Stundenlang sind wir nun durch irgendwelche Läden gestiefelt und Sydney hat sich nicht einmal etwas gekauft.
Kurz bevor sie zur Kasse gegangen ist, meinte sie jedes Mal: "Nein, ich brauch das nicht. Ich hebe das Geld lieber für was anderes auf. Ich wette im nächsten Laden finde ich etwas Besseres" und zog mich wieder nach draußen.
Dieses Mädchen ist schlimm. Und ehrlich gesagt, tun mir meine Beine ganz schön weh, was ich sie allerdings jetzt - fünfhundert Läden später - auch mal wissen lasse.
"Du, Sydney? Können wir mal eine Pause machen? Ich kann nicht mehr!", jammere ich, als wir auf einem Gehweg an mehreren Geschäften vorbeilaufen.
Ich glaube, sie seufzt enttäuscht, vielleicht auch genervt, aber dann nickt sie zustimmend.
"Ja, ich auch nicht. Komm, suchen wir uns ein Café, wie verspochen!"
Lächelnd sieht sie mich an und ich schenke ihr einen dankbaren Blick. Fünf Sekunden später schreit sie auch schon auf.
"Hey, sieh mal da! Da ist eins! Los, komm! Das sieht toll aus! Komm schon, du langsame Ente!"
Sie packt mein Handgelenk und zieht mich ungeduldig und etwas zu energisch über die Straße, dabei werden wir fast von einem Auto erwischt. Tja, meine beste Freundin das Vorbild.
Auf der anderen Straßenseite angekommen, treten wir in das Café ein und Sydney behält mal wieder Recht. Es sieht traumhaft aus. Eher gesagt, fühlt man sich sofort wohl.
Die platzspendenden Gänge und Abstände zwischen Tisch zu Tisch verdrängen das Gefühl von zu wenig Freiraum und Eingeengtheit, man fühlt sich nicht bedrängt, was allerdings auch an den großen und lichtspendenden Fenstern liegen kann.
Da die Möbel größtenteils orange sind, verschafft es eine sehr vertraute, geborgene Atmosphäre. Das Café ist zwar nicht überfüllt, aber leer ist es auch nicht.
Wir setzen uns etwas weiter nach hinten in eine Ecke, wo keine Fenster sind. Die Sitze sind wirklich echt gemütlich und wir lehnen uns entspannt nach hinten.
Eine blonde Bedienung kommt zu uns und verteilt zwei Karten. Wir bedanken uns und suchen uns gleich etwas zu trinken heraus.
"Was nimmst du?", fragt mich Sydney nach einigen nebensächlichen Wortwechseln, neigt ihren Kopf dabei in meine Richtung. Ich lasse meinen Blick über die Karte schweifen.
"Hm.", mache ich erst, überfliege noch einmal die Angebote. Als ich mich entschieden habe, klappe ich meine Karte entschlossen zu und schiebe sie weg.
"Eine Cola und eine heiße Apfeltasche", antworte ich schließlich.
"Hey, das nehme ich auch!", sagt sie strahlend, wir lachen, anschließend klappt auch sie ihre Karte zu und packt sie zu meiner, an die Seite.
"Hast du gewusst, dass Sana und Jake jetzt zusammen sind?", beginnt sie noch in derselben Sekunde zu plaudern und ich weiß gar nicht so recht, wie ich reagieren soll. Das Grinsen legt sich schon automatisch auf mein Gesicht - typisch Sydney eben, doch dann dringen ihre Worte zu mir durch. Sana? Und Jake? Endlich?
Mit offenem Mund sehe ich Sydney ungläubig an.
"Nein!", rufe ich ziemlich unspektakulär aus, während mich die innerlich die Freude durchfährt.
"Doch! Sie hat es mir gestern erzählt, die sind so süß, oder?", erwidert sie in erhöhter Stimmlage und presst grinsend ihre Handflächen aneinander.
Ich nicke zustimmend. "Ja, total! Aber war ja klar, dass die irgendwann zueinander finden, schließlich passen sie zusammen wie Arsch auf Eimer!"
Sydney lacht, fährt einmal durch ihre dunklen, leicht gelockten Haare und meint seufzend: "Sie hat so Glück. Ich will auch. Es wäre so schön wieder einen Freund zu haben."
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The second Part
Teen FictionIn dieser Nacht träumt Mary von einem Jungen. Sie hat ihn noch niemals gesehen, doch das ändert sich schnell. Denn noch am selben Tag steht er vor ihr. Nunja, das Dumme an der Sache: In ihrem Traum wollte er sie töten. Andrew ist gestorben, doch dam...