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Ein fürchterlicher Schmerz durchzog meinen gesamten Körper. Meine Hände wanderten automatisch zur Quelle des Schmerzes, kamen jedoch, aufgrund von den eisigen Handfesseln an meinen Händen, nicht sehr weit. Ganz langsam öffneten sich meine schweren Lider.  Mein Blickfeld war voller schwarzer Punkte und es fiel mir schwer meine Augen offen zu halten. "He. Ich glaube sie kommt wieder zu sich," sagte ein maskierter Mann, doch ich hörte nichts. Meine volle Konzentration lag darin aus dieser miesen Situation raus zu kommen. Ich versuchte mit aller Kraft aufzustehen, doch ich scheiterte kläglich. Mein Hinterkopf brannte, wie Feuer und jeder Gedanke, der mir durch den Kopf ging war einer zuviel. Alles war verschwommen und unklar. Meine Augen konnten keinen Punkt in der Umgebung fixieren.

Der Fahrer des Wagens drehte sich um. Erst da kam meine Sicht nach und nach zurück. "Los. Erschlag sie." Mein Herz raste. Ich versuchte noch einmal auf zu stehen, doch da überkam mich ein Gefühl von Übelkeit und mir wurde schwindelig. Ich versuchte dagegen an zu kämpfen. Der maskierte Mann packte mich energisch am Arm. Ich wehrte mich mit ganzer Kraft und schrie so laut ich konnte um Hilfe. Ein anderer Kerl, der ebenfalls maskiert war, nahm einen Baseballschläger. Es ging alles so schnell, dass ich nicht einmal reagieren konnte, als er mir mit voller Wucht damit auf den Kopf schlug.

*****

Langsam kam ich wieder zu mir. Ich hörte ein nerviges piepen in meinen Ohren. Wie in Zeitlupe öffneten sich meine Augen, doch ich sah nichts. Um mich herum war alles dunkel. Ich merkte, dass meine Hände nicht mehr festgebunden waren. Ich fasste vorsichtig an meinen Hinterkopf. "Ah! Verflucht." Ein kleiner Aufschrei ließ sich nicht unterdrücken. Dort, wo ich mich am Kopf angefasst hatte, war es viel zu dick und ich spürte ein gedämpftes Pochen. Die dicke Stelle war etwa Faustgroß. Meine Hände zitterten und mich überkam die pure Panik. Ich versuchte mich durch langsames ein- und ausatmen zu beruhigen. Meine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit. Doch der Versuch aufzustehen war hoffnungslos. Ich stand auf und fiel sofort wieder hin. Wie ein nasser Sack fiel ich jedesmal erneut zu Boden. Die Schmerzen wurden unerträglich. Doch ich durfte nicht aufgeben.

Da das Stehen nicht funktionierte, versuchte ich es mit langsamen vorwärts Krabbeln. Ganz langsam ging ich hoch. Mir wurde wieder schwindelig und meine ohnehin schon schlechte Sicht verschlechterte sich dramatisch. Doch ich hatte ein Ziel. Ich musste eine Wand finden. Wenn ich die Wand entlang ginge, könnte ich eine Tür finden, wodurch ich vielleicht aus diesem Drecksloch raus finden könnte. "Reiß dich zusammen", dachte ich mir. Behutsam ging ich vorwärts.
Schritt für Schritt. Mein Kopf fühlte sich an, als würden tausende, kleine, dünne Nadeln sich in meine Kopfhaut bohren. Immer und immer tiefer. Der Schmerz steigerte sich mit jedem weiteren Schritt, doch ich durfte jetzt nicht aufgeben. Endlich spürte ich etwas kaltes, festes an meinen Fingerspitzen. Eine Wand.

Ich war erleichtert und überglücklich, als hätte ich etwas bekommen, was ich schon seit Ewigkeiten gewollt hatte. Doch dann durchbohrte mich ein unfassbarer Schmerz. Und das mit voller Wucht. Ich fasste mir Instinktiv auf den Hinterkopf, was nur noch mehr Schmerzen verursachte. Meine Kraft ließ nach und ich sank zu Boden. "Ich kann jetzt nicht aufgeben. Jetzt nicht", sagte ich zu mir selbst. Mit aller Macht zwang ich mich auf zu stehen, doch das war zu viel. Das letzte, was ich hörte war das Geräusch einer alten Tür, die sich ruckartig öffnete. Die Schwärze umhüllte mich, als ich zusammenbrach und das letzte, was ich sah, war ein grelles Licht.

Plötzlich Entführt: überarbeitete VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt