Yuma

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Nach zwei Tagen wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Collin war die ganze Zeit da geblieben und hat mich nicht aus den Augen gelassen. Irgendwie anstrengend, aber auch irgendwie süß.
Sie meinten, ich solle voraussichtlich noch eine Woche zu Hause ruhen, bevor ich wieder in die Schule gehen kann. Genau das war mein Dilemma. Ich wollte weder nach Hause, noch in die Schule. Wenn ich es mir recht überlege, wollte ich wieder in den Schacht. Trotz der Kälte war es dort angenehm. Still. Niemand. Nur du. Schön.
Nun lag ich da, auf meinem Bett und starrte die leere Decke an. Eigentlich ziemlich uninteressant. Was eigentlich interessanter war, war das was sich in meinem Kopf abspielte. Ein Gewirr von tausenden Fragen, Problemen und Schmerzen, die alle in ihre richtige Ordnung gebracht werden wollten. Mein Kopf brummte und auf irgendeine Art hatte ich das Gefühl,dass mein Kopf dampfen würde.
Ich brauchte jemanden zum reden. Jemanden, der mir vertraut war. Jemanden, der nicht mit mir verwandt ist. Ein Freund. Aber welchen ? Sehr viel Auswahl blieb mir da nicht, außer Yuma.

Yuma lebte in einem kleinen Viertel am Ende der Stadt. Er lebte dort mit seinen Eltern und fünf Geschwistern. Wenn man es so sagen möchte, war Yuma's Familie reich.
Jedes Kind hatte ein eigenes Zimmer und  ihr Haus war luxuriös und in einem edlen Stil eingerichtet. Ich beneidete Yuma immer darum, beschwerte mich jedoch nie.
Yuma kannte ich seit der 1. Klasse. Nicht weil wir auf der gleichen Schule. Nein! Das was sich seine Eltern leisten konnten, hätten sich meine Eltern nie erträumt. Nein, ich kannte Yuma aus einem Theaterkurs, den mir meine Eltern zu meinem sechsten Geburtstag geschenkt hatten. Die kleine Taya wollte früher immer ein Star sein. Ich liebte es im Mittelpunkt zu stehen und für das, was ich gut konnte, bewundert zu werden.
Aufjedenfall waren Yuma und ich das perkte Duo. Seitdem haben wir alles zusammen gemacht. Jede freie Minute verbrachte ich mit ihm. In seiner Gegenwart fühlte ich mich vollkommen. Frei. Sicher. In diesen Momenten war ich, ich.
Ich schnappte mir meine Schlüssel und zog mir meine Jacke und Stiefel an.
Eilig verließ ich das Haus,  um nicht auf meine Eltern zu stoßen. Ich sehe mich in den Volvo XC 90 meiner Mutter und zog den Geruch von den Textilien ein. Mein Mutter hatte den Tag zuvor Klamotten von der Reinigung geholt und sie noch nicht ins Haus gebracht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 25, 2017 ⏰

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