Little Red Riding Hood ▪3▪ (Black Butler FF)

Kapitel 3 - Sie lebt

"Ich muss dir etwas erzählen", sagte mein Vater zu mir. "Erzähl", forderte ich, ihn auf. Er atmete tief ein und fing dann an, zu erzählen.
"Ruby, eure Mutter, hatte nicht gerade die beste Vergangenheit", sagte er und machte kurz pause. Ich konnte ihn ansehen, dass es ihn weh tat darüber zu sprechen. Ich wollte aber unbedingt die Wahrheit wissen und zwar jetzt! "Ich höre weiter", ich gab ihm ein Signal, das er weiter erzählen konnte. "Eure Mutter war eine Auftragskillerin und arbeitete für ihren Vater, also euren Großvater. Sie erledigte viele Aufträge und mit der Zeit, hat sie sich so, viele Feinde gemacht", sprach mein Vater. "Und?", ich war sehr ungeduldig.

"Scarlett, eure Mutter lebt noch! Sie hat uns verlassen, weil sie ständig Briefe mit Drohungen bekommen hatte. Sie hat es nicht mehr ausgehalten", in dem Moment, wo er das sagte, hatte ich das Gefühl, als wäre etwas in mir zerbrochen. Ich war traurig, aber in erster Linie, war ich wütend! Auf meinen Vater!

"Und du hast sie einfach gehen lassen?! Was bist du für ein Mann?", schrie ich ihn an. "Es war alles bloß zu eurem Schutz!", versuchte er mich zu beruhigen, was aber nicht klappte. "Weiß Matthew davon?", fragte ich, ihn. Er nickte.

Ich wusste nicht, was ich hätte tun sollen in dem Moment. Ich schob meinen Vater aus meinem Zimmer und schloss, die Tür ab. "Mach auf, Scarlett!", er hämmerte gegen die Tür. "Lass mich alleine!", schrie ich. "Bitte, mach nichts was du bereuen wirst! Hörst du ?" - "Fahr zur Hölle!!", kreischte ich. Danach kam nichts mehr von ihm.

Ich war so wütend, dass ich mein halbes Zimmer auf den Kopf stellte. Ich zeriss meine Kleider und Bettlaken und riss die Seiten aus meinen Büchern. Als ich dann vorm Spiegel stand und guckte ich mich kurz an, bis mir etwas auffiel. Ich sehe aus wie sie! Ich nahm mein Märchenbuch und schmiss es gegen den Spiegel, sodass er zerbrach.

Jetzt stehe ich in meinem Zimmer, welches ein riesiges Chaos geworden ist, wegen mir.
Nichts mehr zum kaputt machen. Gar nichts.

Erst jetzt rollten die ersten Tränen, über meine Wangen. Ich schmiss mich auf mein Bett und vergrub, mein Gesicht in meinem Kissen, zu mindest das, was davon übrig gewesen war.