Kapitel 6

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No you don't have to wear your best fake smile
Don't have to stand there and burn inside
Oh, oh, oh, if you don't like it.

And you don't have to care, so don't pretend
Nobody needs a best fake friend

- "Best Fake Smile" ; James Bay



19. Dezember 2017, Hochzeitslocation, irgendwo im nirgendwo mitten in der Nacht

SOPHIA Die Katastrophe ließ sich einfach vermeiden. Streng nach dem Motto ❛Lächeln und winken❜lachte ich mit ihm mit, beteuerte, wie lächerlich Cheryls Aussage doch sei und betete kontinuierlich zu Gott, dass es ihm nicht auffiel, das ich mich krumm und schief log. Pinocchio wäre grün vor Neid geworden!

Inzwischen war  es 22: 32 Uhr und wir lagen Kopf an Kopf in einem der vielen Zimmer. Zusammen mit Schokoladeneis, Heidelbeeren und ganz viel Sahne. Obwohl er darauf bestanden hatte, dass ich auch den mindestens eine der drei Vorspeisen, sowie mindestens zwei der Hauptgänge probiere, hatte ich ihn schließlich davon überzeugen können, dass es für unsere Figur wohl besser wäre, wenn wir uns auf einen der Nachtische beschränkten.

Als der ❛Frozen❜ Abspann lief und Liam voller Inbrunst versuchte Demi Lovato Konkurrenz zu machen, richtete ich mich auf und sah auf meinen besten Freund herab. Seine Haltung gefiel mir einfach ganz und gar nicht. Während wir lachend Josh Gad imitierten, konnte ich das miese Bauchgefühl prima ignorieren. Doch jetzt, wo Demi davon sang, Zwänge loszulassen und sich endlich frei zu fühlen, hatte auch mein mieses Bauchgefühl den Zwang sich zu entladen. Oder so ähnlich. Jedenfalls konnte ich einfach nicht länger die Klappe halten (eine wirklich miese Angewohnheit!).

„Liam...ich..." Gott, wie fing man bitte so eine Rede an? ‚Duuuuu, Sorry, dass die Trulla dich verarscht hat, wird schon'? „Es tut mir wirklich leid, Liam". Diesen Teil hätte ich auch besser denken sollen. „...wenn du willst, dass sie verschwindet...ich schwöre, ich kann bestimmt noch so ein paar coole Tritte, die wir früher gelernt haben."

Innerlich hätte ich mir am liebsten eine Ohrfeige gegeben. Wie bescheuert konnte man bitte sein? Wenn das so weiter ging, würde ich noch Cheryl-Ausmaße annehmen. Obwohl...nein. Denn eher würde ich mich erschießen, freiwillig im See ertränken und den Krokodilen als Mittagssnack dienen.

Immerhin hatte meine Doofheit zur Folge, dass Liam zum ersten Mal an diesem Abend wieder lächelte (Abgesehen von den drei, vier, fünf Mal, während wir Olaf dabei zusahen, wie er Anna und Kristoff zu Elsa führte).

„Nein, nein. Ist schon gut", sprach er schließlich, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Wie bitte?

Ungläubig hielt ich in meiner Bewegung inne und ließ die Hülle der DVD wieder sinken, anstatt die Disc in eben diese zu legen. „Sicher?"

Seelenruhig richtete Liam sich auf und stellte seinen leeren Eisbecher zurück auf den Nachttisch. „Ja, bin ich."

Taylor und Perrie waren eher ruhige Menschen. Oftmals hatten sie mir gesagt, wie sehr sie mich dafür bewunderten, dass ich einfach so sagen konnte, was mir durch den Kopf ging. Ich hingegen, sah es eher als Fluch. Liams Blick bestätigte meine Ansichten.

„Sorry aber....WIESO?!"

Liam machte sich gar nicht erst die Mühe, seine Emotionen zu verstecken. Im Gegenteil: In seinen Augen blitze ein wundervoller Glanz auf. Meinem besten Freund, saß eindeutig der Schalk im Nacken und egal was es war, ich war dabei! Sofort und auf der Stelle. „Weil ich schon eine Idee habe. Aber ich brauche deine Hilfe."

never too late » lpWo Geschichten leben. Entdecke jetzt