Prolog

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Was für ein schöner Herbstabend, dachte Kuneria bei sich, als sie ihre Wäsche im Garten auf hing.
"Und du, meine Süße", fügte sie an ihre kleine Tochter gewandt hinzu, "du wirst jetzt gebadet!"
Kuneria Uzumaki wohnte, zusammen mit ihrem Mann Lurien und ihrer sechs Monate alten Tochter Samenia, in dem Dorf Uzushio-Gakure. Normalerweise wäre sie jetzt mit den anderen Ninja auf einer Mission, so wie Lurien grade, aber Kuneria wollte lieber ihre Tochter selbst großziehen.
Das einzige, das Kuneria jetzt noch für ein perfektes Leben fehlte, war ihre Zwillingsschwester Kushina. Kushina wurde, als sie noch Kinder waren, nach Konoha-Gakure gebracht. Den Grund dafür kannte Kuneria nicht. Seitdem hatte sie auch kein Wort mehr von ihrer Schwester gehört, da ihr jeglicher Kontakt verboten wurde.
Während Kuneria ihre Tochter badete, stürmte plötzlich Lurien ins Zimmer.
"Liebling, ihr beide müsst sofort aus dem Dorf raus!", rief er ganz aufgebracht seiner Frau zu.
"Hey, hey, jetzt beruhig dich doch erstma-", fing Kuneria an, doch Lurien unterbrach sie: "Dafür ist keine Zeit! Die Späher haben grade Alarm geschlagen. Der Kampf von Konoha und den anderen Dörfern hat sich bis zu uns ausgebreitet! Alle Leute müssen sich in die Schutzbunker zurückziehen."
Kuneria erstarrte, fing sich jedoch sofort wieder. Sie hob Samenia aus dem Wasser, trocknete sie ab und zog ihr schnell ein paar Sachen über. Sie wollte grade nach draußen laufen, als eine gewaltige Explosion die Welt zerriss.

Kuneria konnte weder hören noch sehen, sie spürte nur Schmerzen und ein großes Gewicht, das sie zu Boden drückte. Sie öffnete die Augen und erblickte Lurien, der neben ihr lag. Auch er hatte die Augen geöffnet, jedoch war jeglicher Ausdruck aus diesen wunderschönen, blattgrünen Augen verschwunden. Kuneria schloss ihre eigenen Augen wieder und wünschte sich, dass all das nicht wahr war. Ein Weinen drang an ihre Ohren und sie blickte sich um. Erleichterung machte sich in ihr breit, als sie Samenia auf sich zu krabbeln sah.
"Zum Glück lebst du noch", flüsterte Kuneria schwach. "Es tut mir leid, mein Schatz. Ich kann nicht länger bei dir bleiben."
Sie blickte in die, von Tränen gefüllten, Augen ihrer Tochter. Diese großen, grünen Augen, die Luriens so ähnlich waren. Ihr restliches Aussehen jedoch war Kuneria, und wahrscheinlich auch Kushina, wie aus dem Gesicht geschnitten. Plötzlich war ein lautes Schnüffeln und mehrere Stimmen, die irgendetwas riefen, zu hören.
"Hi... hier sind wir!", rief Kuneria mühsam. "Bitte, rettet meine Tochter!"
Ein großer Hund mit einer Augenklappe und eine Frau tauchten auf. Die Frau trug ein Stirnband mit dem Symbol von Konoha darauf. Kuneria kannte dieses Symbol, denn darin war auch das Zeichen ihres Clans enthalten.
"Bitte", flehte Kuneria die Frau an, "kümmern Sie sich um Samenia!"
Es waren die letzten Worte von Kuneria Uzumaki.
"Tsume? Tsume, wo bist du?", rief eine entfernte Stimme. "Ist alles okay?"
"Ich bin hier", rief Tsume Inuzuka zurück. "Es ist alles in Ordnung." Was sollte sie jetzt machen?Ich kann die Kleine nicht hierlassen, dachte sie sich. Dann fasste Tsume einen Entschluss.
"Das heißt jetzt wohl, dass ich deine neue Mama bin, kleine Samenia", sagte sie, als sie das kleine, rothaarige Mädchen auf den Arm nahm und aus den Trümmern des Hauses sprang.
"Tsume, da bist du ja", rief einer der Anbu, mit denen sie auf Mission war. "Was ist mit diesem Kind?"
"Ihre Eltern sind tot. Ich konnte die Kleine nicht dort lassen."
"Aber, Tsume, du wei-", wollte der Anbu anfangen.
"Ich werde sofort zum Yondaime gehen und ich werde mich nicht aufhalten lassen!", rief Tsume zurück und machte sich auf den Weg Richtung Konoha. Was sie nicht wusste, zur gleichen Zeit verwüstete ein riesiger, neunschwänziger Fuchs ihr Heimatdorf.

"Was ist denn hier passiert?" Tsume war gerade mit Samenia auf dem Arm im Dorf angekommen und sie blickte auf das halb zerstörte Konoha. Die Sonne war schon aufgegangen, nachdem Tsume die ganze Nacht durchgerannt war. "Und wo sind meine Kinder?"
"Wir wurden vom Kyuubi angegriffen und deine Kinder sind in Sicherheit."
"Sandaime Hokage!", rief Tsume erschrocken und erleichtert zugleich und drehte sich zu Hiruzen Sarutobi, dem Hokage der dritten Generation, um. "Aber... aber wie und was ist mit Kushina?"
"Das erkläre ich dir später", antwortete Hiruzen. "Sag mir erst einmal, wer das auf deinem Arm ist?"
"Sie heißt Samenia. Ich habe sie aus einem zerstörten Haus in Uzushio. Ihre Mutter bat mich, mich um sie zu kümmern."
"Hmm... du sagst sie heißt Samenia?", fragte der Hokage nachdenklich.
"Ja und ich fand ihre Mutter sah Kushina ziemlich ähnlich!", antwortete Tsume und dachte an die rothaarige Frau zurück.
"Dann ist dieses Mädchen wahrscheinlich Samenia Uzumaki, Kushina's Nichte."
"Wirklich? Das ist ja klasse, dann kann ich Kushina die Kleine ja geben!", freute sich Tsume.
"Das wird nicht möglich sein, Tsume", sagte Hiruzen traurig.
"Warum denn nicht? Was ist denn mit Kushina?"
Der Sandaime erzählte Tsume alles was er wusste, währenddessen wurde Tsume immer bestürzter und wollte es nicht glauben.
"Bitte was? Yondaime und Kushina sind tot?", rief Tsume geschockt. "Was soll ich denn jetzt mit der Kleinen hier machen?" Ihr Schrei weckte das kleine Mädchen auf und es fing selbst an zu weinen. Tsume hätte sich ohrfeigen können. Die Kleine war doch erst vor einer Stunde endlich eingeschlafen, nachdem sie die ganze Zeit über geweint hatte. Sie wiegte das kleine Nervenbündel in ihren Armen und das Kind beruhigte sich langsam.
"Wäre es zu viel verlangt dich darum zu bitten, das du dich um Samenia kümmerst?", fragte Hiruzen vorsichtig und beobachtete die Frau ganz genau.
"Ich? Wäre das wirklich in Ordnung?" Tsume dachte daran das sie dann ihr Versprechen gegenüber Kuneria halten könnte. Sie fegte die letzten Zweifel beiseite und antwortete: "Es wäre mir eine Ehre mich um Kushina's Nichte zu kümmern."
"Das tut gut zu hören", sagte der Hokage erleichtert und dachte noch, dann muss ich mich jetzt nur noch um Naruto kümmern.

Als Tsume an ihrem Anwesen ankam stellte sie erfreut fest, dass es wundersamer Weise nicht beschädigt wurde. Es lagen nur ein paar kleinere Trümmerteile herum, die wohl während des Kampfes hergeflogen waren.
"Ka-chan? Bist du das?", ertönte eine Stimme vom Hauseingang her und ein kleines Mädchen trat mit einem Baby im Arm auf die Veranda. "Ka-chan, du bist es wirklich! Ich hatte solche Angst!"
"Hana, keine Angst", beruhigte Tsume ihre Tochter und betrachtete ihre Kinder erleichtert, "es ist alles in Ordnung. Wie geht es Kiba?"
"Gut, ich hab die ganze Zeit auf ihn aufgepasst!", sagte Hana stolz und zeigte Tsume das Baby, das in friedlich in ihrem Arm schlief. "Aber du hast ja auch ein Baby auf dem Arm! Wer ist das Ka-chan?"
"Das ist Samenia Uzumaki, die Nichte von Kushina", sagte Tsume und zeigte Hana das rothaarige Mädchen, "ich habe sie aus einem zerstörten Haus gerettet und der Sandaime bat mich, mich um sie zu kümmern. Also", grinste sie ihre Tochter an, "darf ich dir deine neue kleine Schwester vorstellen?"
Hana lachte und freute sich über diese Nachricht und sah sich das Kind nochmal ganz genau an. Daraufhin gingen sie ins Haus und legten sich nach diesem langen Tag endlich schlafen.

Katzenartige KunoichiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt