She stood there laughing
I felt the knife in my hand and she laughed no moreMy, my, my, Delilah
Why, why, why, DelilahSo before they come to break down the door
Forgive me Delilah, I just couldn't take anymoreShe stood there laughing
I felt the knife in my hand and she laughed no more- "Delilah"; Tom Jones
19. Dezember 2017, Hochzeitslocation, irgendwo im nirgendwo
SOPHIA ♠ Mit einem riesen Krach klatschte nicht nur mein Herz auf den Boden und zersplitterte. Mein Stolz, meine Ehre, mein Vertrauen in die Menschheit und mein Glaube an das Gute im Menschen sprangen gleich hinterher.
Lange, vermutlich viel zu lange, sah ich in Liams Augen, fragte mich, ob er es wirklich ernst meinte.
Das tat er.
Ohne mich eines weiteren Blicks zu würdigen ließ er mich bei den Toiletten stehen, verschränkte seine Finger mit ihren und ging. Er ließ mich einfach ohne ein weiteres Wort stehen. Aus einem mir nicht ersichtlichen Grund schossen mir sofort ein paar Zeilen eines Songs in den Sinn. Ich liebte Adele. Und verfluchte sie in diesem Moment in Grund und Boden:
❛I heard that you're settled down,
That you found a girl, And you're married now.
I heard that your dreams came true,
Guess she gave you things, I didn't give to you.❜
Ich wollte es nicht. Ich wollte es wirklich nicht. Es war nicht meine Art. Und doch liefen mit einem Male kleine, heiße Tränen meine Wangen hinab. Für mich gab es jetzt genau zwei Möglichkeiten: Mit Kopfhörern in einer der Toiletten einschließen, Rotz und Wasser heulen und später wieder heraus kommen. Oder aber: So schnell wie es nur geht verschwinden und im Auto Rotz und Wasser heulen. Da ich wusste, dass ich in meiner Tasche noch einen Schokoriegel hatte, favorisierte ich Möglichkeit Nummer eins. Ich freute mich so sehr auf den Zucker, dass ich im ersten Moment den Haken nicht erkannte.
Meine Tasche lag noch im Auto.
Okay, Sophia. Reiß dich zusammen! Mir selbst Mut zu redend, wischte ich mir übers Gesicht und versuchte mich durch die Menge zu quetschen. Zu meinem Glück hatte ich kaum Make-up aufgetragen, sonst hätte man mich vermutlich für tollwütigen Dachs gehalten, ausgestopft und über den Kamin gehangen. An meinen Freunden kam ich allerdings nicht so einfach vorbei, wie an den ganzen anderen Menschen, die ich überhaupt nicht kannte. „Ich geh nur mal eben eine rauchen", lächelte ich wohl weniger überzeugend. Eleanor schien den Braten gerochen zu haben, nickte Perrie zu und meinte nur: „Ich komm mit!" Dass Louis dies genau mitbekam, interessierte sie in diesem Moment nicht. Na, wenn das nicht mal Ärger gab!
Natürlich dauerte es nicht lange, bis sie mich eingeholt hatten. Und selbstverständlich nahmen sie mich sofort in den Arm. Scheiße. Absolute Scheiße war es. Denn Eleanors und Perries Umarmung hatte nicht zur Folge, dass ich mich beruhigte. Nein, im Gegenteil. Ich begann zu schluchzen und ratterte einfach alles runter.
„Er hasst mich, ich schwöre, er hasst mich. Dabei wollte ich nur nicht, dass er die Schrulle da heiratet. Ich meine, die hätte sich fast vom Koch auf der Terrasse ficken lassen. Was wenn Liam raus gekommen wäre? Dann hätte der das gesehen und hätte bestimmt geheult oder wäre vielleicht sogar eifersüchtig gewesen, ich meine der Koch ist schon echt heiß. Der hatte so dunkle, schulterlange Haare und so 'nen Bart. Ein bisschen wie bei den Drei Musketieren. Ironisch, nicht wahr? Wo wir doch immer die Drei Musketiere waren. Aber jetzt sind's wohl nur noch die zwei. Aber das geht doch nicht. ‚Die Zwei Musketiere'—wie klingt denn das? Pfui. Ach man, das ist doch alles scheiße! Ich wollte doch nur-" „Jesus Christ, Sophia! Jetzt atme mal!" brüllte Perrie mich mit einem Mal an. „Schrei mich nicht so an", schluchzte ich nur noch mehr und schniefte in das Taschentuch, welches Eleanor mir hingehalten hatte.
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never too late » lp
Humor„Manchmal ist zu spät genau richtig." Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, seine Finger strichen eine lose Strähne aus meinem Gesicht und seine Lippen trafen auf meine. ...