steckte sie in einen Briefumschlag und schrieb 'Papa' drauf.

Danach legte ich mich hin und schlief ein.

Von einem echt lauten Klopfen wurde ich wach.

"Moment!" rief ich und stand Müde auf.

Es klopfte noch einmal. Gereizt riss ich die Tür auf. "Was?"

"Hast du geschlafen?" fragte Lara.

"Nein, ich habe nur so getan." sagte ich und setzte mich auf mein Bett.

"Du bist ein Morgenmuffel, auch wenn es nicht mehr Morgen ist." sagte Lara.

"Warum?" fragte ich.

"Es ist um eins." sagte Lara und zog die Vorhänge auf.

"Ew." sagte ich und kniff die Augen zu.

"Wann musst du wieder zum dok?" fragte Lara.

"Morgen." sagte ich.

"Kommt Dan mit?" fragte sie.

"Nein." antwortete ich. "Achja, der Brief für Papa liegt auf dem Tisch."

"Wach endlich auf." sagte Lara und nahm den Brief.

"Bin Wach." sagte ich.

"Wir gehen jetzt Essen." sagte Lara.

"Schau dir die Wohnung an, sehe ich aus als ob ich Geld hätte?" fragte ich.

"Ich zahle, steh auf und mach dich fertig." sagte sie und ging an meinen Schrank.

"Was machst du da?" fragte ich.

Sie warf mir ein Kleid hin. "Anziehen."

"Kannst du nicht was Bestellen?" fragte ich und stand auf.

"Nein." sagte Lara.

Müde zog ich mich um. "Fertig."

"Schuhe." sagte Lara.

Ich schlüpfte in meine Sneaker.

"Alles klar." sagte sie und wir gingen.

Lara suchte sich irgendeinen Laden ich ständig vergaß. 

Wir setzten uns hin und warteten.

"Schon gekotzt?" fragte Lara.

"Ich bin eben erst aufgestanden." sagte ich.

Wir schauten automatisch zur Tür als diese sich öffnete.

"Lara?" fragte ich.

"Ich wusste es nicht, ehrlich!" sagte Lara.

"Okay." sagte ich.

Papa schaute uns an und kam vorsichtig zu uns. "Ich bin gleich wieder weg."

"Schon gut." sagte ich und nahm Laras Handtasche.

"Was machst du da?" fragte sie.

Seufzend gab ich Papa den Brief. "Ruf an wenn du den Brief gelesen hast, also wenn du willst."


Tage am MeerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt