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"Danke nochmal, das ich bei dir schlafen durfte."

"Nichts zu danken. Du kannst gerne immer wieder bei mir schlafen."

Ich verabschiede mich am Telefon von Nick und steige aus dem Auto aus, mit dem Anton mich abgeholt hat. Ich sollte ihn anrufen, sobald ich zuhause bin, damit er auch ganz sicher weiß, das nichts passiert ist. Ich gehe ins Haus rein, begrüße meine Familie und gehe in mein Zimmer. Obwohl ich kaum Zuhause war, liegen überall Klamotten.
Am nächsten Tag gehe ich wieder zur Arbeit, entschuldige mich bei meinem Chef und erzähle Hannah alles. Die darauffolgenden Tage und Wochen hab ich wieder sehr viel Zeit mit Nick verbracht. Ich hab Lukas total vergessen und verstehe mich mit Nick inzwischen schon besser als Früher.

"Mama, du brauchst nicht auf mich warten, ich übernachte heute wieder bei Nick."

Ich gehe raus und mache mich auf den Weg zur Arbeit. Zum Glück habe ich den ersten Bus noch bekommen. Unterwegs bekomme ich eine Nachricht.

"Guten Morgen, Süße. Gut geschlafen?"

Nick ist so süß. Ich antworte ihm und fange an zu lächeln. Ich glaube, einige in Bus gucken mich komisch an. Aber das ist mir egal. Ich steige aus und laufe noch paar Minuten zur Arbeit.

"Ich bin da!"

Herr Hunger guckt nickend zu mir und zeigt dann auf die Kaffeemaschine, während er telefoniert. Also schalte ich die Kaffeemaschine ein und stelle mich neben Hannahs Tisch.

"GUTEN MORGEN, PINZESSIN!"

"Guten Morgen, Hannah."

Sie legte ihre Tasche auf ihren Tisch und umarmt mich zur Begrüßung.

"Du scheinst Heute wieder gut gelaunt zu sein."

"Ja, wie jeden Tag, Engel. Das weißt du doch."

Wir fangen beide an zu lachen. Ich halte Hannah eine Tasse Tee entgegen und unterhalte mich mit ihr. Wir reden viel, auch über Nick. Und als es mir zu Persöhnlich wurde, wollte ich in die Küche ausweichen, aber sie ist mir gefolgt.

"Na komm schon, sag, läuft da was? Komm schon sag es mir bitte!"

"Man, Hannah, ich weiß es nicht. Es kann sein, das Gefühle von Früher hochgekommen sind, aber ich weiß nicht ob das von ihm aus auch so ist. ich will nicht wieder 'verarscht' werden."

"Aber du hoffst es, oder Prinzessin? Du hoffst, dass er dich liebt, oder?"

"Ich weiß, das er mich liebt. Ich hab dir das noch nicht erzählt, aber vor paar Tagen hat er mir gesagt, das er mich liebt."

"Und was hast du gesagt??"

"Ich wusste nicht was ich sagen sollte, weil ich nicht wusste wie ich fühle. Aber ich weiss, dass ich ihn liebe."

"oh man Prinzessin, das ist so spannend. Erzähl mir bitte was passiert ist, wenn du wieder zuhause bist, Ja?"

Ich nicke und mache währenddessen Herr Hungers Kaffee fertig. Danach kümmere ich mich hauptsächlich um den Papierkram und mache hin und wieder eine lange Pause mit Hannah. Und obwohl Hannah Raucher oder allgemein Zigaretten verabstoßt, kommt sie immer wieder mit mir raus, um sich mit mir zu unterhalten. Sie versucht öfter etwas aus mir raus zu bekommen, was nun mich und Nick angeht. Aber so wirklich erzähle ich ihr nicht mehr was. Sonst passiert bei der Arbeit nicht besonders viel. Aber heute hat einer von Herr Hungers Klienten mich komisch angefunkelt hat und mir fast unter den Rock gefasst, als ich grade dabei war beiden Kaffee zu bringen. Fast hab ich ihm eine verpasst, aber dann hätte ich meinen Job verloren. Und den will ich nicht verlieren.
Am Abend hab ich dann auch mal Feierabend und kann mich auf den Weg zu Nick machen. Hannah ist so lieb und bringt mich zu ihm, da sie sowieso bei ihm vorbei fährt. Ich bedanke mich bei ihr, wünsche ihr ein schönes Wochenende und steige aus. Nick erwartet mich schon. Er wartet an seiner Auffahrt auf mich und empfängt mich mit einer großen Umarmung, dann gehen wir rein.
Wir spielen zusammen einige Runden Call of duty und wechseln uns dauernd ab, wenn einer stirbt. Ich hab verdammt durst, weshalb ich mich zu Nick rüber lehne, um die Cola schräg neben ihm zu bekommen. Irgendwie bin ich in dem Moment gegen den Controller gekommen, so das sein Spieler sich falsch bewegt und im spiel stirbt. Er guckt mich an und zum ersten mal gucken wir uns so richtig tief in die Augen. Obwohl das Spiel schon lange weiter geht, gucken wir uns trotzdem noch in die Augen. Wir sagen nichts, sondern sitzen einfach nur da, gucken uns tief in die Augen und lächeln uns an. Wir kommen uns mit den Gesichtern näher und mir fällt eine Strähne ins Gesicht. Nick streicht sie mir mit seinen Fingern hinters Ohr und hält dann mein Gesicht fest. Seine Hand ist so groß, ich kann mein Gesicht so reinlegen.
Er führt mein Gesicht näher an seins. Und dann küsst er mich. Ich erwiedere den Kuss, er ist lang, gefühlvoll und einfach. Der Kuss dauert gefühlt eine halbe Ewigkeit.

"Du kannst gut küssen."

Nick guckt mich an und wird rot.

"Du auch, Nick."

Ich merke, wie ich auch rot werde. Wir fangen beide an zu lachen und er beobachtet mich. Wir sind beide wie gelähmt, so überfordert, so fasziniert. Er ist sprachlos und weiss nicht was er tun soll. Aber er küsst mich nochmal. Und nochmal. Und nochmal, bis die Runde CoD vorbei ist und laut angesagt wird, wer gewonnen hat.

"Ich bin überfordert."

Nick guckt mich verlegen an und fängt an zu lachen. Er guckt kurz runter und dann wieder hoch, tief in meine Augen.

"ich liebe dich. Und ich will mit dir zusammen sein. Ich träume seit Tagen davon, dich meine Freundin nennen zu können."

Ich weiß nicht, was ich antworten soll, aber ich werde noch röter im Gesicht.

"Ich liebe dich auch. Aber ich brauche noch paar Tage, um mit dir zusammen zu sein. Bitte sei nicht böse oder so."

"Nein, bin ich nicht. Ich gebe dir die Zeit, die du brauchst."

Am nächsten Tag bin ich wieder zuhause. Abends telefoniere ich mit Nick, weil er sich alleine fühlt. Schon irgendwie süß, das er mich anruft, weil er sich alleine fühlt. Wir telefonieren den ganzen Abend, reden und lachen viel und bleiben sogar so lange wach, bis wir einschlafen. Somit telefonieren wir die ganze Nacht über.

Am nächsten morgen reißt mich das Telefon aus dem Schlaf. Da meine Mom arbeitet, bleibt mein Dad solange bei meinem Onkel und Anton und ich sind die einzigen, die ran gehen können. Sparkle fängt an zu jaulen, also stehe ich auf und schnappe mir das Telefon.

"Hallo?"

"Hallo Maus. Hier ist Felix Mutter. Ich hab eine schlechte Nachricht für dich. Vielleicht kannst du mit Anton so in einer halben Stunde vorbei kommen?"

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