Wer? Was ? Warum?

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  ALEXIS


Ich wusste nicht was geschehen war. Ein Schleier aus Licht und Nebel spürte ich. Es war nicht Tag und es war nicht Nacht. Es fühlte sich nach Nichts an. Ich merkte dann wie es sich vollkommen leicht anfühlte. Ich schwebte, war aber nicht erschrocken dabei. Ich blickte nach unten aber er sah nichts. Alles war verschwommen in diesem diffusen Licht. Aber das Licht wurde auf einmal intensiver.

Ich wollte einfach nur was sehen. Ich erinnerte mich an die Schmerzen im Unterleib und an den Beinen. Diese waren plötzlich weg. Ich hörte ein Geräusch, ob jemand auf und ab lief. Eigentlich, eher um mich herum. Dann hörte ich ein komisches Piepsen, das sich periodisch wiederholte. Dazu noch in der Ferne wieder Gehgeräusche. Wahrscheinlich mehrere Personen die auf und ab liefen. Ich wurde immer mehr neugierig. Ich versuchte zu sehen und konzentrierte mich mit aller Kraft auf das Aufmachen meiner Augen. Ich sah eine schmale Linie erfüllt mit Licht. Das Licht tat mir weh, aber ich hörte nicht auf. Ich sah eine weiße Kommode und davor sah ich Füße, die aus einem Bettlacken herausragten. Es waren meine und ich lag in einem Bett. Das Zimmer war weiß und ziemlich hell. Auf meiner rechten Seite sah ich wo das Piepsen herkam, es handelte sich um ein Messgerät, so eins wie im Krankenhaus, das die Herzfrequenz und den Blutdruck und was auch immer misst. Ich war im Krankenhaus! Was war passiert?

Ich sah auf die linke Seite, wo das Licht herkam und sah Schatten. Wer ist das?, dachte ich.

 Das Piepsen wurde schneller. Der eine Schatten kehrte um, sah mich an, und kreischte, >>Alexis, mein Engel, du bist aufgewacht du bist nicht tot!<< , sagte eine Frau mit längeren blonden Haaren und leicht angeschwollenen Augen.

Sie versuchte mich zu umarmen, was ziemlich unelegant aussah da ich ja im Bett lag und mir nicht danach war eine fremde Frau zu umarmen. Etwas weiter saß noch eine Frau mit Schwarzen Haaren auch etwa in dem Alter der Blondhaarigen, aber mit einem etwas dunkleren Hauttyp. Diese lächelte mich an. Plötzlich stand die Frau die mich Versuchte zu umarmen wieder auf.

>>Mein Liebling, ich bin ja so froh dass du wach bist. Vielleicht wird jetzt alles besser<<, sagte sie. Sie wirkte jetzt aber ernster, fast traurig.

>>Ich wollte dich doch nicht verlieren, aber deine Familie ist irgendwie verflucht<<, erklärte sie und gab mir plötzlich einen Kuss auf die Wange. Beide Frauen verschwanden und erklärten mir das sie mit einem Arzt sprechen müssten.

Ich versuchte mich aufrecht hinzusetzen, dabei hielt ich die Schläuche an meinem Arm im Blick. Ich dachte über diese Frau nach. Wer war sie? Wer war die schwarzhaarige Frau? Ich kannte beide nicht.

Wieso sagte die blonde Frau zu mir Wörter wie, Liebling und Engel? Wieso küsste sie mich? Mit einem Blick durch das Zimmer versuchte ich eine Spiegelfläche zu finden. Ich wollte mein Gesicht sehen, ich wollte sehen, ob ich irgendwelche Verletzungen am Gesicht hatte. Es tat mir wieder überall etwas weh. Jede meiner Bewegung war so anstrengend. Aber am liebsten hätte ich wieder Geschlafen.

Ich hörte wie die Zimmertür aufging und erwartete die Frauen und den Arzt. Er würde mir sicher erzählen was mit mir los ist und wer diese Frauen waren.

Was war denn nur passiert und warum konnte ich mich an rein gar nichts erinnern?

Die Frauen kamen zurück. Ich wurde jetzt mutiger und fragte, >>Wer sind sie? Wo bin ich? Was ist passiert?<<, fragte ich leise.

>> Alexis, du hattest einen Unfall mit einem Zug, als du aus der Klinik flüchten wolltest. Am Bahnhof wollten wir uns treffen. Man hatte dich wiederbelebt und kurz darauf bist du wieder ins Koma gefallen. Man hatte dich eigentlich schon längst aufgegeben. Ich dachte du bist tot<<, erzählte die blonde Frau und fing an zu weinen.

Das waren viel zu viel Informationen auf einmal für mich. >>Wie lange lag ich im Koma und wer sind Sie überhaupt, wenn ich fragen darf?<<, erklärte ich wieder. Die blond Frau, heulte nun noch mehr. Warum konnte ich mich denn an nichts erinnern?

Dann kam ein Arzt ins Zimmer gestürmt. In einigen Sekunden war das ganze Zimmer leer. Nur noch dieser Arzt und ich waren da. Der junge Arzt untersuchte mich und fragte mich, ob ich mich schon etwas bewegen könnte.

>>Wie heißen sie ?<<, fragte er mich. Er wollte mich testen. Gut. Das konnte er haben, >>Alexis, wie ich von der blonden Frau erfahren habe die gerade in meinem Zimmer war<<, erklärte ich.

>>Wie alt sind sie?<<, fragte er weiter. >>Aber das fragt man doch eine Frau nicht!<<, antwortete ich ihn frech und lächelte ihn an.

>>Warum mussten er mir solche schweren Fragen stellen? Woher sollte ich denn das wissen?<<

  Ich zuckte nur mit den Schultern. Der Arzt tauschte ein paar Blicke mit der Krankenschwester aus, die vor ein paar Sekunden den Raum ebenfalls betreten hatte. Alles war so dumpf um mich herum. >>An was können sie sich erinnern?<<, fragte er. Ich dachte nach. Wenn ich ehrlich zu mir war, eigentlich an gar nichts. Ich meine ich konnte mich an alltägliche Dinge erinnern, aber nicht an Menschen oder an Gesichter.

>>Gut, dann würde ich mal sagen, dass sie an einer Amnesie leiden. Aber keine Sorge, das vergeht wieder<<, sagte er zu mir.

Ich seufzte und die beiden Frauen  kamen wieder rein. >>Was ist mit ihr?<<, fragte die blonde Frau den Arzt. Dann brach sie wieder in Tränen aus. >> Meine Güte, kann die Frau damit nicht endlich mal aufhören? Ich lebe doch!<<, dachte ich.

>>Ich würde vorschlagen, sie gehen erstmal nach Hause<<, sagte der Arzt freundlich zu den beiden. Sie gingen, was mich irgendwie doch glücklich machte. Der Arzt schaute mich mit ernstem Gesicht an.

>> Alexis, diese beiden Frauen sind übrigens ihre Partnerin Katrin und ihre Schwägerin Anna. Beide machen sich große Sorgen um Sie<<, sagte er.

Ich war geschockt von diesen Informationen. Konnte aber dann das Verhalten und die Worte der blonden Frau mir erklären.

Danke fürs Lesen und Voten  

Familienleben -Zwischen Liebe und VerzweiflungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt