Prolog

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Unzählige Flocken fielen aus den grauen Wolken am Nachthimmel. Die Sterne schimmerten hell, genau wie der Mond, der seinen hellen Strahl auf eine Lichtung warf. Eine Katze humpelte zu einem Bau an der Seite der Lichtung. In ihren Augen zeichnete ein starker Wille ab, doch im nächsten Moment verschwand er. Jetzt blitzte Schmerz in ihren Augen auf. Sie biss die Zähne zusammen und schleppte sich weiter über die Lichtung. Plötzlich verschwand der Mond hinter den Wolken und es wurde stockdunkel. Mit einem Mal wurde ihr schwindelig und sie kippte auf die Seite. Sie unterdrückte ein Jaulen. Sie wollte keine Schwäche zeigen. Doch mit einem Mal wurde der Schmerz stärker und ihr Atem flacher. Die Katze fing an zu zittern, nicht nur wegen der Kälte. Sie konnte es nicht mehr aushalten und plötzlich entwich  ihr ein lautes, schmerzerfülltes Jaulen. Sofort kam ein Kater aus einem der Baue gerannt. "Wolkenbrise?", fragte er leise. Wolkenbrise wimmerte nur. "Deine Jungen kommen viel zu früh!", murmelte er. Der Kater leckte Wolkenbrise kurz über die Wange, dann drehte er sich um und rannte in den Bau, aus dem er gekommen war. Plötzlich zuckte Wolkenbrise zusammen und ein stärkerer Schmerz breitete sich in ihren Körper aus. "Dornenranke!",wimmerte sie. Der Kater namens Dornenranke kam zurück aus dem Bau mit Kräutern im Maul. Er legte sie vor Wolkenbrise ab. "Press schön, das erste Junge kommt." Sie gehorchte und presste so stark sie konnte. Inzwischen kamen weitere Katzen aus ihren Bauen und beobachteten das Geschehen. Dornenanke sah sich flüchtig um und rief eine Schülerin aus der Menge zu sich. "Rosenpfote? Hol bitte den stabilsten Stock, den du auf die Schnelle finden kannst und bitte beeil dich!" Die kleine weiß-braune Kätzin nickte ernst, rannte in den Wald und kam kurz darauf mit einem Stock im Maul wieder. Rosenpfote legte den Stock vor Wolkenbrise ab, die diesen sofort zwischen die Zähne nahm. Sie biss so stark, dass der Stock drohte zu zerbrechen. Wolkenbrise keuchte kurz, da merkte sie, dass der Schmerz nachließ. Dornenranke biss sofort die Fruchtblase des Jungen durch. "Es ist ein Kater!",flüsterte er Wolkenbrise zu, doch da kam schon das nächste Junge. Doch das bemerkte Wolkenbrise gar nicht, da sie schon liebevoll den kleinen Kater putzte. Dornenranke biss ebenfalls die Fruchtblase durch. "Jetzt hast du einen Kater und eine Kätzin!" murmelte er. Er befühlte ihren Bauch. "Du hast es geschafft!", sagte Dornenranke. "Und jetzt ab in die Kinderstube!" Sie erhob sich kraftlos, packte den Kater und trottete glücklich in den Bau, der Kinderstube genannt wurde. Wolkenbrise legte sich in ein Nest und legte den Kater an ihre Zitzen. Er sog gierig. Dornenranke ließ die kleine Kätzin neben sie gleiten. Die Kleine krabbelte neben ihren Bruder und begann ebenfalls zu saugen. Wolkenbrise ließ den Kopf sinken, doch plötzlich spürte sie einen weiteren Schmerz. Noch ein Junges? Sie presste nochmal und eine winzige Kätzin kam heraus. Wolkenbrise biss ihr erschöpft die Fruchtblase durch so wie sie es bei Dornenranke gesehen hatte. Der Kater war rotbraun und hatte eine hellbraune Pfote. Die ältere Kätzin war komplett weiß und die jüngste Kätzin war tiefschwarz mit weißem Bauch und einem haselnussbraunem Ohr. Sie putzte den Kater und flüsterte: "Du wirst ab heute Rostjunges heißen." Sie beugte sich zu der weißen Kätzin und putzte sie. "Du heißt jetzt Nebeljunges." "Und du", sie beugte sich zu der schwarzen Kätzin, "du bist Gewitterjunges." Gewitterjunges mauzte leise und schmiegte sich an Wolkenbrises Schulter. Dornenranke steckte den Kopf in die Kinderstube, sah die kleine schwarze Kätzin und seine Augen wurden groß. Doch dann sah er einfach nur eine glückliche Familie und schnurrte leise.  

Warrior Cats - Der schwarze SternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt