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"Oh verdammt, es ist schon 23 Uhr."

"Na und? Du bist für morgen auch noch krank geschrieben. Wenn man das so nennen kann."

"Echt? Oh man, Danke Nick."

"Nichts zu danken. Du musst dich weiter ausruhen."

"Danke."

Kurz herrscht Stille zwischen uns. Dann guckt er mir wieder tief in die Augen.

"Hast du Hunger?"

"Hm ja ein wenig."

"Ich bestell uns eine Pizza. Geht das klar?"

"Ja klar ich liebe Pizza."

"Ich auch. Ich geh eben bestellen, guck du ruhig weiter."

Er geht raus und man hört wie er höflich eine Pizza bestellt.
Mein Handy leuchtet auf.
Lukas. Den ganzen Tag hab ich nichts von ihm gehört, wieso schreibt er mir jetzt?

"Können wir reden? Es tut mir leid."

"Morgen."

Ich will gar nicht an gestern denken. Das, was er mir angetan hat. Ich dachte er wäre anders.
Mir wird schon wieder schlecht.

"Bitte, es ist dringend."

Versteht er nicht das ich nicht mit ihm reden will?

"Ich hab gesagt morgen."

Jetzt ruft er mich auch noch an.

"Was willst du?"

Ich klinge angepisst, ich hoffe er merkt das ich nicht mit ihm reden will.

"Es tut mir leid."

"Sonst noch was?"

"Ja.."

Ich bin einen Moment überrascht, höre aber zu.

"Ich kann das nicht. Du bist meine beste Freundin. Ich kann nicht mit dir zusammen sein. Ich mach Schluss."

Ich lege auf. Vielleicht ist das ein bisschen dreist, aber sowas lass ich nicht mit mir machen.

Nick kommt rein.

"Ich hab das Gespräch mitbekommen. Also zum Teil. Was hat er gesagt?"

"Er hat gesagt, das es ihm leid tut und er nicht mit mir zusammen sein kann, weil ich nur eine beste Freundin bin."

"Autsch. Sowas tut weh und ist scheisse."

"Was du nicht sagst, Nick."

"Hmm. Ich hab für dich Schinkenpizza bestellt, hoffe du magst sie."

Oha. Woher weiß er, dass ich Schinkenpizza liebe? So oft haben wir früher doch gar nicht Pizza gegessen.

"Eh ja ich liebe Schinkenpizza."

"Ok gut. Dann hab ich ja gut aufgepasst. Du hast früher, wenn wir mal Pizza gegessen haben, immer Schinkenpizza gegessen."

"Oha, wie süß, das du dich daran erinnern kannst."

"Klar erinnere ich mich an sowas. Ja oke, du hast sowas nicht oft erwähnt oder so, aber ich habs mir gemerkt."

"Du bist süß, Nick. Und danke, das ich heute wieder bei dir schlafen darf."

"Gerne doch."

Nick setzt sich wieder neben mich, nimmt seinen Kontroller in die Hand und fängt an zu zocken.

"Stört es dich wenn ich zocke?"

"Wenn du mich auch mal dran lässt, dann nein."

"Und was wenn nicht?"

Er guckt mich mit einem herausfordernden Blick an und fängt an zu grinsen.

"Dann muss ich wohl um den Kontroller kämpfen."

Wir fangen beide an zu lachen und ich stürze mich auf ihn drauf.

"Na gut. Wir spielen Rennspiele. Jede Runde wird gewechselt. Einverstanden?"

"Einverstanden."

Ich guckte ihm gespannt zu und wartete drauf, das er verliert und ich dran bin. Aber er ist gut und gewinnt fast jedes Spiel, was man von mir nicht so behaupten kann. Nach wenigen Minuten haben wir dann auch unsere Pizza gegessen und weiter Gezockt. Immer wenn er dran ist halte ich ihm die Augen zu, pikse ihm in die Taille oder kitzle ihn, damit er verliert. Das klappt aber nicht immer.
Nach paar Stunden bin ich so müde, das ich fast auf ihn falle.

"Ich glaube wir sollten schlafen, oder?"

"Nein, Nick, ich schaff das noch."

"Aber du bist locker schon im halbschlaf."

Er fängt an zu lachen und guckt mir tief in die Augen.

"Na komm, leg dich in mein Bett. Da kannst du schlafen."

Seine Stimme ist sanft und liebevoll geworden.

"Und was ist mit dir?"

"Ich schlafe auf dem Sofa."

"Hmmmm nein. Ich schlaf auf de Sofa und du auf dem Bett. Keine Widerrede."

Ich klinge streng, aber wir beide müssen trotzdem lachen.

"Na gut, dann mach ich das Sofa eben fertig."

Er hebt mich hoch und setzt mich auf einen Sessel. Ich bin tatsächlich im Halbschlaf.
Ich beobachte, wie Nick die Decke und die Kissen auf dem Sofa ordentlich macht.
Dann hebt er mich wieder hoch ,legt mich aufs Sofa und deckt mich zu. Er kümmert sich so gut um mich.

"Gute Nacht. Und schlaf gut."

Er sagt es mit einer sanften Stimme und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.

"Gute Nacht. Du auch."

Er lächelt mir zu, ich lächle zurück und er macht sich auf den Weg ins Bett. Er lässt seine Tür offen, damit er mich sieht und hört, falls etwas ist. Wie fürsorglich er ist. Irgendwie schon süß.
An weiteres kann ich mich nicht mehr erinnern, weil ich schnell eingeschlafen bin. Ich weiß nur noch, das er mir von seinem Bett aus zugelächelt hat.

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