Als es endlich soweit ist, gehen wir wieder zu unserem Stammplatz. Ich setze mich auf den Boden und beschäftige mich mit meinem Handy. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm, aber meine Stimmung ist aus unerfindlichen Gründen in den Keller gewandert, deswegen habe ich keine Lust mit den anderen mitzudiskutieren. Ich weiß nicht genau worum's geht, ich glaube zuerst um Haare und dann um den Weltfrieden. Oder Geld lieben. Keine Ahnung ich hab's nicht richtig verstanden.
Ich hebe meinen Blick und sehe durch die vielen Beine hindurch, die paarweise um mich herumstehen. Ich beobachte die Siebt-Klässer, die Neunt-klässler und die Oberstufen-Schüler.
Schon komisch, wie schnell das geht. Vor ein paar Jahren, waren wir auch so aufgeweckt, klein und kindisch. Wie die Siebt-Klässler, die ich beobachte. Sie bewerfen sich mit Dingen, spielen Fange, lachen, sind vollkommen lebendig.
Mein Blick schweift zu den Neunt-Klässlern. Auch die haben ihren Stammplatz. Die Mädchen stehen in Gruppen und reden miteinander. Sie haben alle diesen Facebook-Style. Leggins, Top, Strickjacke, Halbschuhe oder Stiefel und Stofftasche mit einem äußerst intelligentem Spruch darauf.
YOLO , Ich hab die Macht , Tschüß Niveau- bis Montag , Ich adde deine Mutter.
Zugegeben, der Letzte ist irgendwie echt witzig, aber alles in allem, sehen manche von ihnen echt schlampig aus. Bei den meisten sieht es gut aus, und die haben ja auch alle diese langen Haare und so, aber bei einigen kann man nur den Kopf schütteln.
Die Jungs dagegen, sehen anständig aus. Hm, ich würde deren Style als elegant bezeichnen, aber teilweise sieht man ihnen noch das kindliche an. Die Mischung lässt das ganze irgendwie süß aussehen. Ich muss lächeln.
Aber wenn man nicht genau hinguckt, wirken die Neunt-Klässler schon viel ruhiger und erwachsener.
Tja, und dann sind da noch die Oberstufler. Die Mädchen und Jungs haben einen tollen Style und sehen erwachsen aus, aber die meisten sind total in sich verschlossen und wirken leblos. In ihren Gesichtern kann ich keine Stimmung oder sonstiges erkennen. Ich frage mich, ob wir auch mal so werden.
Eigentlich müssten wir als Zehnt-Klässler auch erwachsen sein, uns verantwortungsvoll verhalten und Verantwortung übernehmen. Elegant, hübsch und still.
Das Kindliche verlieren. Ernst sein. Reif sein. Nein. Ich grinse.
Das alles sind wir nicht. Wir sind unreif, kindisch, laut, unelegant und verantwortungslos. Wir leben. Und das macht mich glücklich. Auch wenn ich bald sechszehn bin, ich bin trotzdem immer noch ein Kind. Genau wie Sydney und die anderen.
Wir denken nicht darüber nach, ob unser Verhalten angemessen angesichts unseres Alters ist. Wir tun einfach wonach uns gerade der Sinn steht. Und deswegen wird es oft echt verrückt. Aber lustig. Vorallem im Unterricht. Mein Grinsen wird breiter.
Ich starre in die Sonne und kneife die Augen zusammen. Die Zeit vergeht so schnell. Eines Tages wird auch das verloren sein. Oder?
Ich erschrecke mich als mein Handy zweimal kurz vibriert. Ich schaue es an und entsperre den Display. Eine Whatsapp-Nachricht. Von wem?
Unbekannte Nummer.
Hey
Wie geht's? :)
Ich runzle die Stirn. Wer ist das? Leider hat der, Schrägstrich die Unbekannte kein Bild drin. Hm. Soll ich antworten?
"Mary!", ruft jemand. Ich blicke verwirrt nach oben. Ann reicht mir lächelnd die Hand.
"Komm Schatzi, es geht rein", sagt Sydney und schwingt sich ihre Schulmappe auf den Rücken. Ich drücke auf den Sperr-Knopf meines Handys und ergreife Ann's Hand. Dann hole ich meine Tasche und wir gehen zusammen durch die Glastüren. Sydney, Sofire, Bay und Sana laufen vor mir und Ann. Ich spüre wie Ann mich von der Seite ansieht. Ich sehe sie fragend an.
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The second Part
TeenfikceIn dieser Nacht träumt Mary von einem Jungen. Sie hat ihn noch niemals gesehen, doch das ändert sich schnell. Denn noch am selben Tag steht er vor ihr. Nunja, das Dumme an der Sache: In ihrem Traum wollte er sie töten. Andrew ist gestorben, doch dam...