seventeen

2 1 0
                                    

Skylar P.O.V.

Wir gingen rein und ich klatschte Dean die Tür vor der Nase zu. "Kennt ihr euch?", fragte ich, immer noch schadenfroh grinsend. Nolan antwortete ein wenig kalt: "Nö, der Typ ist so ein Arsch, ich will ihn gar nicht kennen!" "Ich weiß, ne? Für wen hält er sich, Adonis?! Nur weil er ein Badboy ist heißt es nicht, dass alle Welt ihm am Arsch klebt!", meinte ich spöttisch. "Der kann mir gestohlen bleiben!" Nolan lachte über meinen Wutanfall. "Was ist, stimmt doch! Werd du mal gefühlt täglich von dem Kerl angebaggert, ist nicht cool sowas!", meinte ich, ins Gelächter einsteigend.
"Gehen wir die Pizzen essen? Die werden noch kalt.", meinte Nolan nach einer Weile. "Guter Punkt.", merkte ich an. Wir pflanzten uns auf die Couch, die Pizzakartons vor uns auf dem Couchtisch nebeneinander gereiht, während ich durch die Filmauswahl scrollte. "Was hältst du von der große Gatsby?" "Cool, aber bin grad nicht so in der Mood für den.", zuckte Nolan mit den Schultern. "Hast du die Hunger-Games-Trilogie gesehen? Das ist mit Abstand die beste Produktion ever! Das Buch war schon genial, aber mit den Filmen haben die Producer sich selbst übertroffen!", wollte Nolan schon gar nicht mehr aufhören zu schwärmen, als ich ihn unterbrach.
"Also ich mag Gale. Er ist heiß.", grinste ich. Sofort verzog Nolan das Gesicht. "Jaaah, ehm, Gale ist der einzige den ich nicht leiden kann! Der Schönling denkt auch, der wär's! In den Büchern geht's ja noch aber im Film? Naaah. Da bevorzuge ich ja glatt Peeta!", fügte er etwas verzögert hinzu.
Belustigt über seine plötzliche und überraschende Reaktion scrollte ich weiter. "Was schaust du momentan für Serien?", fragte ich. "Pff, alles mögliche, aber aktuell eigentlich am liebsten Modern Family und Narcos.", gab er zurück. "Hey, Narcos schau ich auch! Wo bist du?" Na das war doch etwas. "Bei Staffel zwei Folge vier, du?" "Ich bin bei Folge fünf der zweiten Staffel, aber egal, eine Folge doppelt sehen schadet nicht.", meinte ich schulterzuckend. "Okay, dann lass anfangen."
Er schnappte sich ein Stück von der Margherita und lehnte sich zurück. Ich nahm mir eins Stück von der mit Tomate Mozzarella und legte meinen Kopf auf Nolans Schulter. Er legte seinen freien Arm um mich.
So saßen wir zwei Stunden lang, sahen fern und stopften uns voll mit Pizza. "Du glaubst nicht, wie sehr ich deine Gesellschaft genieße!", meinte ich zufrieden zu ihm. Schlagartig erhellte sich sein Gesicht, wie das eines Kindes, dem man gerade gesagt hatte, es würde zum Nachtisch noch ein Eis oder so bekommen. "Geht mir genauso. Zuhause ist die reinste Folter!", meinte er, beim zweiten Satz genervt. "Wieso? Was ist los?", ich richtete mich auf und setzte mich gerade vor ihn. "Weißt du, ich bin Zuhause so gut wie allein, mein Dad ist dauernd auf Geschäftsreisen und da ist man ganz schnell ganz einsam. Ich mag unsere Wohnung nicht wirklich." "Aww, wenn das so ist, fühl dich jederzeit bei mir willkommen! Ich bin auch allein, ich habe keine Angehörigen mehr, meine Grandma ist letztes Jahr gestorben, etwas, bevor ich hergezogen bin." "Das tut mir leid, das mit deiner Grandma. Meine wohnt in Kuba." "Du bist Latino?", machte ich große Augen. "Haha nein, sie ist nur nach Grandpa's Tod dahingezogen. Ist ja immerhin schöner als hier. Aber ich hab etwas Spanisch von ihr gelernt." "Dann hau mal raus!" "Okay, äh... ¡Tu eres la niña maś linda del mundo, mí amor! Estoy muy triste que no soy tu novio.", laberte der Junge sehr niveauvoll. Sein Akzent klang auch richtig, so weit ich das beurteilen kann. Jedenfalls klang es sehr schön in meinen Ohren. Wie er das 'r' rollte, rawr. Ich klatschte gespielt. "Und jetzt erklär mir mal den zweiten Satz; ich bin mir nicht sicher ob ich dir folgen kann." Sofort wurde er kreidebleich. "Also, weißt du, ähm, eigentlich hab ich das aus irgendsoeiner Telenovela, die meine Abuela gerne guckt... beide Sätze." "Kannst du sie mir trotzdem bitte übersetzen?", fragte sie. "Na klar, also: du bist das schönste Mädchen der Welt! Ich bin sehr traurig, dass ich nicht dein fester Freund bin."
"Oh.", kam es ein wenig zu niedergeschlagen von mir. Ich wünschte er hätte das ernst gemeint.

Rain of AshesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt