sixteen

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Dean P.O.V.


Mein Telefonat hatte sich noch etwas in die Länge gezogen. Es war Dad, der mich anrief. Unser Vater war fast nie Zuhause, er war ein viel beschäftigter Mann und wurde dauernd auf irgendwelchen Meetings in der ganzen Welt verteilt gebraucht, weshalb Klein-Nolan und ich alleine wohnten. Ich hatte Dad eigentlich versprochen, die Aufsicht über meinen Bruder zu übernehmen, aber da dieser so ein Langweiler war, der noch nicht mal über den Rand seines Mathebuches drüber schauen konnte, ließ ich es schleifen. Er kommt schon irgendwie allein zurecht. Mal im Ernst, was kann dem Jungen denn schon gefährliches widerfahren?! Er könnte sich höchstens an einer Seite seiner Comics schneiden und wenn die Pussy dann ein Pflaster braucht, kann er es sich ja bei seiner kleinen Freundin - Skylynn oder wie die hieß - besorgen.

Besorgen, haha. Ein Pflaster ist wohl so ziemlich das einzige, das der Kerl einem besorgen kann!

Jedenfalls war ich ja gerade dabei, Nolans Leben zu zerstören. Einerseits würde ich Babe meine durch Quellen und brüderliche Instinkte gewonnenen Informationen preisgeben. Das würde Nolan bloßstellen, da ich mir extrem sicher war, dass er mir noch nicht zuvor gekommen war. Dann würde ich ihr klar machen, dass ich der geliebte Bruder des scheinheiligen Nolan war, was ihn etwas weniger scheinheilig machen würde - zumindest in Babe's Augen, was wiederum seine Chancen bei ihr wieder gewaltig senken würde. Und wenn sie erstmal die Nase voll von ihm hatte, würde ich mich langsam anschleichen und den Retter in der Not spielen. Dann wird sie auf mich stehen und ich werde Nolans Leben wiedereinmal ficken. Bin ich nicht genial? Hach, it feels so good to be bad..

Ich ging wieder zurück zu Babe. "Also, weswegen genau bist du hier? Willst du, dass ich Anzeige wegen Hausfriedensbruch gegen dich erstatte?", fragte sie mürrisch. "Nope, ich wollte mit dir über meinen Bruder sprech-" "Jaja, das hatten wir alles schon, würdest du bitte vorspulen und zum Punkt kommen? Wenn's geht heute noch, danke dir." Sie lächelte hinterhältig auf. Damn, das Mädel war dreist! Und da ich ja so ein kontrollierter Mensch war - nicht -, regte ich mich natürlich auf: "Was denkst du eigentlich, mit wem du in diesem Ton sprichst, huh? Da will man einmal mit der Bitch reden und sie unterbricht dich ständig, was ist das für ein Leben?!" "Du bist es doch, der an meiner Tür auftaucht und dann nicht mal genug Eier in der Hose hat, um zu sagen, warum zum Teufel er überhaupt hergekommen ist!" "Ja, wenn du mich mal ausreden lassen wür-" "Und eine 'Bitch' bin ich schon mal gar nicht! Wer denkst du überhaupt, wer du bist? Eine männliche Hure die denkt, dass er jede haben kann!" "Süße, ich kann jede haben. Das ist kein Scherz und jetzt halt mal nur 'ne Sekunde die Luft an und lass mich sagen, was ich loswerden will, sonst bin ich wohl gezwungen, dir deinen süßen Knackarsch zu versohlen.", ich grinste gegen Ende meines Satzes. " "Was an 'ICH-BIN-KEINE-DEINER-BITCHES' willst du nicht verstehen, huh?" "Rawr, du bist echt sexy, wenn du in Rage bist, weißt du das? Und es ist einfach, du hast vollkommen recht: Ich WILL es nicht verstehen.", ich zwinkerte ihr zu, was ihr nur noch mehr auf die Eierstöcke ging und beobachtete, wie sie immer wütender wurde und dadurch auch zunehmend süßer. Ich sag's doch: Durch und durch ein Babe. Sie wollte noch etwas erwähnen, als ein Auto ihre Einfahrt herauf gefahren kam. Der Fahrer stieg aus. Es war mein sehnlichst vermisster Bruder mit drei Pizzakartons im Arm. Babe bemerkte ihn und hielt inne. "Hi, Skylar! Entschuldige vielmals für die Verspätung, aber es war wirklich dringend.", meinte er als er auf uns zu kam und stehen blieb. "Schon okay, du meintest ja, du hättest noch etwas zu tun. Komm erstmal rein.", sie trat etwas zur Seite und nahm ihm die Kartons ab, damit Nolan rein konnte. Ich sah meine Chance und ergriff sie: "Na, Bro, was geht?", fragte ich feierlich. Doch er blockte ab. Er würdigte mich keines Blickes als er an mir vorbei lief. "Nenn' mich nicht Bro!", meinte er fest. "Woah, seit wann so selbstbewusst?", rief ich ihm noch nach. "Du solltest gehen.", wies Babe mich an, als sie die Tür schloss. Ja, bis zum nächsten Mal...

Rain of AshesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt