Er passte perfekt hinein. Die Trirosa fing an zu glühen.
Zuerst glühte nur die Trirosa. Doch plötzlich bildeten sich mehrere Linien über den ganzen Spiegel und hinaus auf die Wand. Mae trat ein paar Schritte zurück um die ganze Wand zu sehen. Zuerst erkannte sie ein Wirrwarr aus lauter glühenden Streifen doch als sie genauer hinsah, entdeckte sie verschiedene Zeichen. In der Mitte ihr Spiegel mit der Trirosa und drumherum wie in einem Puzzle das Zeichen von Amaru, Rougy, Ryna, Iloise und viele andere. Sie passten genau zusammen. Mae raufte sich die Haare. Was hat das zu bedeuten...
P.o.V. Amaru
Iloise und Louise gingen zurück zum Zelt. Ich nahm Ryna und Rougy an die Hand. Zusammen gingen wir ebenfalls zum Zelt zurück. Es hatte alles keinen Sinn. Mae war gefangen und Ich konnte nichts tun. Ryna sah zu mir hinauf. Ihre Schwarzen Haare fielen ihr etwas ins Gesicht. Ich strich sie ihr hinter ihre Ohren. "Amaru. Gib nicht auf. Wir werden es schaffen. Bitte glaub doch daran. Bitte. Tu es für mich und für die anderen." Ich sah sie an. Sie war so jung. Doch so weise und schlau. Alle hatten so viel erleben müssen. Sie haben eine komplett andere Sichtweise auf wirklich alles. "ich werde es versuchen, Ryna. Aber ihr müsst mir helfen. Wir müssen uns helfen." Ryna nickte und löste sich von meiner Hand. Sie zog ihre Schwester mit sich zu Iloise und Louise. Warum mussten sie in ihrem Alter schon so viel durchmachen. Warum konnten sie nicht einfach jetzt im Park sein, mit ihren Freundinnen Blumen pflücken die vor ihnen noch niemand berührt hatte. Warum konnten sie nicht jeden Morgen aufwachen und einfach nur glücklich sein, dass Gott ihnen einen weiteren Tag zum Leben schenkte. Was war denn so schwer daran, einem Kind die Freiheit zu schenken, die es verdiente. Musste es denn immer die unschuldigsten Wesen dieser Welt treffen.
________"Amaru komm schnell. Louise geht es nicht gut. Mit einem Mal wurde Amaru aus seinen Gedanken gerissen. Er lief eilig zu Iloise die Louise besorgt stützte. Sie war blass. Amaru nahm Louise auf die Arme und trug sie in Zelt. Er legte sie auf eine Decke und strich ihr über ihre Stirn. "Louise. Was ist mit dir? Was hast du?" Louise zog mit zitternder Hand ihren Spiegel aus ihrer Tasche. Die Trirosa darauf glühte. Heftiger als je zuvor. Amaru ahnte, was geschehen war. Mae. "Ich muss sofort zu Mae. Ich glaube sie hat gerade den Rest des Geheimnisses herausgefunden. Aber was machen wir mit Louise?" Iloise biss sich auf die Unterlippe. "Finde du Mae. Wir kümmern uns hier um Louise. Geh! Bitte. Mae braucht dich." Amaru warf einen letzten Blick auf den Spiegel von Louise und verließ das Zelt. Er lief mit schnellen Schritten auf die Fabrik zu. Es war inzwischen dunkel und niemand würde jetzt mehr arbeiten müssen. Amaru tastete sich langsam an das Eingangstor heran. Er legte seine Hand auf den schweren Griff und zog das Tor auf. Es gab ein fürchterlich lautes Quietschen von sich. Amaru schaute sich erschrocken um. Es war dunkel. Kein einziges Licht. Keine einziger Mensch.
Inzwischen stand Mae immer noch vor der Wand und sah sich das Schauspiel an, welches sie ausgelöst hatte. Der ganze Raum war nun hell erleuchtet. Mae spürte ein wohliges Gefühl, das sich in ihrem Körper breit machte. Doch mit einem Mal spürte sie eine Schwäche, die das gute Gefühl von innen zu verdrängen versuchte. Sie stützte sich an der Wand ab und entnahm den Spiegel aus der Mulde. Die Zeichen und das Licht verschwanden. Mae sank zu Boden. Mama? Irgendwas stimmt mit Louise nicht... Ich muss zu ihr! Kraftlos versuchte mae sich wieder aufzuraffen. Durch irgendwas hatte Mae keine Kraft mehr. Sie fühlte sich schwach. Sie kletterte auf die eiserne Bank, die an der Wand befestigt war. Sie setzte sich erschöpft hin und sah sich den Spiegel an. Die Trirosa glühte nun nicht mehr. Mae drehte den Spiegel und sah nun sich selbst. Schwarze Haare, dunkle Haut und raue Lippen. Mae fuhr mit ihren Fingern über ihre Lippen. Sie waren rau und aufgerissen. Ich hab solchen Durst. Warum holt mich niemand hier heraus...ich kann nicht mehr.
P.o.V. Amaru
Ich bahnte mir den Weg durch die Fabrik. Rannte an Arbeitstischen, Öfen und Stühlen vorbei. Wie in Zeitlupe sah ich an mir vorbei ziehen. Die Fabrik, die uns unsere Freiheit raubte, Arbeitstische, die unsere Hände und Arme verkratzten und schmerzen ließen. Stühle so hart wie Beton und Öfen so unbeschreiblich heiß. So musste die Hölle sein. Ich lief immer weiter. ich wusste, wo sie Mae hingebracht hatten. Dort wo ich schon oft war und nicht mehr weiter wusste. Ich rannte eine große Treppe hinauf, die bei jedem meiner Schritte einen metallischen Ton von sich gaben. Oben angekommen, lief ich einen Flur entlang. Die Wände waren grün gestrichen und der Boden steinernd. Auf dem Flur gab es nur eine einzige Tür und die Befand sich genau am Ende. Ich rannte auf sie zu. Das Klatschen meiner nackten Füße auf dem Steinboden hallte an den Wänden wieder. Als ich vor der Tür stand, versuchte ich durch das Schiebefenster Mae zu erkennen. Ich schob die Eisenplatte weiter zur Seite. Nun konnte ich den ganzen Raum sehen. "Mae? Mae. Wo bist du?", flüsterte ich leise. Mae antwortete nicht. Ich sah zum Schloss hinab. Es war unmöglich es zu öffnen. "Mae bitte antworte doch. Ich bin es, Amaru. Mae. Bitte." PLötztlich sah ich jemanden aus einer dunklen Ecke heraustreten. Ich erkannte Blaue Augen. "Mae, Gott sei Dank, du bist da." Die Person schritt weiter in den Raum hinein. Aber es war nicht Mae. "Ich weiß ja nicht wen du die ganze Zeit rufst, aber Mae bin ich nicht." Erschrocken wich ich von der Tür zurück. "Die Person stand nun am Schiebefenster. "Was zum Teufel machst du hier? Du solltest hier nicht so alleine herumgeistern." Ich legte den Kopf schräg und musterte die Person. Sie war groß und jünger als ich. Plötzlich erkannte ich sie. "Odine. was machst du hier? Wie...warum bist du hier? Wo haben sie Mae hingebracht?" Odine legte einen Finger auf ihre Lippen. "Bitte, sei leise. Komm her!" Und damit machte sie mir klar, dass ich näher an das Fenster kommen sollte. "Ich habe ein Mädchen gesehen. Sie wurdem von einem Mann hier herauf gebracht. Sie war genau so groß wie du, hatte dunkle Haut, schwarze Haare und blaue Augen. Wie Saphire wenn du mich fragst." Mein Herz stockte bei ihren Worten. Das war Mae. "Und wo ist sie jetzt?" Odine sah nach oben. "Über mir. Es gibt noch eine Treppe nach oben. Ich kannte sie vorher auch nicht. Du musst sie mit deinem Spiegel hervorbringen. Ich bin mir sicher, dass es auch mitt deinem geht." Ich nickte. "Odine, sobald ich Mae befreit habe, hole ich dich auch hier heraus." Odine sah zu Boden. "Bitte, geh und hol sie da oben raus. Um mich brauchst du dir jetzt keine Sorgen machen. Geh, Amaru!" Ich steckte meine Hand durch das Fenster und strich ihr über ihre Hände, die sie mir entgegen streckte. "Dadrüben ist eine Mulde. Steck deinen Spiegel hinein. Die Treppe wird erscheinen sobald dein Zeichen leuchtet. Pass auf dich auf!" Ich nickte und ging. Ich nahm meinen Spiegel, steckte ihn in die Mulde und wartete. Doch es passierte nichts.
Kapitel 10 ist ready. Ich bin nicht ganz zufrieden aber naja🐖
Ich hoffe es gefällt euch. Diesmal sind viele P.o.V.'s von Amaru dabei. Ich hoffe es verwirrt nicht.Habt einen schönen Tag💨
itsNinella
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1974 - Wir sind Spiegelkinder
Teen FictionIn dieser Geschichte geht es um die junge Frau Mae Elisabeth Johnson, die als Studentin in London lebt. Ihre Eltern sind gestorben, als sie noch ein sehr junges Mädchen war. Eines Tages findet sie einen Spiegel mit dem sie durch ein magisches Ereign...