Vor den Feiertagen

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Alexis

Rausgehen... ich hatte eigentlich gar keine Lust, aber was machte ich schon sinnvolles hier?Vieles hatten Katrin und ich schon erledigt und ich freute mich schon auf das Fest mit meiner Frau und meiner Familie. In den letzten Jahren fühlte sich Weihnachten für mich immer kalt an. Nicht dass es früher alles gab, einen großen Baum der Glitzerte, viele teure Geschenke von Franz und viel zu essen. Wesentlich war aber das fehlen von einer Familie und Geborgenheit die Fehlte. Kurz kam der Gedanke in mir Hoch, wie wohl mein Onkel und Franz im Gefängnis Weihnachten feierten. Doch ich wurde von Katrin aus diesen Gedankenspielen zurückgeholt. 

Gesagt, getan. Eine dreiviertel Stunde später standen wir am Eingang des Weihnachtsmarkts. Es tat nun doch gut, draußen zu sein. Den Weg bis hierhin waren wir gelaufen. Hand in Hand durch Wien. Der Markt war ganz schön groß und es tummeln sich massenhaft Leute darauf.


Wir schlendere die Stände entlang. Die Buden waren schön hergerichtet, alles mit grüner-roter Deko verziert. Besonders schön fand Katrin die Stände mit den Schnitzereien und den Holzfiguren zum Räuchern. Ab und an hielten wir an und schauten uns etwas genauer an. Nachdem wir fast eine ganze Runde um den Markt gelaufen waren, entschieden wir uns  dafür noch mehr ins Getümmel zu stürzen. 


Katrin 

Wir waren auf den Weihnachtsmarkt und suchten Abwechslung vom Stress der letzten Tage. Anfang Januar werden wir beide umziehen, in die neue Wohnung. Unserer Vorschlag mit den Hochzeitsladen wurde von Rosi gut aufgenommen. Sie überflutete uns am Telefon gleich mit Tausenden Ideen die sie hatte. Doch ich hatte mein Kopf erstmal bei den Umzug. Mein Schwesterherz in Hamburg hatte uns Glücklicherweise dabei geholfen ein paar Sachen und Möbel in einer Halle zu lagern, damit sie dann zum Umzugstag geliefert werden. 

So genoss ich also die schöne Zeit mit Alexis und kämpfte mich zu einem Glühweinstand vor, der nicht so überfüllt war wie die anderen. Mit  schön dampfenden Tassen suchten wir uns  ein ruhiges Eckchen, in dem man den  Glühwein genießen konnte. Wir lauschten der Musik und wie konnte es anders sein, sie spielten -LAST CHRISTMAS-. 

Ich bemerke etwas feuchtes auf meiner Stirn und schaute zum Himmel. Zarte weiße Flocken tanzen vom Himmel herab, erst recht zaghaft, doch dann stetig stärker. Eine Familie, die gerade an uns vorbei geht, freute  sich diebisch über den Schnee. Alle lachten ausgelassen, obgleich er fast wieder wegtaute. Alexis hatte ein strahlen im Gesicht und musste ebenfalls lachen.

Wir spazierten weiter über den Weihnachtsmarkt, der zu dieser Abendstunde sehr gut besucht war. Ich wollte mir noch ein paar  Mandeln zum knabbern holen und lies Alexis an einer der Stände kurz zurück. Es blieb mir die undankbare Aufgabe, mich durch das Gedränge zu schieben und mich an den Stand anzustellen. Allerdings macht mir das nichts aus da ich Mandeln liebte.

Nah toll nun drängeln die sich noch vor! Dachte ich als sich jemand an meiner Seite sich vorbei schob.

>>Hören sie mal, können sie nicht aufpassen<<, sagte ich. Doch mir blieben die Worte fast im Halse stecken, als sich der Übeltäter umdrehte. Genauer gesagt war es eine Übeltäterin, den vor mir  stand Rosi Meier, die genauso Überrascht war wie ich sie hier jetzt zu treffen. 

>> Entschuldigung<<, sagte sie und lächelte mich leicht an. Mein Ärger war zumindest gleich verschwunden. >>Es tut mir leid,... ähm, wie wär's wenn ich dich als Wiedergutmachung zu einem Cafe einlade? Da könnten wir uns gut über den Laden unterhalten<<,sagte sie zögerlich. Ich holte mir erstmal meine Mandeln und erklärte ihr,  >>Eigentlich waren wir ich auf dem Weg nach Hause.<<. Ich deutete mit einer Hand zu den Ständen und zeigte auf Alexis. Bildete ich mir das nur ein, oder huscht über Rosis Gesicht ein Hauch von Enttäuschung?

Wir steuerte gemeinsam auf Alexis zu. >> Schau mal wenn ich hier gefunden habe<<, sagte ich zu Alexis. Sie war ebenso überrascht wie ich und Begrüßte Rosi herzlich mit einer Umarmung. 

>>Wie wäre es jetzt noch mit einem Café? Wir werden eingeladen<<, fragte ich Alexis,   

>>Hm, wenn das so ist<<, sie überlegte kurz. 

>>Ihr könnte da euch ein wenig aufwärmen vor eurem Rückweg<<, ergänzte Rosi.  >>Das hört sich wunderbar an<<, sagte Alexis begeistert und musste grinsen.

Also gingen wir noch zum Cafe'und unterhielten uns. Rosi wollte wissen wir wir uns genau kennengelernt hatten. Alexis erzählte viel von ihren bösen Onkel, wie sie Aufwuchs und von Franz. 

>> Da hast du ja schon viel mitgemacht<<, sagte Rosi zu Alexis. Die nickte und sagte, >> Ja jetzt ist ja alles gut. Ich habe meine Liebe, meine Familie und bald ein eigenes Heim und die anderen versauern im Knast.<<

Dann passierte mir was , das eigentlich nicht passieren sollte. >> Naja der Franz ja nicht<<, sagte ich beiläufig. Nun blickte Alexis mich entgeistert an. Ich erzählte ihr was ich von meiner Schwester wusste und konnte Angst und Entsetzen in ihren Augen erkennen.


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Familienleben -Zwischen Liebe und VerzweiflungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt