Chapter 7

146 4 0
                                    

Als ich am nächsten Tag von der Schule kam, fühlte es sich wieder so an, als wenn mich jeder anstarrte. Ich ging an dem Garten von meinem Onkel vorbei. „Hallo Onkel Michael!“ rief ich als ich ihn sah. Ich wusste, dass er es hasste Onkel genannt zu werden und ärgerte ihn damit immer. Ein unbekanntes Auto stand vor unserer Einfahrt. Ich öffnete die Haustür und sah meinen Bruder auf einem Stuhl in der Küche sitzen. „Hallo Chelly.“ sagte er ruhig und stand auf. Ich hatte ihn schon seit Wochen nicht mehr gesehen. Das letzte mal hatte ich vor drei Wochen mit ihm Kontakt, da er sein Handy verloren hatte.

Meine Eltern warfen ihn damals raus, da sie ihn mit Drogen erwischt hatten. Meine Mutter gab sich dafür die schuld, aber es war die schuld von meine Vater. Wäre er öfters zuhause gewesen, wäre das nicht passiert.„Gabriel was machst du denn hier!“ Ich rannte auf ihn zu und umarmte ihn. Wir hatten immer ein enges Verhältnis gehabt und war sehr froh ihn zu sehen. Ich vermisste ihn sehr. „Ganz ruhig kleine. Ich hab gedacht, ich geh euch mal einen Besuch abstatten. Mum ist kurz bei Frau Jones.“

Ich ließ ihn los und setzte mich zu ihm. „Erzähl, was hast du so die letzte Zeit getrieben?“ Erst jetzt fiel mir auf, dass er sehr dunkle Augenringe hatte und er hatte eindeutig abgenommen. Nahm er immer noch Drogen? .Ich hoffte nicht, denn er hatte mir versprochen, dass er damit aufgehört hatte. Dad schämte sich für ihn und tat so, als wenn er keinen Sohn hatte. Mum tat das alles sehr leid. „Ach ich war mal hier mal da. Kennst mich doch. Und wie läuft es bei dir so?“ Er zwinkerte mir zu. „Ganz gut. Ich hab nur in Moment ein bisschen Stress in der Schule. Morgen ist Elternsprechtag und ich muss zu zwei Lehrern.“

Er kramte in seiner Tasche und holte seine Zigaretten raus. Er wusste, dass er im Haus nicht rauchen durfte. Ich sagte aber auch nichts, da ich ihn nicht verärgern wollte. „Oh das ist mies. Wünsch dir viel Glück.“ Er reichte mir seine Zigarettenschachtel und sah mich fragend an. Ich schüttelte den Kopf und er packte sie weg. Ich sah durch das Küchenfenster, wie mum grade das Gartentor schloss. „Mum kommt, mach besser die Kippe aus.“ Er zuckte mit den Schultern und rauchte weiter.

Sie öffnete die Tür und kam in die Küche. Sie blieb kurz stehen und ging dann weiter in Richtung Kühlschrank. „Schatz mach doch bitte deine Zigarette aus. Kommt, setzt euch doch ins Wohnzimmer und ich mach essen.“ Gabriel sah zu Mum, dann zu seiner Zigarette. Er zog noch einmal an ihr, machte sie dann aber aus. „Was gibt es den leckeres?“ fragte er und stand auf. Ich stand ebenfalls auf und ging ins Wohnzimmer. „Ich mach Hühnerfrikassee, das isst du doch so gern.“

Ich holte mein Handy raus und schrieb Liza. *Du glaubst nicht wer bei mir ist!!!* Gabe setzte sich neben mich. „Hast du einen Freund?“ sagte er mit einem lächeln aber ernst. „Nein wieso?“ Ich sah auf mein Handy um nachzusehen, ob Liza schon geantwortet hatte. *Wer? Dieser Adrian?!* Ich musste grinsen. War klar das sie ihn vermutete. „Nur so. Wer schreibt dir dann, dass du so grinst? Liza?“ Ich schrieb Liza, dass mein Bruder hier war und legte mein Handy dann weg.

„Ja es war Liza.“ Er sah mich ernst an und ich hatte keine Ahnung wieso. „Hat sie einen Freund?“ Was sollten diese dummen Fragen? Wollte er mich ärgern, dass ich mit 18 immer noch keinen Freund hatte? „Ja hat sie, und? Ist doch egal.“ sagte ich genervt. „Ganz locker kleine. Ich hab doch nur gefragt. Ich hab nämlich wieder eine Freundin.“ Er holte sein Handy raus und zeigte mir ein Foto. Sie sah südländisch aus und hatte schulterlange dunkelbraune Haare und zwei Unterlippenpiercing. „Sie sieht hübsch aus.“ sagte ich und lächelte ihm zu. Ich war froh darüber, dass er jemanden gefunden hatte.

In dem Moment klingelte sein Handy und er ging ran. „Ja?... Ja klar!...Ich weiß nicht Bruder... Ich frag mal warte eben.“ Er wendete sich zu unserer Mutter. „Mum, hast du was dagegen, wenn ein Freund vorbei kommt?“ Ich sah ihn fragend an. Ein Freund? „Ich koche dann einfach etwas mehr. Was für ein Freund ist er denn?“ sagte meine mum. „Er ist der Bruder von meiner Freundin.“

20 Minuten später, schellte es und ein schwarzhaariger, unrasierter tätowierter, gutaussehender Junge kam herein. Wir standen auf und gingen in die Küche. „Hey alter!“ begrüßte Gabe ihn und gaben sich die Faust. „Hey, ich bin Chelly.“ sagte ich. Ich ersuchte cool zu bleiben. Er sah verdammt gut aus. „Ich bin Zayn. Dein Bruder hat mir schon viel von dir erzählt.“ Wir setzten uns an den Tisch und meine Mutter machte das Essen auf den Teller. Wir quatschen danach noch eine weile, bis Gabriel und Zayn gingen. Mum und ich blieben noch sitzen.

„Weißt du warum Gabe hier war?“ fragte ich sie. Sie sah herab und atmete tief durch. „Ich werde es dir später sagen, okay Schatz?“ sie sah mich an und versuchte zu lächeln. Was verheimlichte sie mir? Ich wette Gabe brauchte Geld für Drogen oder so. Bestimmt hatte er auch gar nicht sein Handy verloren, sondern es verkauft. „Wollte Gabe Geld für Drogen?“ Wieso war dieser Junge nur so abgerutscht! Gott! Wäre Dad öfters für ihn da gewesen, wäre das nicht passiert. „Nein, Gabriel nimmt keine Drogen mehr. Es ha nichts damit zu tun. Gib uns einfach noch ein bisschen Zeit, dann sagen wir dir alles.“

Wir? Was sollte das alles! „Was ist los mum? Seit Wochen seid ihr so komisch. Dad war ja nie viel zuhause aber seit letzter zeit sehe ich ihn so gut wie gar nicht mehr zuhause! Ich stand auf und ging hoch ohne ein Wort zu sagen. Ich war kein kleines Kind, dass man alles verheimlichen musste! Ich nahm mein Handy um rief Liza an. „Hey, was ist los?“ fragte Liza. „Ach meine Mutter meint mich wie ein kleines Kind zu behandeln und verheimlicht mir etwas. Hast du Lust was zu machen?“ Erst streiten sie fast täglich und jetzt ist Dad gar nicht mehr zuhause.„Danny ist bei mir.“ sagte Liza und riss mich aus meinen Gedqanken. Toll, konnte ich nichteinmal mit ihr alleine quatschen.

„Er kann doch ruhig mitkommen.“ Ich hatte nichts gegen ihn. Sie passen wirklich gut zusammen, aber ich wünschte Liza wäre immer noch Single. Wir machten nur noch selten was alleine. „Ja klar, wann sollen wir dich abholen?“ „In einer halben Stunde wäre gut.“ „Okay bis gleich“ Ich schminkte mich noch einmal nach und ging runter. Pünktlich wie immer schellte es und ich verabschiedete mich von meiner Mutter, die im Wohnzimmer irgendwelches Papierzeug sortierte.

Wir fuhren durch die Gegend und entschlossen bei Burger King etwas zu essen. Ich hatte aber nicht wirklich Hunger und bestellte deswegen nur einen Milchshake. Als wir wieder zurück fuhren machte das Auto auf einmal komische Geräusche und Dammy fuhr den Wagen rechts ran. Er versuchte das Auto neu zu starten, doch mehr als ein ruckelndes Gerausch des Motor passierte nicht. „Fuck! Das kann doch nicht wahr sein!“ schrie er wütend. Er stieg aus und öffnete den Motor. Rauch stieg auf.

„Was ein Mist!“ sagte Liza. Danny setzte sich wieder ins Auto und rief jemanden an. Wahrscheinlich den ADAC. Er erklärte ihnen wo er stehen geblieben ist und regte sich auf, dass wir anscheinend 20-30 Minuten warten müssten, bis einer da wäre. „Tut mir jetzt echt leid, aber ihr müsst entweder mit dem Bus fahren oder laufen.“ Es war erst ca. 19:30 Uhr, also noch früh. „Ist kein Ding. Ich lauf dann einfach. Es ist ja nicht mehr so weit.“ Von hier aus waren es noch Knapp 20 Minuten zu fuß, also war es nicht alt so schlimm.

„Ich warte hier mit Danny. Chelly schreib dann wenn du zuhause bist.“ sagte Liza. Ich verabschiedete mich von ihnen und ging los. Es war schon fast dunkel und überlegte ob ich durch den Park gehen sollte oder nicht. Ich entschied mich dagegen und ging außen herum. Der Weg war so viel länger, aber ich wollte nicht auf irgendwelche Idioten treffen. Als ich an unserer Straße angelangt war, ging ich so schnell wie ich konnte, da es immer dunkler wurde. Ich hatte schon wider Paranoia, dass mich jemand verfolgte.

Von vorne kam mir jemand entgegen. Ich dachte erst, dass es Max wäre, dafür war die Person aber zu breit. „Michele!“ rief er und ich blieb geschockt stehen. Es war Adrian. Ich hielt mir die Hand vor dem Mund und ging einen Schritt zurück. „Freut mich dich zu sehen.“ sagte er fröhlich. Ich sagte nichts und rührte mich nicht. Wieso ausgerechnet er! Warum bin ich nicht durch den Park gelaufen!

„Was machst du denn hier?“ fragte ich ihn lauter als notwendig. „Ich war bei meinem Onkel.“ Seinem Onkel? Wieso hatte ich ihn vor Mias Geburtstag noch nie hier gesehen? „Achso.“ antwortete ich ihm. „Ich würde ja gerne noch eine weile mit der quatschen, aber ich muss leider los.“ Wieso war er so fröhlich? War ihm das alles nicht so unangenehm wie mir? Ich nahm mein Handy und sah auf die Uhr. „Soll ich dir meine Nummer geben, wenn du mir schon deine nicht gibst?“ Ich sah ihn fragend an, gab ihm dann aber mein Handy.

Ich wusste nicht warum ich das tat, da ich eh nie vorhatte mit ihm zu schreiben. Er tippte seine Nummer ein und gab mir mein Handy zurück. Aber so nervte er mich wenigstens nicht mehr wegen meiner Handynummer. „Also dann, man sieht sich Chelly.“ Er ging, ohne das ich die Chance hatte mich zu verabschieden. Zuhause angekommen, schrieb ich Liza wie versprochen, erzählte ihr aber nichts von der komischen Begegnung mit Adrian. 

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 06, 2014 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Changing Light(gestoppt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt