|I'm going to show you crazy~Bebe Rexha|
Sam's Sicht
Langsam drehe ich mich um. Immer darauf bedacht, dass ich jetzt nicht gleich loslachen darf. Und so schwer es mir auch fällt, ich kann mir ein schallendes Gelächter unterdrücken.
Alec starrt mich durchdringend an. So, als ob er tief in mein Inneres sehen wollen würde. Doch was würde ihm das bringen? Ich habe der Welt nichts zu verheimlichen. Bis auf, dass ich meinen Bruder vielleicht einmal seine Spielkonsolen oder seine Chips geklaut habe. Aber was ist das schon für eine Leistung, wenn es sogar Werwölfe gibt, die sich aus purer Lust einfach einmal ein Tierchen jagen? Langsam drängelt sich der Gedanke Vegetarierin zu werden immer mehr in den Vordergrund.
»Was reicht?«, äffe ich ihn nach und erhebe mich ebenfalls von meinem Stuhl. Was fällt diesem Kerl eigentlich ein? Nur weil er ein zukünftiges Alpha ist, hat er doch nicht über die ganze Welt zu bestimmen! So ein Volltrottel!
»Dein Benehmen! Du wirst mir gehorchen und das tun, was ich dir sage!«, zischt er mich mit zusammengekniffenen Augen an und tritt einen Schritt näher an mich heran, um mich einzuschüchtern.
»Hey, Kleiner! Du kannst mich nicht einschüchtern. Und weißt du wieso? Weil du ein Lappen bist-«, ich halte meinen Lachanfall krampfhaft zurück, »Du hast mir gar nichts zu sagen, Alec!«, zische ich zurück und betone seinen Namen mithilfe eines abfälligen Untertons.
»So hast du nicht mit mir zu reden!«, schreit er plötzlich total aggressiv, wodurch sich seine Pupillen weiten und sich sein vorher noch so emotionsloser Ausdruck in pure Wut umwandelt. »Ich bin bald ein Alpha! Und du mickriges, kleines Biest hast dich mir zu unterwerfen.«
Der ganze Saal ist still geworden. Es sind nur noch die Worte, die Alec gerade ausgesprochen hat, die die ganze Zeit in meinen Ohren klirren. Sonst ist alles mucksmäuschenstill. Die Jugendlichen des Internats starren uns mit weit geöffneten Mündern an, weshalb ich genervt die Augen verdrehte und schreie: »Macht eure gaffendem Mäuler zu und kümmert euch um euren eigenen Scheiß!«
Und tatsächlich wenden sich die meisten der ganzen beschämten Gesichter ab, weshalb ich einen erleichterten Seufzer entfahren- und ich mich wieder auf meinem Platz fallen lasse.
»Hör zu! Du hast dich hier nicht so aufzuspielen! Wenn du dich weiterhin so benimmst, werde ich dafür sorgen, dass du hier schneller verschwindest, als du 'Sorry' sagen kannst!«, zischt er mir in mein Ohr, wodurch sich eine leichte Gänsehaut in meinem Nachen verbreitet.
»Das geht mir sowas von am Arsch vorbei.«, knurre ich leise zurück und verschränke stur meine Arme vor der Brust. Mein Appetit ist mir soeben vergangen. Ich würde jetzt keinen Bissen mehr hinunter bekommen.
Und auch wenn ich krampfhaft versuche diesen Oberegoisten zu ignorieren, kann ich in meinen Augenwinkeln erkennen, dass er sich aus dem Staub macht. Und erst als unser ach so tolles Alpha verschwunden ist, fängt auch Adam wieder an sich zu regen.
»Was war das denn?«, haucht er verblüfft und lehnt sich tiefer in die Lehne seines Stuhls. Emotionslos starre ich ihn an. Was das gewesen sein soll? Er hätte mich unterstützen können...ach nein! Er hat ja Angst vor dem bösen, bösen Alpha!
»Du bist so eine Memme!«, schnauze ich ihn gereizt an und erhebe mich wieder von meinem Stuhl. Sie sind Werwölfe! Da kann man doch nicht solch eine Angst vor einem Alpha haben! Alec ist es ja noch nicht einmal.
»Wie bitte?«, knurrt er und springt ebenfalls auf. »Ich soll eine Memme sein?«
Gelangweilt zucke ich mit meinen Schultern und schiebe meinen Stuhl zurück. »Du hättest mir ruhig ein wenig helfen können! Aber wahrscheinlich gehört du ich zu der Art Mensch- Werwölfen, die Angst haben aus dem Internat geschmissen zu werden! Viel Spaß beim Marionetten spielen! Ich will hier nur noch weg!«, schnaufe ich und drehe mich noch einmal kurz zu Adam, der mich verblüfft anstarrt.
»Du willst hier weg? Und was? Marionetten?! Wir sind ein Rudel!«, korrigiert er und greift nach meinem Handgelenk.
»Lass mich. Ich bin echt enttäuscht von dir!«, zische ich und reiße mich von ihm los, bevor ich so schnell wie möglich aus dem Speisesaal renne.
~
Gelangweilt sitze ich auf meinem Bett und starre aus dem Fenster. Warum muss ich nur ein Werwolf sein? Warum muss ich es sein, aber meine Freunde nicht? Sie würden mich verstehen! Aber die? Alan und Adam? Sie wissen überhaupt nicht, wie das alles ist. Sie wissen nicht, wie es ist, einfach in eine völlig andere Welt umgestuft zu werden.
Und jetzt fällt mir wieder ein, dass Alec ja meine Koffer gestohlen hat. Das kann einfach alles nicht wahr sein! Und vor allem würde sicher keiner der Direktoren helfen. Immerhin ist er ja ihr Alpha!
Frustriert schnaufe ich auf und lasse mich zurück in meine Kissen fallen. Ich bräuchte jetzt einfach meine Ruhe. Doch wie soll ich jetzt schlafen? Ich bin überhaupt nicht müde.
Ob meine Eltern mich vermissen? Ob sie überhaupt an mich denken? Und meine Freunde...wer würden ihnen denn Bescheid geben? Ich habe mich nicht einmal verabschiedet! Der Bus war einfach aufgetaucht.
Seufzend sehe ich mich in meinem Zimmer um. Verdammt! Meinen Rucksack haben sie auch! Jetzt kann ich nicht einmal mit Elli telefonieren!
Was ist das hier für eine Verarsche? Das kann doch alles nicht wahr sein. Werwölfe? Pah! Du hast dich doch schon verwandelt. Ich würde eher schauen, dass du mit Mr. Wack und Alec zurecht kommst, damit du nicht auch noch Schwierigkeiten angehängt bekommst. Und deine Koffer...ich würde sie mir holen, bevor es zu spät ist. Alec ist alles zuzutrauen.
Seufzend schließe ich meine Augen und versuche einfach an nichts zu denken. Nicht daran, dass ich ein Werwolf bin. Nicht daran, dass meine Koffer und mein Rucksack weg sind. Nicht daran, dass Alec bald das Alpha des Rudels wird. Des Rudels, zu dem nun ich gehöre. Dem Alpha, dem ich in Zukunft gebrochen muss. Nicht daran, dass ich meine Familie nie wieder sehen werde. Nicht daran, dass es hier einfach fruchtbar ist.
Doch je mehr ich versuche, das alles zu verdrängen, desto schlimmer wird das Stechen in meinem Herzen.
___
A/N: Naa, wie fandet ihr das Kapi?
Eure Maja
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The Unlimited
WerewolfWERWOLF-STORY ~ Samantha McCollin, 17, ist nicht nur total frech und unverschämt, sondern der Teufel in Person. Ständige Streiche und Sticheleien stehen auf ihrem Tagesprogramm. Während jeder hofft, von ihr verschont zu werden. Doch ihr spaßiges, be...