上瘾 (OVERDOSE)

Kapitel 17: Ein Nachmittag mit Baekhyun

Luhans POV

''Lu Han! Endlich haben wir mal die Gelegenheit Zeit miteinander zu verbringen. Du glaubst gar nicht wie lange ich Sehun anbetteln musste damit er das zulässt,'' begrüßte Baekhyun mich am nächsten Tag und fiel mir stürmisch um den Hals. Hilfesuchend sah ich zu Sehun und streckte meine Arme weit vom Körper weg um ihn möglichst kaum zu berühren. Nichts gegen Baekhyun, aber ich konnte es überhaupt nicht ab wenn fremde Leute mich plötzlich umarmten. Vor allem dann nicht wenn ich nicht einschätzen konnte ob sie es nur machen um mir ein Messer in den Bauch zu stechen oder einfach nur keine Ahnung von den Distanzzonen hatten.

''Lass ihn los Baekhyun. Wer weiß was du ihm noch für Krankheiten überträgst,'' schritt Sehun zu meiner Rettung ein und schob ihn von mir weg. ''Sagt der Richtige. Von dir kann er sich wesentlich mehr holen,'' erwiderte Baekhyun und verdrehte genervt die Augen. ''Wie hältst du es nur jeden Tag mit ihm aus? Ich würde wahnsinnig werden,'' fügte er noch hinzu und sah fragend zu mir. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Sehun ihn wütend anstarrte und in der Hoffnung so den Mord an Baekhyun verhindern zu können, drehte ich mich zu ihm und gab ihm einen kleinen Kuss. Glücklicherweise beruhigte ihn das tatsächlich, denn sein Blick wurde etwas weicher und seine Körperspannung lockerte sich.

''Ich hol dich nachher wieder ab. Pass auf dich auf und lass dir keine scheiße von ihm erzählen. Er redet viel Müll wenn der Tag lang ist,'' sagte Sehun und drückte mir noch einen letzten Kuss auf, ehe er sich umdrehte und zurück zu seinem Auto lief. Kurz sah ich ihm noch hinterher, drehte mich dann aber zu Baekhyun um und sah ihn abwartend an. ''Ich bin echt beeindruckt Lu. So oft wie dich hat er noch keine andere Person geküsst. Normalerweise ist er nicht so der Typ dafür, da Küssen schon eher zu Liebe und Romantik gehört, aber bei dir scheint er ja gar nicht mehr aufhören zu können,'' sagte er und das überraschte mich ehrlich gesagt. Ich hätte erwartet, dass er das bei jedem anderen auch gemacht hat, aber das ich jetzt die erste Person bin, machte mich beinahe sprachlos. Hatte es einen bestimmten Grund warum er ausgerechnet bei mir nicht aufs Küssen verzichten kann oder erzählte Baekhyun gerade irgendeinen Mist? Schwer einzuschätzen, aber am besten ich behalte mir das mal im Hinterkopf. Sicher ist sicher.

''Naja wie auch immer, lass uns losgehen. Ich darf keine einzige Bewegung von dem Kerl verpassen,'' holte Baekhyun mich aus meinen Gedanken und wir liefen Richtung Innenstadt. Da Weihnachten bevor stand, war dementsprechend viel los und es wunderte mich das Baekhyun in diesem Menschenauflauf jemanden im Blick behalten konnte. Ich habe ja schon Probleme nicht selbst verloren zu gehen und er konnte einfach mal einen anderen Menschen beobachten. ''Wir setzten uns auf die Bank da vorne, nicht das du mir noch verloren gehst. Sehun würde mich dafür töten und da habe ich nicht wirklich Lust drauf,'' meinte er plötzlich als ob er meine Gedanken gelesen hätte, nahm meine rechte Hand und zog mich mit sich aus dem Getümmel heraus.

Wir nahmen auf besagter Bank platz und Baekhyun holte gleich sein Handy heraus um etwas nachzugucken. ''Also, der Kerl müsste in etwa acht Minuten hier vorbei kommen und in das Gebäude direkt vor uns gehen. Nach etwa einer halben Stunde werden wir in dem Klamotten Laden hinter uns verschwinden und uns da etwas umsehen. Er wird etwas später das Gebäude wieder verlassen und Richtung Parkplätze laufen. Nach ungefähr drei bis fünf Minuten verlassen wir den Laden und folgen ihm. Sobald er im Auto verschwunden ist, ist unsere Arbeit beendet,'' erklärte er und steckte das Handy wieder ein. ''Wieso beobachten wir ihn überhaupt wenn du schon so einen genauen Zeitplan über seine Tätigkeiten hast?'' ''Um zu schauen ob er alleine Unterwegs ist, ihn jemand begleitet oder einfach nur im Blick hat. Der Kerl ist ein hohes Tier in der Drogenszene. Er zieht Leute ab wo er nur kann, dementsprechend haben es viele auf ihn abgesehen,'' sagte er und sah sich kurz um, ehe er weiter sprach.

''Du musst wissen das wir nicht nur töten, sondern auch anderen dabei helfen es zu tun. Sprich, wir beschatten für andere irgendwelche Leute, geben die gesammelten Informationen an unseren Auftraggeber weiter, sodass dieser ihn ohne große Probleme umlegen kann. Natürlich ist das nicht ganz ungefährlich, vor allem da sich viele Auftraggeber als verdeckte Polizisten herausstellen, aber es ist mit die Angenehmste Art an Geld zu kommen. Du musst niemanden umlegen, keine Angst haben das dich jemand erwischt... Alles was du machen musst, ist jemanden zu beobachten. Zwar kann das manchmal auch ziemlich nervenaufreibend sein, aber im Großen und Ganzen ist es sehr entspannend.''