8. - Von verwirrten Hüten und dramatischen Ankündigungen

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Auch wenn ich schon davon gelesen, ja selbst Bilder gesehen hatte, Hogwarts so zu sehen, war eine ganz neue Liga. Der Anblick war atemberaubend. Wie sich das Schloss majestätisch vor mir erhob, wie die Türme hoch in den Himmel ragten und der See wie ein Spiegel glitzerte. Auch wenn der Tag sich schon dem Ende zu neigte und die zunehmende Dunkelheit die Nacht ankündigte, änderte das nichts an der eindrucksvollen Aussicht auf die Schule. Die ersten Sterne zierten bereits den Nachthimmel, doch auch sie schienen ehrfürchtig auf das Schloss hinabzusehen. Die Fenster der Schule waren hell beleuchtet, ein warmes Licht, wie nur Kerzen es verstreuten.

Mittlerweile war der Zug zum Stehen gekommen und es kostete mich all meine Willenskraft mich von dem Bild, das sich mir bot loszureißen. Wenn auch nicht für lange. Während ich den Wagon verließ, sprang Nala aus meinem Rucksack auf meine Schulter, doch ich nahm es nicht wirklich wahr, denn sobald ich den Bahnsteig betrat heftete sich mein Blick wieder an das Schloss. Es erhob sich hoch über dem See und die Lichter des Schlosses spiegelten sich im Wasser.

Dann bemerkte ich etwas Neues. Eine Barriere aus reiner Magie, wahrscheinlich geschaffen um die Schule und ihr Schüler zu schützen. Es war mir bewusst, dass niemand der Zauberer sie sehen konnte, ganz anders als ich. Oh ja, ich konnte sie sehen. Als Erbe von Chaos, konnte ich Magie in ihrer reinsten Form sehen. Und nicht nur sehen, sondern auch fühlen.

Ein Teil von mir nahm war, wie ein riesenähnlicher Mann nach den Erstklässlern rief und wie Nala auf meiner Schulter unruhig auf und ab sprang, aber all das schob sich in den Hintergrund.

Ich ließ meine Sinne wandern, ließ meinen Geist die Magie vor mir berühren. Natürlich war mir Magie nicht fremd, der Olymp und sogar Camp Halbblut lebten von ihr, aber das hier war anders. Die Magie der Götter war wie pure Energie, in ihrer reisten Form, die sich in alles formen konnte, ganz anders als die Magie der Zauberer. In meinen Augen schien die Magie hier zarter, filigraner zu sein, gewöhnungsbedürftig, aber nicht weniger wundervoll.

Und so war auch die Barriere, ein elegantes Muster aus Magie, das sich zu einer straken Wand zusammen fügte. Sicherlich war es nicht von Anfang an geplant gewesen eine solche Wand, oder fast schon Kuppel, zu kreieren. Vielmehr vermutete ich, dass sie sich aus den etlichen Zaubern, die entweder zum Schutz oder während des Unterrichts verübt wurden, gebildete hatte. Ein geniales Prinzip. Desto mehr Zauberei in Hogwarts praktiziert wurde, umso stärker wurde der Schutz um die Schule.

"Percy?", es war Ron, der mich zurück in die Realität brachte. Der Bahnsteig hatte sich zu leeren begonnen, vor allem die Erstklässler schienen verschwunden. Die älteren Schüler waren bereits dabei in eigenartige Kutschen zu steigen. Es waren aber nicht die Kutschen die meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Nein es waren, die Tiere die sie zogen.

Die Wesen waren Pferde ähnlich, schwarz wie die Nacht und dünn wie ein Skelett. Haut, wie die eines Reptils spannte sich über ihre Knochen. Flügel, wie die einer Fledermaus ragten aus dem Rücken der Wesen und die Augen am drachenähnlichen Kopf, waren durchgehend weiß.

Sobald ich sie bemerkt hatte, schienen auch sie sich meiner Anwesenheit bewusst zu werden. Beinahe augenblicklich, konnte ich ihre Stimmen wahrnehmen.

Lord Prinz, hörte ich das Wesen, das mir am nächsten war, und die Kutsche zu ziehen schien, in der Ron bereits saß. Ich ging ein Schritt auf das Tier zu und bemerkte wie auch Harry die Kreaturen anstarrte, während Ron sie gar nicht wahr zu nehmen schien.

Bitte, nenn mich Percy, meinte ich als ich neben das Wesen trat. Ich ließ meine Hand über seine Haut gleiten.

"Thestrale", ich wusste nicht warum ich das sagte, aber es hörte sich richtig und ich wusste sofort, dass es der Name der Wesen war.

Immer Weiter (Percy Jackson u. Harry Potter)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt