Luhans POV
Wütend stieß ich die Tür auf und hätte am liebsten sofort abgedrückt als ich den genervten Blick von der Tusse sah. ''Was willst du noch hier? Hat Sehun nicht gesagt das du abhauen sollst? Es wundert mich sowieso das er mit einem Kind wie dir Zeit verbracht hat, wenn er mit jemandem wie mir wesentlich mehr Spaß haben kann,'' sagte sie hochnäsig und das brachte das Fass bei mir wirklich zum Überlaufen. Ohne zu zögern legte ich beide Hände um den Griff der Pistole und hielt diese auf sie gerichtet. Spöttisch lachte sie auf und dieser Ton brachte mich dazu abzudrücken. Laut hallte der Ton in meinen Ohren wider und erst jetzt kam ich wieder zu Bewusstsein.
''Ich... Ich habe gerade wirklich einen Menschen erschossen...'' flüsterte ich und starrte mit weit aufgerissenen Augen zu Boden. ''Du hast daneben geschossen. Jetzt mal im Ernst was hattest du nur an diesem Baby? Mehr als süß aussehen kann der Junge auch nicht, falls das überhaupt ein Junge ist. Könnte auch gut als Mädchen durchgehen,'' hörte ich ihre Stimme und als ich meinen Blick wieder anhob und zu Sehun sah, starrte er mich emotionslos an. ''Ich glaube es wäre doch besser dich umzulegen. Du kannst ja nicht mal mit einer einfachen Pistole umgehen,'' sagte er kalt und legte mit einem festen Griff seine Hände auf ihre nackten Schultern. ''Du musst fest stehen und den Rückstoß im Kopf behalten, deshalb setzt die Pistole etwas niedriger an, falls sie hochzieht, du immer noch triffst,'' sagte er und verwundert sah ich ihn an. ''Na los, töte sie. Das wolltest du doch gerade oder nicht? Jetzt weißt du wie es geht, also mach es.'' Weiterhin sah ich verwundert zu ihm und hörte sowohl sie als auch ihn laut seufzen.
''Ich sag ja, was für ein Baby. Wetten mit mir die Nacht war das reinste Vergnügen, da ich mir nicht vorstellen kann das der was drauf hat. Er soll wieder zurück in die Grundschule gehen und mit Barbies spielen, denn zu mehr ist er ja auch nicht zu gebrauchen.'' Genervt rollte sie mit den Augen und drehte sich zu ihm, um ihm einen Kuss zu geben doch soweit ließ ich es nicht kommen. Da die Wut wieder Herr über mich wurde und alle eben noch dagewesenen Schuldgefühle verdrängte, hob ich erneut die Waffe, setzte sie so wie Sehun eben sagte etwas weiter unten an und drückte ab. Kaum bohrte sich die Kugel in ihr Fleisch, sackte sie auch schon zusammen und fiel seitlich zu Boden.
Anders als eben begriff ich zuerst gar nichts und starrte einfach nur auf ihren nackten, blutenden Körper. Zumindest solange bis Sehuns lautes Lachen meine Aufmerksamkeit weckte. Verwirrt sah ich zu ihm und war noch verwirrter als er auf mich zu kam und fest umarmte. ''Ich bin so stolz auf dich mein Engel,'' flüsterte er in mein Ohr, ehe er die Umarmung kurz lockerte um mir einen Kuss auf die Lippen zu geben. ''W-was...?'' ''Hast du wirklich meinen Worten geglaubt? Ach Baby, ich dachte du kennst mich mittlerweile gut genug um zu wissen das du mir niemals langweilig werden würdest. Und selbst wenn, würde ich dich sofort töten und nicht am Leben lassen damit du weiter für mich arbeiten kannst. Das wäre richtig dumm von mir.''
''Ich kann dir immer noch nicht ganz folgen...'' ''Ich wollte wissen was genau ich dir bedeute und da du sie aus lauter Eifersucht erschossen hast, weiß ich, das ich dir sehr wichtig bin. Und das du genau so krank bist wie ich denn nicht jeder hätte so skrupellos die Waffe genommen und einfach abgerückt. Vor allem dann nicht nachdem er realisierte was er da gerade tut,'' erklärte er genauer und so langsam kam mein Hirn auch wieder mit und machte sich dran die Informationen zu verarbeiten. ''Wieso hättest du dir keinen anderen Weg ausdenken können um das heraus zu finden... WIESO HAST DU MICH ZU EINEM MÖRDER GEMACHT?!'' schrie ich ihn an und stieß ihn von mir weg.
Wieder lachte er und schlang erneut seine Arme um meinen Körper. ''Baby du bist seit deinem ersten Auftrag ein Mörder. Auch wenn du den Mord nicht ausgeführt hast, aber du hast mitgeholfen das hat dich schon zum einem gemacht,'' schmunzelte er und ich konnte es noch immer nicht fassen. Natürlich hatte er Recht, ab da wurde ich schon zu einem Mörder, allerdings war es etwas ganz anderes bei einem Mord mitzuhelfen als ihn selbst auszuführen.
''Wieso musste es auf diesem Weg sein? Weshalb hast du dir nichts anderes ausgedacht?'' fragte ich erneut, doch dieses Mal verzweifelt und drückte meine Stirn gegen seine Brust. ''Für den Fall der Fälle. Mit mir zusammen zu sein ist verdammt gefährlich. Ständig versuchen Leute mich zu jagen und zu töten und wenn jemand heraus findet das ich dich an meiner Seite habe, ist es nicht mal so unwahrscheinlich das du eines Tages entführt wirst in der Hoffnung mich so zu schnappen. Und falls das passieren sollte und du in eine Situation kommst wo es heißt töten oder getötet werden, kannst du es dir nicht leisten danach in eine Schockstarre zu verfallen,'' erklärte er und nahm mir die Pistole aus der Hand.
''Und wieso musstest du ausgerechnet mit ihr schlafen? Hättest du nicht einfach mit mir über alles reden und es erklären können?'' ''Wie schon gesagt, ich wollte wissen ob du überhaupt in der Lage bist jemanden zu töten. Und außerdem habe ich nicht mit ihr geschlafen. Ich habe ihr gestern nach unserem Telefonat K.O Tropfen ins Glas gemischt, sie mit hier her geschliffen, uns beide ausgezogen und ins Bett gelegt damit sie ebenfalls glaubt das letzte Nacht etwas lief und dich schön provoziert und mit dem nicht stattgefundenen Sex angibt.''
Ich war noch sprachloser als vorher. Das Sehun ein skrupelloser Arsch ist war mir bekannt, aber das er so durchtrieben ist, hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. ''Mich wundert es wirklich das du mir die ganze Nummer abgekauft hast. Spätestens bei der Waffe hätte dir auffallen müssen das ich das alles geplant habe.'' ''Wieso das denn?'' fragte ich und hob langsam meinen Kopf um ihm ins Gesicht zu sehen. ''Weil du sie ohne Probleme benutzen konntest. Glaubst du wirklich ich würde meine Pistole ungesichert hier rumliegen lassen? Vergiss es.'' Tatsächlich hatte er damit Recht, aber vor lauter Wut habe ich gar nichts mehr mitbekommen. Den einzigen Gedanken den ich in dem Moment hatte war sie dafür büßen zu lassen sich zwischen mich und Sehun gedrängt zu haben und das machte mir Angst. Niemals hätte ich es für möglich gehalten so ein Monster in mir zu tragen und jetzt wo es einmal Blut geleckt hat, wollte es bestimmt mehr. Doch warum ausgerechnet wurde es durch diese Situation raus gelassen? War ich so sehr damit beschäftigt über Sehuns Gefühle nach zu denken, das mir meine eigenen gar nicht aufgefallen sind? War das so? Liebte ich Sehun? Sonst wäre ich ja wohl nicht so wütend geworden, oder?
''Wir sollten uns am besten wieder hinlegen. Ich habe nicht viel geschlafen und du sahst auch schon mal besser aus,'' schlug er vor und wollte schon das Badezimmer verlassen, als ich ihn aufhielt. ''Warte! Was ist mit ihr? Wir können sie doch nicht einfach hier liegen lassen,'' meinte ich und schielte vorsichtig zum Leichnam. ''Da werden sich Baekhyun und D.O drum kümmern, mach dir keine Sorgen.'' ''A-aber der Boden ist voller Blut und...'' ''Meinetwegen sollen sie die Fließen rausreißen und neue legen, wo ist das Problem? Lass uns endlich schlafen,'' grummelte er und lief weiter, doch erneut stoppte ich ihn. ''Wie kannst du dich nur wieder da reinlegen? Ist das nicht seltsam für dich in einem Bett zu liegen wo vorher jemand drin lag der jetzt tot ist?'' fragte ich und hörte ihn laut seufzen. ''Nein ist es nicht. Ich habe schon zusammen mit einer Leiche im Bett gelegen, wieso sollte mich das jetzt also stören?'' ''A-'' ''Lu Han! Noch ein Wort und du liegst neben ihr, hast du mich verstanden?'' knurrte er und sah mich zornig an. Hastig nickte ich, aber so wie ich nun mal war, konnte ich meine Klappe nicht lange halten und fing nach ein paar Augenblicken wieder zu reden an.
''Se-'' ''Jetzt reichts mir,'' sagte er wütend, packte mich hart am Hinterkopf und das letzte was ich spürte war wie meine Stirn die Wand berührte und ich langsam zu Boden glitt....
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上瘾 (OVERDOSE)
Misterio / SuspensoLangweilig. So könnte man Luhans Lebens perfekt beschreiben. Zumindest würde er es so beschreiben. Er kann sich für nichts und niemanden so wirklich begeistert und lebt sein Leben jeden Tag wie eine leere Hülle vor sich hin. Noch dazu kommt das er...