Missy - allein Zuhaus

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Missy blickte seufzend dem Doctor  hinterher, als dieser die Tardis verließ und die zur zuknallte . Sie wusste, dass er fast alle Räume außer ihr eigenes Zimmer, das Bad und die Küche ihretwegen verriegelt hatte. "Ich möchte nämlich, dass du keinen Unsinn anstellst", zitierte sie ihn augenrollend, während sie über die Steuerkonsole, die das Herzstück des Kontrollraums in dem sie sich befand, darstellte, strich. Bei dieser Berührung ertönte ein lautes Geräusch, dass sehr stark einem energischen  Fauchen ähnelte. Missy musste lautstark loslachen, als sie dies bemerkte. Die Tardis schien sie also immer noch abgrundtief zu hassen. Nun ja, sie konnte es ihr nicht unbedingt verübeln, schließlich hatte sie sie in ihrer letzten Inkarnation gefleddert und üble Dinge mit ihr angestellt.

Deswegen war sie auch zutiefst überrascht gewesen, dass die Tardis sie ohne große Gegenwehr reingelassen hatte. "Du magst mich immerhin lieber als Clara, oder?", kicherte sie amüsiert. Sie hatte nach ihrer Flucht vor Rassilon sehr viel Zeit damit verbracht, den Doctor und seine Begleiter zu beobachten. Zudem war sie diejenige gewesen, die ihn und Clara zusammen gebracht hatte. Aus diesem Grund wusste sie, dass Clara und die Tardis kein besonders gutes Verhältnis hatten. Die Timelady nickte triumphierend als, die Tardis ein zustimmendes Murren von sich gab. Offenbar hasste "Sexy"  den Master nicht ganz so doll wie erwartet. Vielleicht ahnte sie, dass der Doctor und der Master nach all den Jahren immer noch zusammen gehörten. Sie taten sich nicht grade gut, aber dennoch konnten sie nicht ohne einander. Es war fast wie  schmerzhafter ein Fluch, der sie miteinander verband. Doch tragischerweise genossen die beiden es zu sehr, gegeneinander zu kämpfen, sich insgeheim gegenseitig zu bewundern und sich immer wieder Sorgen um den jeweils anderen zu machen. Auch das war ihr ganz persönliches Paris.

Damals, als sie in ihrem halbtoten Saxon - Körper war, hatte sie sich zwischen den Doctor und Rassilon geworfen und eine ewig lange Tortur in Kauf genommen. Natürlich hatte sie es damals aus Wut auf Rassilon getan, weil er den Master zu seinem Sklaven, zu einem Werkzeug gemacht hatte. Aber es gab natürlich noch einen anderen Grund. Ein klitzekleiner, aber dennoch mächtiger Teil von ihr, wollte (damals) nichts anderes als den Doctor zu beschützen. Und das hatte sie auch getan.

Sie zuckte heftig zusammen, als sie die fürchterlichen Erinnerungen in sich aufkommen spürte. Gegen dass was sie nach diesem Ereignis ertragen musste, kam ihr alles andere wie ein Kinderspiel vor. Und selbst der "grausame"  Davros war gegen den Präsident von Gallifrey ein chancenloser Amateur. Missy schüttelte hektisch den Kopf und dachte über eine Möglichkeit nach, sich abzulenken. Sie hätte sich zu gerne die verlassenen Räume der ehemaligen Begleiter angesehen, um sich darüber lustig zu machen, aber
diese waren ja leider mastersicher gemacht worden, was sie sehr frustrierte. Dennoch wagte sie es nicht, zu versuchen dort einzubrechen, da sie die Tardis nicht noch mehr reizen wollte. In diesem Augenblick war sie extrem von sich selbst überrascht, da sie Tardisse immer nur als Gebrauchsobjekt zum Ausnutzen und nicht als Lebewesen betrachtet hatte. Jetzt fange ich an, mich wie er zu benehmen, seufzte sie. Sie hatte ihre eigene Tardis nie besonders gut behandelt und vielleicht war das der Grund warum sie jetzt nicht mehr da war. Die Tardis des Doctors gab ein Geräusch, dass wie ein Kichern klang, von sich. "Hör auf, sonst mache ich am Ende doch was unartiges!", brüllte sie energisch, und trat sanft gegen die Konsole . Die Tardis hörte augenblicklich auf und Missy verließ zufrieden den Kontrollraum.

Sie hatte weder Lust zu essen, noch  benötigte sie ein Bad, deswegen beschloss sie in ihr Zimmer zu gehen. Auch da war wenig zu tun. "Ich könnte ja mal wieder die Teletubbies gucken, mich protzig anziehen oder Krieg der Welten lesen...", sagte sie nicht ganz ernst gemeint zu sich selbst. In diesem Moment fiel ihr auf, dass ihre vergangen Inkarnationen ziemlich bescheuerte Hobbies und einen noch bekloppteren Modestil hatten. Nachdenklich warf sie sich auf ihr Bett. Sie war immer noch müde und wäre am liebsten schlafen gegangen, wenn da nicht ihre Schlafstörungen wären. Vielleicht könnte er mir helfen, dachte sie, aber schämte sich irgendwie dafür. Sie wollte nicht, dass er dachte, dass sie schwach war und ihrer meiner Meinung nach hatte sie bereits zu viel Schwäche vor ihm gezeigt, aber sie sah ein, dass er es wenn sie bei ihm blieb früher oder später eh bemerken würde, nämlich dann wenn sie vor Schlaflosigkeit, zusammenbrechen würde oder wenn sie nachts aufschrecken und er es zufällig mitkriegen würde. Ihr wäre es lieber, es ihm persönlich zu sagen, als das er sie wie ein kleines Kind wimmernd im Bett auffand. Sie beschloss es ihm nach seiner Rückkehr zu erzählen. Er war eben trotz allem immer noch der Doctor, der allem, selbst den Monstern, half. Vielleicht schaffte er es auch die Mistress von ihrer Schlaflosigkeit zu heilen.

Say something nice - Eine Twissy FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt