Die Einladung

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Mit einem langgezogenen Quietschen schwang die Tür auf. Johanna atmete auf und auch ich wischte mir gedanklich den Schweiß von der Stirn. Bis auf die Weasleys war noch niemand hier. Molly kochte und die anderen saßen alle am Tisch und unterhielten sich.

"Da seid ihr ja!" Molly schien erleichtert zu sein, dass wir tatsächlich aufgetaucht waren. "Heute werden noch ein paar andere Mitglieder des Ordens mit uns zu Abend essen, ich hoffe das macht euch nichts aus."

"Aber nein." Johanna winkte ab. Innerlich stöhnte ich auf. Es war für mich schon schlimm genug, mit so vielen Leuten in einem Raum zu sein, und heute Abend würde die Aufmerksamkeit aller auf uns beiden liegen. Na toll.

Die Tür ging erneut auf und herein kamen alle sieben Mitglieder von BTS. Sie setzten sich hin und sahen Molly erwartungsvoll an. Diese war bis eben noch am Herd beschäftigt gewesen, stellte sich nun aber vor uns und sah uns der Reihe nach an.
"Ich habe mit Professor Dumbledore gesprochen", hob sie an. "Er hat zugestimmt, euch beide, Nina und Johanna, in Hogwarts aufzunehmen."

In dem kläglichen Versuch, einen Fangirlanfall zu unterdrücken, grinste ich von einem Ohr zum anderen. Johanna ging es nicht anders. Da fiel mir jedoch etwas ein.

"Aber wir haben doch noch nie gezaubert! Müssen wir zu den Erstklässlern?" Entsetzt sah Molly mich an.
"Natürlich nicht! Professor Dumbledore hat mir erzählt, dass ihr schon einige Zauber kennt, auch wenn ihr sie noch nie benutzt habt, und den Rest werdet ihr entweder hier oder dann in Hogwarts schon noch nachlernen. Professor McGonagall und Professor Snape sind auch im Orden, die werden euch das wichtigste schon hier beibringen, zusammen mit dem Schulleiter."

Na toll. Snape war nicht unbedingt der Lehrer, bei dem ich Nachhilfeunterricht haben wollte. Aber wir würden von Dumbledore unterrichtet werden! Jede Nervosität aufgrund des Abendessens hatte ich schon lange vergessen.

"Ihr werdet in die fünfte Klasse kommen, wie Ron." Molly zeigte auf ihren Sohn.

"Und was hat das mit uns zu tun?", fragte Taehyung neugierig nach. Sie antwortete:
"Nun, Professor Dumbledore hat mit BigHit Entertainment telefoniert und sie überzeugt, dass ihr euch eine Pause verdient habt. Er hat mich gebeten euch zu sagen, dass ihr in Hogwarts jederzeit willkommen seid, wenn ihr wollt."

Taehyung und Hoseok sprangen vor Begeisterung auf und begannen irgendeinen Tanz, Namjoon jubelte laut, Jimin lachte und Yoongi seufzte nur und ließ sich noch tiefer in seinen Stuhl sinken, wenn das überhaupt möglich war.

"Was denkst du, in welches Haus wir kommen?", fragte Johanna mich leise.
"Eigentlich ist mir das egal, solange wir zusammen sind. Stell dir vor, die stecken uns in unterschiedliche Häuser!"

"Ach was", erwiderte meine Schwester grimmig, "jeder Hut lässt sich irgendwie bestechen!"

"Wir werden eure Schulsachen also sehr viel früher besorgen müssen als die der anderen- außerdem sind Harry und Hermine ja noch gar nicht hier. Ich dachte, wir könnten morgen in die Winkelgasse gehen", fuhr Molly fort, während sie am Herd beschäftigt war, "und schon einmal eure Zauberstäbe und die Bücher besorgen. Die braucht ihr wahrscheinlich sehr viel früher als die anderen."

"Sie dürfen in den Ferien zaubern?", fragte Fred empört. "Wir mussten warten, bis wir sechzehn waren!"

"Sie sind ja auch noch keine Hogwarts-Schüler, George", antwortete sie ungerührt. Ups.

Wir halfen Molly, den Tisch zu decken und bald kamen auch einige andere Mitglieder des Ordens dazu. Sirius stellte sich uns vor, Remus Lupin, Moody und Tonks ebenso. Moody wechselte daraufhin nur ein paar gemurmelte Worte mit Arthur und Sirius und verschwand daraufhin gleich wieder. Die anderen setzten sich zu uns an den Tisch. Glücklicherweise ließen sie uns mit Fragen einigermaßen in Ruhe, lediglich Arthur war regelrecht fasziniert von unserer Beschreibung eines MP3- Players und stellte uns jede Menge technische Fragen, auf die wir keine Antwort hatten. Erst ein mehr als mahnender Blick seitens seiner Frau ließ ihn verstummen.

"Ich nehme an, ihr seid müde", stellte Molly nach dem Abendessen fest, als wir unsere Teller wegschoben. "Ihr solltet euch ausruhen, morgen geht es in die Winkelgasse! Ich werde mitkommen und wir können eure Schulsachen besorgen."

"Wann müssen wir denn aufstehen?", fragte Johanna vorsichtig, als wir uns vom Tisch erhoben. Molly sah sie geschockt an.

"Ihr könnt selbstverständlich ausschlafen! Kommt runter, wann immer ihr wach seid!"

"Das ist das Netteste, das mir jemals jemand gesagt hat!" Ich strahlte sie an und winkte den anderen noch kurz zu. Johanna tat es mir gleich, dann gingen wir nach oben.

Oben in unserem Zimmer setzten wir uns auf unsere Betten.

"Freust du dich auf morgen?", fragte ich meine Schwester. Johanna grinste.

"Aber hallo! Ich meine, wir bekommen unsere Zauberstäbe... vielleicht dürfen wir uns auch ein Haustier aussuchen! Und, hey... wer träumt nicht von einer Shoppingtour mit BTS?"

Kichernd machten wir uns fertig und gingen ins Bett. Obwohl ich so müde war, bekam ich lange Zeit nicht die Augen zu. So sehr ich mich auch auf morgen freute, ich machte mir auch etwas Sorgen. Die Weasleys hatten an sich schon nicht viel Geld, und jetzt waren auch noch Johanna und ich aufgetaucht. Mrs Weasley würde es nie im Leben zugeben, aber ich befürchtete, dass es einfach zu viel war. Außerdem wusste ich nicht, wer die Rechnung der Jungs übernehmen würde.

Dumbledore hatte sich sicher darum gekümmert, fiel mir plötzlich ein. Er musste ja von der finanziellen Lage der Weasleys wissen und dass Johanna und ich nicht gerade mit Geld um uns werfen konnten, hatte er ja gesehen. Die Jungs waren nicht unbedingt arm, aber sie hatten wahrscheinlich nicht viel Geld mitgenommen, ganz zu schweigen von der Währung.

Genervt wegen meiner eigenen Sorgen drehte ich mich um und kuschelte mich tiefer in mein warmes Bett. Es würde sich schon eine Lösung finden. Notfalls könnten BTS in Gringotts ein spontanes Konzert veranstalten und Johanna und ich würden die Ablenkung nutzen um ein paar von den Edelsteinen zu klauen, die J.K. Rowling in der Bank immer beschrieben hatte.

Mit einem leisen Lächeln auf den Lippen schlief ich ein.

Mit BTS in HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt