Kapitel 2 - Daisy

719 52 24
                                    

~ Scarletts Sicht ~

"Ich bin keine Schwänzerin, kannst du das bitte, meinem Vater ausrichten, Sebastian?", fragte ich unseren Butler. "Wenn Ihr die Schule verlässt, obwohl Ihr eigentlich unterricht habt, dann zählt das, als schwänzen", erklärte Sebastian. Er brachte mir, so wie immer wenn ich auf mein Zimmer geschickt werde, etwas zu essen. "Ich habe schule doch gar nicht nötig! Ich bin auch so schlau, außerdem kannst du mich doch unterrichten, so wie damals, als ich noch kleiner war. Da hast du mir und Matthew gezeigt wie man Jagd", erinnerte ich in. Er musste schmunzeln. "Ich bin doch nur ein Butler und kann niemals, die Rolle, eines Lehrers einnehmen. Ich kann allerdings, mit Eurem Vater sprechen und mit ihm, eine andere Lösung suchen", meinte er dann. Ich nickte darauf nur. Danach verließ Sebastian, mein Zimmer. Mir war nicht nach essen, weswegen ich mich einfach auf mein Bett legte und mein lieblings Buch, aus meinem Nachttisch holte. Es war ein altes Märchenbuch, aus welchem meine Mutter, mir und Matthew abends immer vorgelesen hatte. Ich blätterte so lange, bis ich meine lieblings Geschichte gefunden hatte. Es war Rotkäppchen. Ich weiß nicht wieso, aber diese Geschichte zieht mich an.

Ich wollte gerade anfangen zu lesen, als es an der Tür zu meinem Zimmer klopfte. "Wer ist da ?", rief ich genervt. "Daisy", es war die Verlobte, meines Bruders. Ich öffnete, die Tür einen Spalt und steckte meinen Kopf raus. "Was willst du?", fragte ich sie dann. "Wir müssen reden", meinte sie dann. Ich guckte sie nur skeptisch an, musste dann aber schmunzeln. "Müssen wir das? Ich sehe keinen Grund dazu", antwortete ich, ihr frech und wollte gerade die Tür schließen, allerdings steckte sie ihren Fuß zwischen den Rahmen und der Tür. Da ich mir noch mehr ärger sparen wollte, benutze ich keine Gewalt um die Tür zu schließen. Ich gab einfach nach. Sie betrat darauf einfach, ohne das ich sie herein bat, mein Zimmer und setzte sich auf einen Stuhl. "Was willst du unbedingt mit mir besprechen? Fass dich kurz!", sagte ich, ihr dann. "Es geht um meinen Bruder und auch um deinen Bruder", erklärte sie. "Was ist mit den beiden?", fragte ich, sie. Wenn ich sage, sie soll sich kurz fassen, dann meine ich das auch! 

"Du machst nur ärger! Kannst du endlich erwachsen werden?! Geh zur Schule und verhalte dich, wie eine Dame! Wenn du meinen Bruder heiratest, wäre das eine große Blamage, für meine ganze Familie!", sagte sie, in einem widerwärtigen Ton. Sie war immer so. Für sie waren Regeln, dass wichtigste, gefolgt vom Status. "Ich heirate deinen Bruder nicht freiwillig! Wir wurden uns gegenseitig versprochen, als wir geboren wurden, genauso wie du und Matthew! Außerdem, was ist mit meinem Bruder? Du hast ihn vorhin auch angesprochen", wollte ich das Thema wechseln. "Er macht sich wegen dir zu viele Gedanken! Er muss sich jetzt auf unsere Hochzeit nächsten Monat konzentrieren und nicht, auf seine kleine Schwester, die ihr Leben nicht auf die Reihe bekommt", schrie sie, mich an. Ich antwortete darauf erstmal nichts und versuchte, meine Wut unter Kontrolle, zu halten. Sie stand vom Stuhl auf und ging zur Tür, blieb dann kurz aber stehen. "Genau so eine Enttäuschung, wie ihre Mutter!", sagte sie dann. In dem Moment riss mir die Geduld und ich stürmte auf sie los. Ich schubste sie aus meinem Zimmer, sodass sie auf den Boden im Flur fiel. Erschrocken blickte sie mich an. "Ich wusste es! Dieses dreckige Rotkäppchen, wurde in dir wiedergeboren! Ich bin froh, dass sie abgehauen ist!", schrie sie. "Meine Mutter ist nicht abgehauen, sie ist gestorben! Außerdem war sie kein dreckiges Rotkäppchen!", ich griff nach einer Vase und wollt sie, auf Daisy werfen, wurde aber von Sebastian gestoppt wurde. 

"Die Damen, was geht hier vor sich?", fragte er. "Sie ist verrückt! Sie hat mich geschlagen und geschubst!", Daisy fing an zu weinen. Ich wusste welches Spiel sie spielt. Sie will mitleid. "Scarlett, begebt Euch bitte auf euer Zimmer, ich hole Euren Vater und der soll dann mit Euch sprechen", sagte Sebastian mir. Ich traute mich nie, ihm zu widersprechen, weswegen ich einfach still, zurück in mein Zimmer ging. 

Wenige Minuten später kam dann mein Vater, um mit mir zu sprechen. Er ermahnte mich und meinte, dass wenn  ich mein Verhalten nicht bald ändere, das ich dann auf ein Internat schicken würde. "Damit ist das Gespräch beendet, Scarlett. Ich wollt es nicht, soweit kommen lassen aber du lässt mir keiner andere Wahl", er war gerade dabei, mein Zimmer zu verlassen, als ich ihn aufhielt. "Dann erklär mir aber, warum alle immer sagen, das Mama abgehauen ist! Sie ist doch Tod, oder?", fragte ich, ihn. Er guckte mich nur bedauernd an. "Ich muss dir etwas erzählen, Scarlett"

Little Red Riding Hood ▪3▪ (Black Butler FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt