3.NCIS

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Nach ein paar Minuten war meine zweite Zeichnung fertig und ich übergab sie Penelope, die auf mich gewartet hatte. Ich nahm meine Tasche für Einsätze über die Schulter und nahm den Fahrstuhl zum Erdgeschoss.

Ich ging direkt hinaus und stieg in meinen Wagen. Unterwegs holte ich mir noch einen Kaffee, ich ernährte mich fast ausschließlich von Koffein!

Der Flug geht nach L.A., vielleicht treffe ich ja ein paar Freunde? Wenn ich nicht so dringen angefordert worden wäre, hätte ich den Job bei dem FBI abgesagt, aber die Bezahlung war besser und sie hatten mich persönlich als Kontaktmann oder besser gesagt als Kontaktfrau angefordert.

Als ich an der Startbahn angekommen war, machte ich den Mototor von meinem Auto aus und schmiss meinen Becher weg. Mit zwei Taschen über der Schulter lief ich zur Treppe, die in unseren Jet führte und stieg sie hinauf.

Schade dass Penelope nicht mitflog, sondern in der Basisstation blieb, sie war mir bis jetzt am sympathischsten.

Im inneren des Flugzeuges angekommen, bemerkte ich, dass ich gerade mal die dritte war, die kam. Spencer und Derek saßen sich gegenüber auf einem Sitzblog aus vier Sitzen, der sich ziemlich in der Mitte befand.

„Du sagtest, dass du eine kurze Kindheit hattest, warum?", fragte mich Morgan direkt. Ich setzte mich wieder neben den jungen Doktor, nur diesmal aus dem Grund, damit ich Derek mit meinen Augen anblicken konnte, wenn ich mit ihm redete und ihn besser beobachten konnte. Es war eine Angewohnheit aus früheren Zeiten, meinem Gesprächspartner immer direkt in die Augen sehen zu können, um ihn besser einschätzen und manipulieren zu können.

Ich lehnte mich leicht vor und antwortete mit einer Gegenfrage: "Warum willst du das wissen?" "Weil du mich neugierig gemacht hast." Auch er lehnte sich weiter vor um seinen Mut zu beweisen und klar zu machen, dass er nicht so leicht aufgeben wird.

Was er wohl denkt? Sein Gesicht sah im Ganzen freundlich aus, aber seine leicht gehobenen Augenbrauen machten den Eindruck von Selbstgefälligkeit. Er unterschätzte mich gewaltig, deshalb auch sein leicht missbilligender Blick. Er erwartet so etwas wie Mobbing oder streitende Eltern. Wenn er die Wahrheit wüsste, wäre er geschockt. Vielleicht werde ich ihm eines Tages die Geschichten zu meinen Narben erzählen, aber nicht Heute.

"Es gibt zweierlei Neugierde: die Eine aus Eigennutz, die uns antreibt zu erfahren, was uns nützen kann; die Andere aus Stolz, die dem Trieb entspringt, zu wissen, was Andere nicht wissen. -Von François VI. ein Offizier, Diplomat und Schriftsteller aus Frankreich."

"Ist das jetzt ein Ja oder ein Nein?", grub er weiter.

"Willst du nicht zornig sein, so sei auch nicht neugierig. -Von Lucius Anneaus Seneca, ein Philosoph und Schriftsteller. " Es machte fast schon Spaß ihn mit Zitaten voll zu texten.

"Das bedeutet wohl Nein.", murmelte er eher zu sich als zu mir.

Nach ein paar Minuten trudelten auch der Rest ein und der Jet hebte ab.

Ich beschloss zu Zeichnen und nahm meinen Zweiten Bloch aus meiner Tasche, ich hatte nur 2 Blöcke, in den Einen zeichnete ich Dinge für die Arbeit und in diesen meine persönlichen Erinnerungen.

Grob zeichnete ich die Szene mit meiner Mutter, wobei ich sie ganz besonders in Szene setzte. Meine Zeichnung war fertig, bevor wir landeten, weshalb ich den Mann ohne Kamera zeichnete, der mir in meiner zweiten Erinnerung erschienen war.

„Hallöchen meine Lieben. Ich habe ein Ergebnis bei der Gesichtserkennung, wo hast du so zeichnen gelernt, Rose?", trellerte Garcia, die auf einem der Monitore zu sehen war. „Mein Vater hat es mir beigebracht.", erklärte ich ihr mit einem Lächeln.

„Welcher?", fragte sie nach, doch bereute es anscheinend. „Es tut mir Leid ich wollte nicht schnüffeln...", entschuldigte sie sich bei mir mit einem total niedlichen Hundeblick. „Mein Adoptivvater und es macht mir nichts aus, wenn du darüber Bescheid weißt, zumindest stellst du mir dann keine dummen Fragen.", stellte ich, mit einem Blick in Richtung Derek, richtig.

„Derek, was hast du der Armen Rose angetan?!", fragte sie entsetzt. „Sag lieber, was die Gesichtserkennung ergab.", verteidigte ich den Dunkelhäutigen.

„Also... Dieser Mann, den du gemalt hast, ist Leroy Jethro Gibbs und Vater der Kleinen, sie habe ich zur Sicherheit auch nochmal erkennen lassen. Das Mädchen ist mir 8 Jahren in ihrem Elternhaus von Flammen überrascht worden und ist Tod. Ihr Vater war Marine und zu dieser Zeit im Ausland. Heute lebt er in DC und ist Special Agent beim NCIS."

„Das heißt dann wohl, dass wir vor Ort mit dem NCIS kooperieren müssen.", seufzte Rossi. Da er den NCIS und damit auch einen Teil meiner Familie indirekt beleidigt hatte, beschloss ich, ihn nicht mehr so sympathisch zu finden.

„Danke Garcia, könntest du bitte den NCIS in L.A. informieren, wir werden Agent Gibbs selbst anrufen, schicke uns doch bitte seine Nummer.", sagte Hotch zum Bildschirm. Fast schon in Trance sagte ich eine Reihe an Zahlen vor mich her.

Verblüfft schaute mich Penelope an, als sie die Zahlen hörte. „Das ist seine Nummer. Woher kennst du sie?" Nun lagen auch die Blicke der Anderen mal wieder auf mir.

„Gibbs ist der Chef meiner Schwester, sie gab mir seine Nummer für Notfälle." Sie waren anscheinend nicht ganz zufrieden mit meiner Antwort, dennoch sagte Hotch:

„Dann rufst du ihn am Besten auch an und holst ihn her und bringst die Agents vom NCIS auf den selben Wissensstand. Reid und JJ, ihr seht euch den Fundort an, Rossi und Morgan, ihr redet mit dem Professoren, der die Frauen als vermisst gemeldet hat, ich werde mir die Leichen ansehen und einen genauen Autopsiebericht besorgen, wir treffen uns im NCIS Hauptgebäude."

Nur ein paar Momente später setzte wir zur Landung an und verließen den Jet. Draußen standen bereits 3 Autos, die uns zur Verfügung gestellt wurden. Da wir uns in vier verschiedene Grüppchen aufteilen mussten, verkündete ich: „Ich fahre mit meinem eigenen Auto, es steht immer noch auf dem Parkplatz." Hotch nickte zustimmend. Ich laufe in Richtung offizielle Parkplätze und sehe meinen Wagen schon von Weitem.

Mein nun ehemaliger Kollege, Callen, hatte mir versprochen, ihn mir am Wochenende nach Quantico zu fahren und mich zu besuchen. Zum Glück war erst Mittwoch. Mit dem Schlüssel, der sich immer noch an meinem Schlüsselbund befand, öffnete ich den schwarzen Range Rover und stieg ein. Ich sog den vertrauten Geruch ein und fühlte mich wohl. Ich war erst seit zwei Tagen nicht mehr hier gewesen, trotzdem hatte ich es vermisst, hinter dem Steuer meines Autos zu sitzen.

Beautiful Red RosesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt