4.

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Draco: Was meinte sie nur damit? Alles wird gut, hatte sie gesagt. Für wen? Für mich war längst nicht alles gut. Noch lang nicht. Im Gegenteil. Es wurde immer schlimmer. Seit ich mir ein weiteres unerreichbares Ziel gesetzt hatte, trafen mich mehr und mehr Rückschläge. Ginny. Sie war es, für die ich alles gut machen wollte. Der es gut gehen sollte. Aber wie?
Ihr Freund lag tot vor uns. Voldemort hatte gesiegt. Das Böse hatte gesiegt. Früher hatte ich mich immer als Teil des Bösens gesehen. Doch das war schon lange vorbei. Ich wollte niemandem mehr nachlaufen. Erst recht nicht meinem Vater! Ich wollte Ich selbst sein. Draco Malfoy. Wollte selbst entscheiden, was ich zu tun und zu lassen habe. Voldemort gehörte erst recht nicht dazu. Doch wie würde es weiter gehen?

Voldemorts Lachen tat in meinen Ohren weh. Ich hätte mir nur zu gern die Ohren zugehalten. Doch Schwäche zu zeigen, war das Letzte was ich wollte.
Doch plötzlich passierte etwas, mit dem keiner gerechnet hatte. Neville Longbottom, ein Schüler in meinem Jahrgang aber aus Gryffindor, humpelte in die Mitte. Direkt auf Voldemort zu. Ich schluckte. Immer hatte ich über Neville gelacht. Hatte ihn wegen seiner Vergesslichkeit geärgert und fiese Sprüche von mir gegeben. Aber das hier hätte ich ihm nicht zu getraut. Der Schüler, den ich all die Jahre ausgelacht hatte, tat das wozu ich keinen Mut besaß. Keiner sagte etwas. Außer Voldemort. Er lachte über Neville. Erschrocken stellte ich fest, dass meine Tante Bellatrix Lestrange mit lachte. An der Seite von dem, der Harry getötet hatte. Und so die Hoffnung von den meisten Zauberern zerstörte. Nur zu gern wäre ich nach vorne gerannt. Direkt in die Mitte und vor ihn. Hätte geschriehen. Und geschimpft. Über ihn. Über die Todesseer. Meinen Vater, meine Tante. Alle diese falschen Menschen, die dachten sie wüssten was sie tun. Doch dazu besaß ich einfach keinen Mut.

Drinny FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt