Kapitel 25 - Abschied

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~ Ciels sicht ~

"Du hast sie gehört, Sebastian. Wir können gehen", sagte ich zu Sebastian. "Seid Ihr Euch da sicher? Ihr solltet Euch wenigstens noch von den anderen verabschieden", meinte Sebastian zu mir. Er hat recht, ich sollte mich noch von Scarlett und Matthew verabschieden.
Ich ging zurück ins Haus und suchte nach Scarlett und Matthew.

Als erstes fand ich Matthew in der Bibliothek. "Ich bin dann weg!", sagte ich ihm. "Viel Spaß!", er guckte mich nicht an sondern las weiter in seinem Buch. "Matthew", fragend guckte er mich an. Ich schloss ihn in meine Arme, sagte aber nichts. "Was hast du denn plötzlich?", fragte er verwirrt. "Darf ich meinen Sohn nicht umarmen?" - "Doch schon. Es ist nur sehr untypisch für dich", sagte Matthew dann. Ich lächelte ihn nur an und verließ dann die Bibliothek, um mich auf die Suche nach Scarlett zu machen.

Nachdem ich fast durch das halbe Haus gelaufen war, fand ich sie zusammen mit Tyler im Spielzimmer. Sie waren gerade dabei Billard zu spielen. "Bist du hier um dich zu entschuldigen oder willst du uns einfach nur bescheid geben, dass du dich aus dem Staub machst?", fragte Scarlett mich und setzte den Schuss, allerdings ging keine Kugel in eins der Löcher. "Ich hab dir gesagt, du hast keine Chance gegen mich!", Tyler lachte. "Klappe!", ermahnte Scarlett ihn.
"Ich bin für beides hier aber als erstes möchte ich mich bei dir verabschieden, Scarlett", erklärte ich. "Dann los", forderte sie mich auf.
Ich nahm auch sie, wie Matthew, in meine Arme. "Stell nichts an in meiner Anwesenheit... Auf Wiedersehen", sagte ich ihr und streichte ihr über den Rücken. "Auf... Wiedersehen", sie hörte sich verwirrt an. Ich ließ sie los und lächelte sie ein letztes Mal an. Ihre Augen weiteten sich. Ich verstehe auch weswegen.

"Kann ich kurz alleine mit dir sprechen, Tyler?", fragte ich Tyler. Er nickte und folgte mir vor die Tür. "Was gibt's?", fragte er locker. "Tut mir leid, dass ich doch vorhin so attackiert habe... Ich war ein wenig angespannt und hatte viel im Kopf", entschuldigte ich mich. "Schon gut, Earl. Macht Euch sich nicht so viele Gedanken! Sonst bekommt Ihr noch graue Haare!", er lächelte mich an. Nach alldem, was ich zu ihm gesagt habe, kann er mich immernoch anlächeln. Ist dieser Junge einfach nur Naiv oder verstehe ich nicht was es heißt, ein normaler, glücklicher Mensch zu sein?
"Machs gut, Tyler!", ich reichte ihm meine Hand um seine Hand zu schütteln. Er tat das selbe.
"Ich hoffe du wirst der perfekte Mann für Scarlett!", sagte ich noch und lächelte. "Um erlich zu sein... Hoffe ich das auch", er errötete ein wenig. Danach ging ich wieder zu Sebastian.
Er wartete schon mit einer Kutsche vor dem Haus.

"Können wir?", fragte er mich als ich aus dem Haus kam. "Ja", antwortete ich kurz. Ich wollte gerade in die Kutsche steigen als ich hörte wie jemand meinen Namen rief. "Du kannst noch nicht gehen!", es war Ruby, die aus dem Haus gerannt kam. Ich stieg aus der Kutsche und wartete bis sie bei mir ankam, allerdings schaffte sie es auf dem Weg zu stolpern. Ich verdrehte meine Augen und ging zu ihr. "Hast du dich verletzt?", fragte ich sie und streckte ihr meine Hand entgegen, um ihr hoch zu helfen. Sie nahm sie an und stand auf. "Nein zum Glück nicht... Das einzig gute an den ganzen Unterröcken bei diesen Kleidern ist, dass wenn man fällt, man sich nicht verletzt!", Ruby lachte ein wenig, wurde dann aber wieder ernst. "Ich habe es vorhin nicht so gemeint! Bleib noch!", sagte sie. Ich schüttelte meinen Kopf. "Ich habe mich schon bei den anderen Verabschiedet... Die Zeit ist gekommen", sagte ich ihr. Ich konnte sehen, wie sich Tränen in ihren Augen ansammelten. "Ich... Ich habe dich gerade erst wiedergefunden und schon gehst du... Ich bin nicht bereit um dich gehen zu lassen! Mir ist egal ob du bereit bist, ich bin es nicht! Du musst noch bleiben!", schrie sie. "Nicht so laut! Die anderen könnten aufmerksam werden!", wollte ich sie beruhigen. "Das ist mir egal!", sie stampfte mit ihrem Fuß. Sie weinte so bitterlich, es tat mir in der Seele weh. Sie schloss ihre Arme um mich und vergrub ihr Gesicht in meiner Schulter. "Du kannst nicht gehen... Nimm mich mit!", weinte sie. "Ich nehme dich nicht mit! Willst du Scarlett und Matthew alleine sind?", fragte ich sie. Sie schüttelte nur ihren Kopf und schniefte mir der Nase. "Wann bist du eigentlich so eine Heulsuse geworden, Ruby?", fragte ich sie und lachte. "Sei leise...", schluchzte sie. "Es wir Zeit, Junger Herr... Die Sonne geht bald unter", sagte Sebastian dann.

Ruby ließ mich los, guckte mich an und wischte sich die Tränen weg. Dann fing sie an zu lächeln.
"Es war mir eine Ehre, Earl Phantomhive!", sagte sie und machte einen Knicks. Bei dem Anblick musste ich schmunzeln. "Die Ehre liegt auf meiner Seite, Rotkäppchen", sagte ich und gab ihr einen Kuss auf die Hand. "Du sollst mich nicht so nennen! Und wenn dann richtig!", sagte sie und küsste mich. Danach lächelte ich sie nur an und stieg in die Kutsche. Sebastian setzte sich zu mir in die Kutsche und schloss die Tür. Ruby stand vor Kutsche und winkte uns nur zu. Wir winkten beide zurück. Wenige Sekunden Später setzte sich die Kutsche in Bewegung und ich und Sebastian machten uns auf den Weg, auf unsere letzte Reise.

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Ich habe fast geheult, als ich das geschrieben habe!... Ja, ich bin sehr nah an Wasser gebaut!

Little Red Riding Hood ▪3▪ (Black Butler FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt