"Wir sind Spiegelkinder"

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"Mae? Mae! MAE! Aufstehen! Komm! M-Mae... M..ae...."

Amaru geriet in Panik. Er schüttelte Mae an der Schulter. Aber sie regte sich nicht. "Mae? Mae bitte bleib bei mir! Wir bekommen Louise hier raus, ich verspreche es dir!", murmelte Amaru leise. "Na das ist ja mal ein Angebot..." säuselte Mae benommen. Die öffnete die Augen und sah Amarus verquollene Augen. "Hast du geweint?" Amaru sah Mae stumm an und strich über ihre Wange. "Autsch. Ahh was ist das?", zischte Mae. Amaru zuckte und nahm seine Hand von Maes Wange. "Entschuldige bitte. Einer der Männer hat dich geschlagen und dann bist du bewusstlos geworden." Mae setzte sich auf. Sie verzog etwas das Gesicht und rieb sich ihre gerötete Wange. "Hat er nicht bemerkt, dass ich nicht von hier bin? Geschweige denn hier hin gehöre?" Amaru schüttelte den Kopf. "Hier bist du nur eine Nummer mit einem Spiegel. Wir sind Spiegelkinder, weißt du?" Mae schaute Amaru nachdenklich an. "Spiegelkinder?" "Ja", antwortete Amaru langsam. "Alles war wir hier machen, schlafen, laufen, arbeiten und sogar was wir reden erfahren Sie durch unsere Spiegel." Maes Augen weiteten sich. "Was ist wenn sie dich gleich nochmal kontrollieren? Sie werden erfahren, dass du mir alles erzählt hast!" Mae hatte mit einem Mal unglaubliche Angst. Amaru legen beruhigend seine Hand auf Maes Schulter. "Keine Sorge. Ich war heute zum letzten Mal für heute dran. Und andererseits wissen sie nicht mal,  dass du nicht von hier bist."

Amaru und Mae gingen in das Gebäude hinein. Amaru wollte ihr unbedingt die ganze Wahrheit zeigen. Als sie durch ein Tor gingen, stieg ihnen ein beißender Geruch in die Nase. "Amaru, was wenn gleich alles explodiert. Hier ist es mehr als gefährlich!" Amaru seufzte: "Lebensgefährlich. Ich weiß. Aber die kümmert es nicht." Dabei deutete Amaru auf zwei Männer, die auf Stühlen vor einer Tür saßen. "Wer sind denn DIE?", fragte Mae. "Wir nennen sie nicht beim Namen. Solche Geschöpfe haben es nicht verdient, einen Namen zu besitzen und deswegen sagen wir nur SIE oder DIE. Doch selbst das sind sie nicht würdig", antwortete Amaru und Mae sah, wie er die Fäuste ballte. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich hol dich und die anderen hier heraus! Ich verspreche es. Irgendwie schaffe ich es. Ich mach es für Mama." Amaru nickte und dachte einen Moment lang nach. Dann zog er Mae hinter eine Wand. "Ich muss dir was sagen. Du kannst uns hier nicht heraus holen. Du bist hier in der Vergangenheit. Und zwar im Jahre 1974. Laut Berichten fliegt 1978 durch Zufall alles hier auf und wir werden freigelassen. Wenn du uns jetzt schon hier rausholst, veränderst du die ganze Geschichte. Wir wissen, dass wir dann erst in 4 Jahren adoptiert werden. Wir würden jetzt auf der Straße leben, Mae. Das kannst du uns nicht antun." Mae stockte der Atem. Amaru hatte Recht. Doch dann musste die etwas loswerden. "Wieso weißt du das alles?" Amaru sah zu Boden. "Bitte lach jetzt nicht. In meinen Träumen werden mir manchmal Sachen gesagt. Und in meinen Visionen sehe ich sie. Gestern habe ich geträumt, dass du kommen wirst. Das hat mich ehrlicher Weise ziemlich glücklich gemacht und..." Amaru kam langsam auf Mae zu. "Und...", fing Mae an. Amaru beugte seinen Kopf zu ihr herunter und fuhr ihr über ihre Wange. Mae legte zögernd ihre Hand auf seine. Sie spürte seinen warmen Atem an ihren Lippen. Er lehnte eine Stirn an ihre und schloss die Augen. "Ich kann nicht mehr, Mae. Ich steh das hier nicht mehr lange durch." Mae sah erschrocken in seine Augen. "Doch, Amaru. Wir beide stehen das durch. Wir zusammen." Amaru senkte den Kopf. "Nein, Mae. Eine Sache habe ich dir noch nicht gesagt." Er löste die Hand von ihrem Gesicht und sah sie an.

Kapitel 5 ist dann auch fertig. Ich weiß, es ist etwas kürzer als die anderen aber ich hab gedacht, ich mach es eine Feenstaubprise spannend🌠

Würde mich wieder über Feedback und ein paar ⭐ freuen.

Habt noch einen schönen Tuesday!

itsNinella🍂

1974 - Wir sind SpiegelkinderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt