Chapter 4

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Ich schloss sie hinter mir und lehnte mich mit dem Rücken an die Tür und ließ mich zu Boden sinken. Was war nur passiert? Was habe ich nur getan? Gott war ich dämlich! Ich spürte seine Berührungen noch am ganzen Körper. Ich spürte immer noch seine warme Zunge und schmeckte den Jack Daniels in meinem Mund. Ich ging ins Badezimmer und putzte mir die Zähne, doch es half nicht. Ich entschloss, mir sie noch weiter zwei mal zu putzen. Ich spürte ihn weiterhin überall.

Ich fühlte mich irgendwie beschmutzt und musste dieses Gefühl los werden. Von dem braven unschuldigen Mädchen war nun nichts mehr da. Was werden die Anderen jetzt von mir denken? Ich bin keine Schlampe. Es war doch nur einmal und es wird garantiert nie wieder vorkommen! Nie wieder. Schwor ich mir. Zu vieles ging mir durch den Kopf und ich musste mich erstmal beruhigen. Ich sah zur Dusche und bewegte mich auf sie zu. Ich zog mein Kleid aus und stellte mich hinein. Das war es, was ich jetzt brauchte. Das Wasser war heiß, zu heiß. Ich wusch mich einige male, fester als es nötig war, in der Hoffnung diesen Dreck und somit dieses elendige Gefühl los zu werden. Es half nichts. "Bitte lass dieses Gefühl endlich weg gehen, bitte." sagte ich sehr leise. Meine Stimme war nur ein hauchen. Tränen rollten über meinem Gesicht und vermischten sich mit dem heißen Wasser der Dusche. Ich lehnte mich an die Wand und haute leicht mit der Faust gegen sie. Die Tränen flossen jetzt in Strömen, doch ich konnte sie nicht stoppen. Warum? Warum war das alles nur geschehen? Warum hatte ich es nicht verhindert? Ich stellte mir immer wieder die selben Fragen, auf die ich keine Antwort bekam. 

Ich weiß nicht wie lange ich dort so stand, aber ich entschloss mich das Wasser auszustellen, als es kalt wurde und stieg aus der Dusche. Ich war froh, dass der Spiegel von dem heißen Wasser beschlagen war, sodass ich das elend nicht ertragen musste. Ich hätte den Anblick nicht ertragen. Ich konnte mich nicht ertragen. Ich trocknete mich ab und wickelte mir ein Handtuch um und ging nach Oben. Ich zog mir meine Schlafsachen an und legte mich in meinem Bett. Ich war tot müde, doch meine Gedanken hielten mich wach. ich fühlte seine Berührungen immernoch. Seine Stimme hallte in meinem Kopf Ich tue nichts was du nicht auch willst. Ich hielt mir die Ohren zu, in der Hoffnung ihn nicht mehr zu hören, doch seine Stimme blieb. Klar und deutlich. Du willst es doch auch. Nein! Ich zog meine Bettdecke über meinen Kopf und merkte wie die Tränen wieder über meinem Gesicht flossen.

Am nächsten Tag war es schon fast Mittag, als ich aufwachte. Ich wunderte mich, dass ich überhaupt geschlafen hatte. Ich hatte mich wahrscheinlich in den Schlaf geweint, denn mein Hals tat etwas weh und Kopfschmerzen hatte ich auch, doch ich wusste nicht ob es von dem Alkohol oder von dem weinen kam.

Ich blieb noch eine weile liegen, bis meine Mutter mich rief, ob ich nicht mal langsam aufstehen wollte. Ich wollte nicht, aber ich musste. Ich schnappte mir mein Handy und checkte meine Nachrichten. Ich Antwortete nur auf die von Liza, Tyler und Jennys. *Du glaubst nicht was mir gestern passiert ist...* schrieb ich allen drei. Ich konnte es selbst nicht glauben. Ich sagte, dass ich es ihnen später erzählen würde und klärte, wann wir uns treffen würden. Ich war zwar wirklich nicht in der Stimmung, aber wir hatten abgemacht Heute was zu unternehmen. Wir entschlossen, einen Film bei Eric zu schauen, also machte ich mich langsam fertig und ging runter.

„Morgen Schatz, du kommst genau richtig. Das Essen ist gleich fertig.“ sagte sie fröhlich. Ich hatte nicht wirklich Hunger, aber ich musste irgendetwas essen und ich wollte nicht ihre Stimmung vermiesen. „Okay.“ sagte ich monoton und setzte mich an den Tisch. Beim essen erzählte sie mir von ihrer Beförderung und wie begeistert ihr Chef von ihrer Arbeit war. Ich freute mich für sie. Das war wirklich eine tolle Neuigkeit.

„Wo ist Papa?“ fragte ich sie. Mir war erst gar nicht aufgefallen, dass er nicht dar war, da er eh selten mit uns aß, aber heute war Sonntag. „Er musste nochmal schnell ins Büro. Er wusste nicht ob er es zum Essen pünktlich zurück schafft.“ Sie sah auf ihren Teller und sprach mit einen Ton den ich nicht deuten konnte. „Aber es ist doch Sonntag?“ Sie zuckte mit den Schultern und sah mich mit einem falschen Lächeln an.

Changing Light(gestoppt)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt