34.- Für jedes Geheimnis seinen Preis

4.1K 258 57
                                    

Die große Halle war nicht wiederzuerkennen. Der verzauberte Himmel war wolkenlos und warmes Sonnenlicht flutete den Saal. Orange und violette Banner schmückten den Raum und die Tische waren mit allen Arten von Essen bedeckt. Die vier langen Tische waren so arrangiert worden, dass ein fünfter Platz hatte, an den die Demigötter saßen. Gut neunzig von ihnen hatten Reyna und Will versammelt, darunter fünfzig römische Legionäre. Fast alle waren über sechzehn Jahre alt und jeder von ihnen hatte in mindestens einem der vergangenen Kriege gekämpft. Und alle waren sie bereit mir in einen weiteren zu folgen.

„Kochen können sie also", murmelte Malcom neben mir und schob seinen leeren Teller zur Seite, „Was sonst haben diese Zauberer zu bieten?"

„Du wärst überrascht", erwiderte ich und ließ meinen Blick über den Tisch schweifen. Anders als sonst saß ich nicht bei den anderen Professorinnen und Professoren, sondern am neuen Tisch. Es wäre falsch nicht hier bei meinen Freunden, bei meiner Familie zu sein. Auch wenn ich Hogwarts mochte und mich unter den Zauberern immer wohler fühlte, war es doch hier wo ich hingehörte.

Das Mahl nahte sich dem Ende und die Halbgötter waren die einzigen, die immer noch alle möglichen Köstlichkeiten auf ihre Teller luden. Die Camper waren alles andere als bedrückt, stattdessen lachten und scherzten sie und immer wieder drehten sich Schüler zu uns, um zu sehen was meinen Freunden solche Freude bereitete.

„Dann überrasch uns", mischte Will sich ein und lehnte sich über den Tisch in meine Richtung. Nico saß neben ihn und ich hatte das Gefühl, dass er den Sohn des Hades nicht mehr so schnell von der Seite weichen würde.

„Wie gut kennst du das Schloss?" Ich hatte Malcom nie besonders gut gekannt, aber ich kannte die Kinder der Athene. Der Ausdruck auf seinem Gesicht erinnerte mich an Annabeth, so sehr, dass es hart war nicht den Blick abzuwenden. Malcom war dabei einen Plan nach den anderen zu schmieden. „Gibt es Geheimgänge? Oder besser gesagt: Wo sind die versteckten Gänge, ein Schloss so alt muss etliche haben. Von wo hat man die beste Sicht auf die Umgebung und wo wären die Bogenschützen von größten Nutzen?"

„Ich denke es wird Zeit für eine kleine Tour, nicht?", bot ich und dachte an all die Geheimnisse, die dieses Schloss verbarg.

„Ich dachte schon du fragst nie", schmunzelte Will und erhob sich. Malcom und Nico folgten seinem Beispiel und ich stand ebenfalls auf. Reyna, die sich mit einen Jungen unterhalten hatte, dessen Namen ich nicht kannte, schloss sich ebenfalls unserer kleinen Gruppe an.

Auf den Weg aus der Halle blieb wandte ich mich kurz an Thalia. Sie und ihrer Jägerinnen hatten beschlossen, die Camper in Austausch für Essen ertragen zu können. Sie ließen es sich aber nicht nehmen am untersten Ende des Tisches zu sitzen, mit sicheren Abstand zum Rest von uns.

„Thals", die Tochter des Zeus drehte sich um als ich meine Hand auf ihre Schulter legte, „Wir unternehmen eine Tour durchs Schloss."

„Nett. Ich nehme an du willst, dass ich verhindere, dass Streit losbricht?"

„Ohne dich wären wir alle verloren", lächelte ich und zwinkerte, bevor ich den anderen aus der Halle folgte. Ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen, dass sie mir den Mittelfinger zeigte.

„Also, wohin?", wollte Reyna wissen und zog die Augenbrauen hoch.

„Hinauf", verkündete ich mit einen Grinsen. Seit ich in Hogwarts war hatte ich mein Bestes getan um das Schloss zu erkunden und wenigstens ein paar seiner Geheimnisse zu lüften und die nächsten zwei Stunden verbrachte ich damit mein Wissen mit meinen Begleitern zu teilen. Wir suchten nach den am besten zu verteidigenden Orten im Falle eines Angriffs, nach Plätzen, die als neues Waffenlager dienen konnten und nach solchen an denen trainiert werden konnten.

Immer Weiter (Percy Jackson u. Harry Potter)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt