Severus saß an seinem Platz, an dem er schon den ganzen Abend saß und beobachtete Hermine genau. Sie war nun bei ihrem vierten Glas Rotwein und lachte mit allen, die sich die verschiedensten Geschichten erzählten. Nach einer Stunde kamen auch die beiden Jungen wieder herein.
Liam nahm neben Hermine platz und musterte sie eine Weile. „Du bist betrunken", grinste er sie an. Hermines wunderschöne helle Lachen schallte durch den Raum. „Ja und mir graut es vor dem Aufstehen", antwortete sie, als sie sich ein weiteres Glas Wein einschenkte. Liam schnappte sich Hermines Glas und Severus atmete das erste Mal erleichtert auf, aber er hatte sich geirrt. Der junge Mann nahm nur einen Schluck verzog das Gesicht leicht und gab ihr das Glas zurück. „Ich bleibe lieber beim Whiskey", grinste er.
Mina nickte wild und trank weiter. Sie und Liam erzählten Geschichten, wie sie sich verliebt hatten. Aber Severus hörte nicht wirklich zu. Er sah sich nur seine Frau genau an und war gefesselt von den Bewegungen ihrer Lippen und das Glänzen in ihren Augen. „... dann hat er mich gefragt, ob wir noch zu McDonalds wollten, obwohl er mir vorher erzählt hatte, dass er Vegetarier ist!", lachte sie und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel, dann goss sie sich den Rest aus der Weinflasche in ihr Glas.
Sie trank das Glas in einem Zug leer und stand dann wankend auf. „Entschuldigt mich", grinste sie und strich Liam mit einer Hand durch die Haare, als sie den Raum verließ. Bei dieser Geste verengten sich Severus Augen gefährlich, aber dann sah er seiner Hermine mit besorgtem Blick hinterher. Er hatte den Schatten, der sich über ihr gerade noch so fröhlichem Gesicht gelegt hatte, durch aus mitbekommen.
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Hermine ging in das Badezimmer und lehnte ihren Kopf gegen die kalten Fließen. Es war damals eine schöne Zeit. Sie war wirklich verliebt, aber ein Jahr später war alles kaputt. Liam ist damals schwer krank geworden und sie hatte lange mit ihm um sein Leben gekämpft. Seit der Zeit war er nicht mehr der Selbe.
Liam war einst ein freundlicher, herzlicher, entscheidungsfreudiger, junger Mann. Heute war er verängstigt, zornig, wankelmütig und herrisch. Sie schüttelte den Kopf und bereute diese Entscheidung sogleich. Um sie herum drehte sich alles und sie setzte sich auf die Toilette, damit sie sich wieder sammeln konnte. Sie griff nach einem Buch, dass immer in einem der Badezimmer lag und begann zu lesen.
An der Tür klopfte es und sie brummte kurz. „Wo bleibst du denn?", hörte sie Liams Stimme, als er in das Badezimmer trat. „Du liest schon wieder", schüttelte er den Kopf. Mina legte das Buch weg und stand auf. „Ich komme ja schon", lächelte sie leicht. Beide traten zusammen in den Flur und Liam zog Mina in seine Arme.
„Immer bist du am lesen", murmelte er in ihr Haar. Sie bemerkten nicht, dass Severus in einer Ecke stand. „Wenn man gerne liest, dann hat man auch ein Buch vor der Nase", lachte sie leise. „Aber du hast so keine Zeit für mich und ich will keine Freundin, die immer liest", murrte er. Mina verkrampfte in seinen Armen und schob ihn von sich. „Deshalb bist du auch nicht mehr mit mir zusammen", schnaubte sie aufgebracht.
„Ich liebe dich und dass mit der Trennung bekommen wir doch keine fünf Minuten hin", zischte er aufgebracht. „Aber du beachtest mich nie und kümmerst dich immer nur um dich selber!" Mina wirbelte zu ihm herum und in ihr tobte ein Sturm aus Wut und Enttäuschung. „Ich kümmere mich immer nur um mich selber? Pah! Das ich nicht lache. Ich habe dich fast zwei Jahre gepflegt, jeden Arzt mit dir aufgesucht, meine Freunde vernachlässigt und mich rund um die Uhr nur um dich gekümmert. In diesen zwei Jahren habe ich jede Demütigung und jedes Wort über mich ergehen lassen und die alles verziehen. Ich habe nicht mal ein Buch in die Hand genommen, damit du das Gefühl hattest, dass es jemanden gibt, der sich nur für dich interessiert! Was war dein Dank für das alles? Du hast mir ins Gesicht gesagt, dass du lieber sterben würdest, als keine Kinder mehr zeugen zu können! Ich habe gekämpft und mich aufgeopfert und du sagst mir ins Gesicht, gesagt, dass ich dir so unwichtig bin, dass es dir egal ist, wie es mir oder deiner Familie gehen würde, nur weil du ein zu großes Ego hast und vielleicht keine Kinder hättest bekommen können! Ich habe dir immer alles verziehen, ohne auch nur einen Mucks von mir zu geben, aber diesen Satz und die Bedeutung dahinter werde ich dir niemals verzeihen!", fauchte sie Liam wütend an und drehte sich dann wieder weg. „Verschwinde", zischte sie noch und lehnte sich dann gegen die Wand, um aus dem Fenster zu sehen.
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Gibt es ein Wiedersehen?
FanfictionEs sind 5 Jahre vergangen seit Professor Severus Snape und Hermine Granger sich getrennt haben. Hermine hat sich in die Muggelwelt zurückgezogen und hat Britannien den Rückengekehrt. Doch konnte ihr Herz den dunklen Mann nie ganz vergessen! Was pass...