-Auf der Suche nach Wahrheiten-

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Katrin

 Der Zeitpunkt für das Treffen mit dem Detektiv war gekommen. Ich war noch immer überwältigt von der vorherigen Situation am Hoteleingang. Ich war sehr aufgeregt wegen des Termins und stieg gemeinsam mit meiner Schwester in das Taxi was wir bestellt hatten. Auf diesen Weg konnten wir am schnellsten die Kneipe erreichen. Unser Ziel lag etwas abgelegen vom normalen täglichen Treiben der Großstadt Berlin. Das Taxi bog in eine Seitenstraße und man erkannte sofort eine blaue Leuchtschrift die an einem älteren Haus prangte. -BIG BERLIN-, stand auf den Schild und wir wussten dadurch das wir unser Ziel erreicht hatten. Wir bezahlten das Taxi und stiegen aus.

>>Okay, dann Versuchen wir mal unser Glück<<, sagte Kirsten zu mir. Wir betraten die Bar, die auf den ersten Augenblick recht gemütlich aussah. Wir blieben am Eingang stehen und erforschten erstmal die Situation. Alles war sehr rustikal eingerichtet, wie wir beide feststellten. Der Tresen befand sich gleich rechts von uns am Eingang, dort saßen zwei ältere Herren und unterhielten sich Aufgeregt über Fußball. Das alles in feiner Berlinerischer Mundart. Der Wirt, ein eher rundlicher Typ mit Vollbart hatte uns die ganze Zeit, seit dem wir das Lokal betreten hatten beäugt.

>>Was wollt den ihr zwei Hübschen hier<<, begrüßte er uns plötzlich. Kurz darauf kam ein Mann mit Südeuropäischen Aussehen auf uns zu.

>>Hallo die Damen<<, sagte er. >>Hallo der Herr<<, sagte Kirsten frech und setzte dabei ihr unwiderstehliches Lächeln auf.

>>Sie werden schon erwartet<<, sagte er mit der bitte, ihm zu folgen. So gelangten wir fast in die hintersten Ecke des Lokals. Dort erwartete uns schon ein Mann mit sehr eleganten Aussehen.

>>Frau Torstein?<<, fragte er mich. Ich nickte ihm freundlich zu und reichte ihm meine Hand.

Meine Schwester und ich nahmen Platz und er stellte sich uns als Carl vor. Er erklärte uns, das er mit einem Team an verschiedenen Orten arbeitete. Ich erzählte ihm nochmal alles Ausführlich. Auch über die Situation die sich heute Nachmittag am Hotel ereignet hatte.  

Dieser Carl hörte mir genau zu und erklärte, das es sich nicht um Franz von Seeberg handeln könnte. >>Wir beobachteten ihn seit gestern Mittag intensiv und er hat bis vor einer Stunde Hamburg nicht verlassen<<, sagte dieser Mann zu mir. Entsetzt schaute ich zu Kirsten rüber. War ich den schon verrückt oder fühlte ich mich verfolgt.

Carl setzte fort,>> Dieser Franz von Seeberg hatte aber seit gestern sehr intensiven telefonischen Kontakt nach Berlin und nach Wien<<.

>>Nach Wien<<, sagte ich um erneut innerlich zusammenzuzucken.

>>Mehr kann ich ihnen noch nicht sagen, wir haben erst mit der Arbeit begonnen. Wenn aber jemand was mit dem Unfall ihres Schwagers zu tun hatte, dann finden wir das raus<<, erklärte dieser Carl mir mit ruhiger bedachter Stimme.

Bevor Carl ging, versicherte er mir, sich bald wieder zu melden. 

>> Finden sie die Wahrheit heraus, egal wie schrecklich sie ist<<, sagte ich ihm bei der Verabschiedung. Wir ließen uns von dem Mann am Tresen ein Taxi rufen und Verliesen wenige Minuten nach Carl die Bar. Das Taxi fuhr uns zurück zum Hotel. 

In der folgenden Nacht konnte ich kaum Schlafen, da mich die Situation sehr beschäftige. Ich versuchte immer wieder mit meiner Schwester zu sprechen, doch diese war davon genervt, weil sie deshalb nicht schlafen konnte. Am nächsten Morgen klingelte dann auch noch mein Handy recht zeitig.


Alexis


>>Bitte, Nein, Bitte nicht<<, ein letztes Flehen kam aus  meiner Kehle. Ich fühlte mich hilflos, doch alles was ich noch hören konnte, war sein fieses Lachen, ehe meine Sicht verschwamm, mir die Luft ausging und ich meinen aussichtslosen Kampf gegen meine großen Angst vor den Tod einer liebenden Person endgültig aufgab.


Ein panischer Schrei und ich riss meine Augen weit auf und saß kerzengerade im Bett. Mein Herz fühlte sich so an, als würde es aus meiner Brust springen.

>>Hey, was ist mit Dir los? Hast Du schlecht geträumt?<<, hörte ich jemanden mit sanfter Stimme flüstern. Ich zuckte zusammen. Die Frau, von dem das Flüstern kam, war aufgesprungen und hockte nun neben meinem Bett. Sie strich mir beruhigend über die Schulter. Langsam begriff ich wieder wo ich war. Ja, ich war in der Klinik und die Frau die neben mir saß und meine Schulter streichelte, war Viola meine Zimmernachbarin.

>>Du hast ganz schwer geatmet und dich ganz unruhig im Bett gewälzt<<, wisperte sie zu mir.

Ich beruhigte sie, >>Mach Dir keine Sorgen. Tut mir leid, dass ich dir einen Schrecken eingejagt habe. Leg Dich bitte wieder schlafen. Es war nur ein schlechter Traum.<<, erklärte ich ihr.

Ich war aber froh das sie da war. Wir hatten uns in den ersten Tagen meines Klinikaufenthalts angefreundet. Sie war die wichtigste Bezugsperson die ich hier hatte. Den Rest der Nacht bekam ich kein Auge mehr zu und dachte an den Traum und an Katrin. Wo war sie gerade und was machte sie. Hatte sie Erfolg in Hamburg?

Dieser Traum ließ mich nicht mehr los ließ in dieser Nacht. Es hatte sich so verdammt echt angefühlt! Aber ich ließ mir nichts anmerken. Einfach immer lächeln und die Maske aufrechterhalten, hatte ich mir gesagt. 

Wir waren hier in dieser Klinik immer sehr  zeitig wach und ich hatte Beschlossen heute morgen Katrin anzurufen.

Dies wollte ich tun, bevor wir hier mit den ganzen Terminen wie Blutabnahme, ärztliche Untersuchungen und ein paar Therapien in den Tag starteten. Ich nahm mir also mein Telefon und verzog mich in eine ruhige Ecke und tippte auf die Ruftaste.

Ihre schöne Stimme am anderen Ende zu hören machte mich glücklich. Sie klang so wunderschön und war für mich die wahre Medizin. Ihr ging es gut. Das einzig was mich wunderte, das sie sich in Berlin befand und sie zögerte als ich fragte warum sie dort ist.

Es war ein kurzes Telefonat was mich aber glücklich machte. Danach ging ich noch ein paar Minuten vor die Tür um einfach nur die frische Luft zu genießen. Doch irgendwann kam Viola auf mich zu, stellte sich neben mir und sagte das ich zum Frühstück kommen solle. Ich lächelte sie vorsichtig an und nickte ihr zu.

Danke fürs Lesen und Voten  

Familienleben -Zwischen Liebe und VerzweiflungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt