Schon seit fast zwei Wochen verbrachte ich meine Nächte bei ihm, dem Jungen dessen Namen ich immer noch nicht kannte. Erneut sah ich ihn nun von Weitem, wie er dort saß und auf den Ozean starrte. Von seinen breiten Schultern aus stützten ihn zwei Arme hinter ihm auf dem Felsen ab, damit er Halt auf diesem hatte. Seine unordentlichen Haare lagen kreuz und quer auf seinem Kopf, da es ihn wohl nicht störte wie sie aussahen - vermutlich, da um diese Uhrzeit eigentlich sowieso niemand Unterwegs war. Das einzige, was Licht spendete, war der Sichelmond, weshalb der junge Mann von dieser Entfernung bloß eine Silhouette darstellte, und trotzdem löste dieser Anblick etwas in mir aus. Mein Herz pochte schneller als normal, meine Füße wollten mich wie von selbst in seine Richtung tragen, und meine Arme wollten ihn an mich drücken und nie wieder loslassen. Allein bei dem Gedanken daran, dies zu tun, verspürte ich ein Feuerwerk der Gefühle in mir, welches mich förmlich dazu zwang mich nun wieder auf ihn zuzubewegen, ohne dass ich genau weiß was ich hier tat. Automatisch blieb ich hinter ihm stehen und schlang meine, im Gegensatz zu seinen, dünnen Arme um ihn, um mich von hinten an ihn zu drücken.
"Ich hab' mich schon gefragt, wo du bleibst, Kleiner."
Seine tiefe Stimme, die mir plötzlich so nah war wie nie zuvor, brachte mir schließlich die Erkenntnis.
Ich liebte ihn.
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Footprints |-Tardy
أدب الهواةUnd ich lief ihm nach, Schritt für Schritt, durch seine Fußabdrücke am Meer entlang.