Bitte ohne menschliches Gehabe

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John POV

Als ich aufwachte, musste ich erst einmal kurz überlegen, wo ich mich überhaupt befand. Doch als ich aber dann die dunkelbraunen, wirren Locken, eines mir sehr bekannten Detektivs auf der anderen Seite des Bettes sah, wusste ich es wieder. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Es sah einfach zu niedlich aus wenn Sherlock schlief. Sherlock würde davon wahrscheinlich nichts halten, wenn er wüsste, wie ich gerade über ihn dachte aber ich war froh, dass er zumindest meine Gedanken nicht lesen konnte. Vorsichtig schlug ich die Bettdecke beiseite und kroch langsam aus dem Bett, um meinen Consulting Detectiv nicht zu wecken. Ich hätte eigentlich wissen sollen, dass mein Plan nicht aufgehen würde. Sherlock war anscheinend sogar im Schlaf aufmerksam. Denn als ich an seiner Seite des Bettes vorbei ging und auf die Tür zu ging, hielt mich etwas an meinem Morgenmantel fest. Ich drehte mich um und lächelte. Sherlocks Augen waren zwar geschlossen, jedoch hielt er mit seiner Hand meinen Morgenmantel fest im Griff.

„Sherlock, lass mich doch bitte Frühstück machen." ,lachte ich.

Auf dem friedlichen Gesicht des schlafenden Sherlock, bildete sich ein Grinsen. Aber er tat immer noch so als würde er schlafen.

„Sherlock, bitte." ,sagte ich. Jedoch nur sehr halbherzig. Das merkte Sherlock recht schnell.

Er zog so lange an meinem Morgenmantel, bis ich es aufgab, und mich auf die Bettkante setzte. Meine Hand ruhte auf Sherlocks Schulter. Ich beobachtete ihn einfach nur beim „Schlafen". Er sah so ruhig, so friedlich aus. Ganz anders als sonst. Dann gab ich Sherlock einen Kuss auf die Wange und ging zügig aus dem Zimmer, damit er mich nicht schon wieder packte.

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Eigentlich wollte ich Eier und Bacon machen, jedoch entschied ich mich dann doch für Pancakes, weil ich Sherlock gerne eine Freude machen wollte. Und ich wusste er stand nicht so auf Eier. Naja, an Betrachts der Tatsache, dass er fast nie etwas zu sich nahm, außer ein paar Honigkekse, sind Pancakes da wohl die beste Alternative. Sherlocks Speisekarte war wirklich nicht sehr ausgefallen.

Ich war schon fast fertig mit den Pancakes, als sich ein paar warme Arme um meine Taille legten. Ich versuchte Sherlocks Umarmung so gut es ging zu ignorieren, wobei das nicht ganz so einfach war, wenn man etwas kochen wollte. Doch er wich mir nicht von der Seite oder besser gesagt von meinem Rücken.

Nach dem Essen machten wir uns fertig, und wollten ein wenig spazieren gehen. Sherlock stand schon wartend an der Tür, als ich die Treppe herunter kam. Ich zog mir noch schnell meine Jacke über dann öffnete Sherlock die Tür und hielt sie für mich offen. Ein wahrer Gentlemen, obwohl er es selbst wahrscheinlich nie zugeben würde.

Sherlock schloss die Tür mit der Schlüsselkarte ab, und wir gingen gemeinsam los. Wir liefen erst ein Stück auf einem Feldweg entlang und dann wieder durch das kleine Wäldchen, welches unser Haus umschloss. Die ganze Zeit herrschte Stille zwischen uns. Aber keine unangenehme Stille. Wir genossen beide unsere Gegenwart und ich fühlte mich an Sherlocks Seite so geborgen, wie bei keinem anderen Menschen auf dieser Welt.

„Sherlock, ich wollte dich eigentlich etwas fragen." ,fing ich vorsichtig an.

„So?" ,fragte er, und war bereit mir zu zuhören.

„Wie siehst du das eigentlich?"

„Wie sehe ich was?" ,fragte Sherlock und sah mich an.

„Naja, unsere....."Beziehung" zueinander." ,fuhr ich langsam fort.

Sherlock zögerte lange Zeit. Ich dachte schon er wollte mir gar nicht antworten. Sein Zögern verunsicherte mich.

„Nun?" ,fragte ich erneut nach, jedoch hatte ich fast schon Angst vor Sherlocks Antwort.

„John also ich....ich sagte ja einmal, das ich mit meiner Arbeit verheiratet bin, und nur für meine Arbeit lebe. Und...." ,sagte Sherlock sehr ruhig doch ich schnitt ihm das Wort ab.

„Nein, das ist schon in Ordnung. Ich fand es sowieso eigentlich überflüssig, dich so etwas zu fragen." ,sagte ich, doch die Enttäuschung, die in meiner Stimme lag, konnte nicht einmal einem Kind entgehen.

„Nein, John. So meinte ich das nicht. John ich,..." ,wollte Sherlock weiter reden doch ich ließ ihn nicht.

„Es ist in Ordnung!" ,sagte ich es lauter als ich es eigentlich wollte.

„John!" ,sagte Sherlock nun mit entschlossenem Ton und seine beiden Hände griffen nach meinen Schultern und zwangen mich, ihn anzusehen. Mir standen die Tränen in den Augen. Ich hatte unsere Freundschaft zerstört. Ich dachte nicht an die Situationen von zum Beispiel heute Morgen, wo Sherlock seine Arme um meine Taille gelegt hat und mich umarmt hatte.

„John, ich sagte zwar das ich nur für meine Arbeit lebe aber du, John Watson, bist schon lange ein Teil meiner Arbeit." ,sagte Sherlock nun und sah mich aus seinen wunderschönen Augen an.

Mir kullerte eine Träne über meine Wange. Doch nicht aus Enttäuschung. Ich konnte nur einfach nicht fassen, was Sherlock da eben gesagt hatte.

„John ich, ich wollte dich nicht verletzen....ähm....habe ich etwas Falsches gesagt?" ,fragte Sherlock schnell nach, der sichtlich verwirrt und verunsichert war. Doch dann warf ich mich in seine Arme und drückte mich fest an ihn. „Nein Sherlock. Alles gut. Alles perfekt." ,sagte ich während mir eine Träne nach der anderen über die Wangen liefen.

„Ich liebe dich, Sherlock." ,flüsterte ich, immer noch in seinen Armen verschlungen.

„Ich liebe dich....ach bitte John. Können wir dieses menschliche Gehabe bitte sein lassen?" ,fragte Sherlock in diesem genervtem Unterton.

Ich löste mich aus der Umarmung und sah ihn an.

„Nein, nein, nein, nein, nein. Sag es." ,lachte ich.

„Na gut, wenn es sein muss. Ich liebe dich, John Hamish Watson." ,sagte Sherlock mit ernster Miene, die sich aber dann in ein breites Grinsen verwandelte.

Ich hoffe euch hat dieses mehr oder weniger romantische Kapitel gefallen. Ach und dqs hätte ich ja fast vergessen: Dieses Kapitel ist gewidmet an: sherlockeddarling! Danke für deine tolle Unterstützung😊

Danke fürs Lesen!

-JLP♥

=uJQ

Nicht nur ein chemischer DefektWo Geschichten leben. Entdecke jetzt