The Power of Love

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  KATRIN


>>Alexis, wie geht es dir? Ich freue mich so sehr, dass du aus diesem Schlaf aufgewacht hast. Ich hatte viel Angst um dich. Wie fühlst du dich?<<
, fragte ich sie, als sich ihre Augen öffneten. Ich konnte mit den Fragen einfach nicht aufhören und wollte alles wissen.

Doch Alexis starrte Anna und mich an. >>Wer sind sie?<<, fragte uns Alexis und nickte in meiner und in Anna ihre Richtung.

Meine Augen weiteten sich und ich blieb einfach mit offenen Mund stehen. War das ein Albtraum? Vielleicht würde ich gleich aufwachen und alles zwischen Alexis und mir würde wieder gut sein.

So wie früher kurz bevor ihr Bruder bei einem Autounfall ums Leben kam. Ich hatte sogar meine Augen kurz geschlossen und hoffte. Ich hoffte das Alexis nach dem Öffnen, mich ansehen würde und mir ihr wunderschönes Grübchenlächeln geben würde. Ich hoffte, dass wir uns wieder küssen und das ich ihre Hand in meiner halten konnte, um mich einfach zu freuen, dass sie außer Gefahr war. Aber bis jetzt konnte ich mich nur wahnsinnig freuen, dass Alexis diese Nacht überlebte und aus diesem Koma aufgewacht war.

Aber die Tatsache, dass sie sich nicht mehr erinnern konnte, tat unglaublich weh. Das brach mir das Herz. Ich hatte vieles erwartet, aber dass sie mich nicht erkennen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.

Was war das? Eine Ironie des Schicksals? Hatte Alexis unsere gemeinsame Zeit vergraben, fort oder weggewischt? Ich war sehr verletzt darüber, so verwirrt und so unsicher. So musste ich immer wieder Weinen in diesem Zimmer. Ich war froh das Anna in meiner Nähe war, so konnten wir uns gegenseitig trösten. Die Ärzte erklärten uns, dass es wohl kurzfristig ist, mit dem Gedächtnisverlust. Genauer wollten sie sich aber nicht festlegen.

Ich war froh das wir Überhaut aufgeklärt worden. Gut, das wir damals auf den Rat von Andy gehört hatten. So hatten wir uns kurz nach der Hochzeit gemeinsam mit einem Notar eine Patientenverfügung erarbeitet. Die Ärzte erklärten uns, das Alexis viel Ruhe brauche in der nächsten Zeit, damit alle Brüche und Wunden heilen konnten. Danach sollte eine Heilbehandlung in einer Kureinrichtung folgen. Wie verlissen erstmal das Krankenhaus.

Ich ging übermüdet zu unseren gemeinsamen Laden. Arbeit sollte mir erstmal etwas Abwechslung bringen. Rosi erwartete mich schon im Laden. Sie war in letzter Zeit sehr fleißig gewesen und hielt das Geschäft am Laufen.

Ich setzte mich mit Rosi zusammen und wir erledigten einige Sachen gemeinsam. Wie z. B. die
Vorbereitungen der Termine der nächsten Wochen, das Aufarbeiten von Unterlagen
sowie das umfasste Lesen von Faxtexten und Schreiben. Ab und Zu wurden wir durch das Klingeln der Ladentür unterbrochen, wenn Kunden das Geschäft betraten. Diese waren mir Lieber als der langweilige Bürokram. Es war ein wunderschöner Frühlingstag. Glasklare Sicht und noch kalte Luft am morgen. Dafür aber herrlicher Sonnenschein. Es war einfach ein Traumwetter, was ich für den Rest des Tages nutzen wollte. Nach den ganzen Geschäftsangelegenheiten suchte ich mir einen Platz im Grünen, um meine Gedanken zu sortieren. Ich hoffte das Alexis bald ihre Erinnerung an mich und unser Gemeinsames Leben zurückbekommt.

Am Abend saß ich bei Anna auf dem Sofa. Wir überlegten, wie wir Alexis helfen könnten. Am nächsten Tag stand auch der Termin mit dem Detektiv an. Wir beide waren neugierig auf die Ergebnisse seiner Ermittlungen.

>>Ich freue mich, dass ich mal wieder bei euch übernachteten kann. In unserem Haus fühle ich mich ohne Alexis alleine<<, sagte ich zu Anna. Das Gespräch mit ihr tat mir sehr gut. Sie war mittlerweile auch eine gute Freundin geworden. Mit ihr konnte ich offen über alles reden, was mir durch den Kopf ging.

Am nächsten Morgen wachte ich ziemlich früh auf, obwohl ich erst vor ein paar Stunden eingeschlafen war. Ich hatte mich mit Anna ziemlich lange unterhalten. Trotz des kurzen Schlafes hatte ich mich so gut gefühlt, wie schon lange nicht mehr. Ich hatte das Gefühl von erholt sein und einen energievollen Tatendrang. Ich kannte auch bereits den Grund.

Anna hatte mir gestern Abend was von einem alten Tonband erzählt, was Andy und Alexis mal für ihre Mutter aufgenommen hatten. Dort befand sich Klaviermusik von Andy und Gesang von Alexis drauf. Anna hatte die Idee dies Alexis im Krankenhaus vorzuspielen.

Ich fand diese Idee total Klasse und so machte ich mich hochmotiviert mit einem alten Tonbandgerät und dem dazugehörigen Tonband ins Krankenhaus. Zuerst fragte ich bei Ärzten und Schwester nach, ob diese Aktion die ich vorhatte, in Alexis ihrer Situation sinnvoll sei. Der behandelnde Arzt war von der Idee auch Begeistert und stimmte zu. Ich machte mich auf den Weg in das Zimmer, wo sie lag. Ich öffnete Leise die Tür.

Alexis schlief noch und lag wie ein Engel im Bett. Ich stellte das Gerät auf den kleinen Tisch und machte es an. Ich war selber neugierig was auf den Tonband zu hören ist. Ich setzte mich auf den Stuhl der neben den Tisch stand und sah in Richtung Bett, wo Alexis im noch Regungslos schlief. Zuerst erklangen Kinderstimmen die wohl von Andy und Alexis waren. Danach begann ein Klavierstück. Nach einer Weile des Stücks bemerkte ich eine erste Bewegung von ihr im Bett. Sie drehte sich auf den Rücken. So konnte ich ihr Gesicht noch Besser erkennen. Ich erkannte ein leichtes Lächeln. Dann plötzlich bewegte sie ihre Lippen und diese Summten das Stück mit. Dies machten sie recht gut. Ich war Überrascht davon.

Dann folgte eine kurze Pause. Das Stück lief weiter, doch dann kamen plötzlich Worte über ihre Lippen, >>Andy, ohh mein Andy, hilf mir!!!<<





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Familienleben -Zwischen Liebe und VerzweiflungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt